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0378 - Planet der Ungeheuer

Titel: 0378 - Planet der Ungeheuer
Autoren: Unbekannt
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zahlreiche andere vernünftigere architektonische Möglichkeiten gibt?"
    „Vielleicht sind es... äh... Wohngebäude?" warf Waringer ein.
    Chuzijew fuhr so schnell von seinem Sessel hoch, als hätte er sich in ein Nadelkissen gesetzt.
    „Wohngebäude!" rief er höhnisch. „Von einem Wissenschaftler Ihres Ranges hätte ich eine qualifiziertere Äußerung erwartet."
    Waringer wurde so rot, daß Rhodan sich für seinen Schwiegersohn zu schämen begann. Warum raffte Waringer sich nicht auf und sagte dem unverschämten Zwerg die Meinung? Schließlich hatte Chuzijew die Klugheit nicht gepachtet.
    „Wenn... Sie meinen, daß ich... ich unrecht habe, welcher Ansicht sind eigentlich Sie?" fragte Waringer stotternd.
    Chuzijew streckte einen Daumen hoch und klopfte mit dem Zeigefinger der anderen Hand dagegen.
    „Erstens stellt ein guter Wissenschaftler nicht sofort eine Behauptung auf, wenn er etwas Ungewöhnliches sieht, und zweitens überläßt er es dem älteren und erfahreneren Kollegen, die ersten Rückschlüsse zu ziehen", sagte Chuzijew erbost.
    Waringer senkte den Kopf.
    „Da Sie mit dem erfahrenen und alten Kollegen zweifellos sich selbst meinen, würde es uns alle interessieren, was Sie zu sagen haben", mischte sich Rhodan ein, der das allgemeine Interesse von Waringer ablenken wollte.
    „Was verlangen Sie von mir?" ereiferte sich Chuzijew. „Ich kann Ihnen nur sagen, daß diese Trichter nicht von Lemurern gebaut wurden."
    „Also gibt es auf Trobos ein anderes Volk, das eine bedeutende Zivilisation entwickelt hat", sagte Rhodan. „Anhand der Aufnahmen können wir annehmen, daß jeder dieser Trichter knapp einhundert Kilometer Höhe erreicht und an seiner Öffnung fünf Kilometer breit ist. Wer so was baut, muß über die geeigneten Mittel verfügen."
    Chuzijew begann vor den Kontrollen auf und ab zu gehen. Er ärgerte sich offensichtlich darüber, daß er keine Antwort auf die Fragen geben konnte, die man an ihn gerichtet hatte. Rhodan wußte, daß Chuzijew keine Wunder vollbringen konnte, aber es schadete nichts, wenn man die Eitelkeit des Anthropologen benutzte, um ihn auf seine Grenzen aufmerksam zu machen.
    „Wir gehen noch näher an Trobos heran", sagte Rhodan zu Merlin Akran.
    „Willst du nicht warten, bis die ersten Ergebnisse der Sonden eintreffen?" erkundigte sich Atlan.
    Rhodan lächelte.
    „Bedenken?" fragte er.
    „Ich wage überhaupt nicht mehr, solche zu äußern", gestand Atlan. „Ich bin mir durchaus darüber im klaren, daß ich der Pessimist vom Dienst bin. Trotzdem.
    „Warum sprichst du nicht weiter?"
    Statt einer Antwort deutete Atlan auf Gucky, der ein Bild ungewöhnlicher Konzentration bot.
    Normalerweise hielt es den Mausbiber nicht lange auf einem Platz, aber jetzt saß er zurückgelehnt in seinem kleinen Spezialsessel und preßte beide Pfoten gegen die Stirn.
    „Er spürt etwas", sagte Melbar Kasom.
    „Ja", sagte John Marshall. „Er spürt die Impulse, die auch ich wahrnehmen kann. Impulse von intelligenten Lebewesen."
    „Das hatte ich gehofft", sagte Rhodan. „Die Trichter sehen nicht so aus, als wären sie vom Verfall bedroht. Sie werden also in Ordnung gehalten. Jene, die sie erbaut haben, müssen noch auf Trobos leben."
    Gucky hob den Kopf.
    „Wenn ich die Impulse nur lokalisieren könnte", sagte er schrill. „Vielleicht bestünde dann eine Möglichkeit, etwas über diese Wesen zu sagen."
    „Lemurer sind es jedenfalls nicht", sagte Marshall.
    „Das ist uns schon lange klar", mischte sich Chuzijew ein. „Jedenfalls kann ich mich erinnern, von Anfang an darauf hingewiesen zu haben, daß diese eigenartigen Gebilde nicht von Lemurern erbaut wurden."
    „Werden Sie nicht kindisch!" sagte Armond Bysiphere zu Chuzijew.
    Er war der einzige Mensch an Bord, vor dem Chuzijew so etwas wie Respekt besaß. Warum das so war, wußte niemand.
    „Da!" rief Chefingenieur Hefrich.
    Sein ausgestreckter Arm wies auf den Panoramabildschirm. Dort waren ein Dutzend Trichter zu sehen. Über den Trichtern schwebte ein gerüstähnliches Gebilde von gigantischer Ausdehnung.
    „Es bewegt sich!" stellte Rhodan sachlich fest.
    „Ja", stimmte Merlin Akran zu.
    „Was wir da sehen, befindet sich in einer Umlaufbahn um Trobos. Es scheint sich um ein riesiges Gerüst zu handeln. Jedenfalls sieht es so aus."
    „Trichtergebäude und ein Gerüst, das sich in einer Umlaufbahn befindet", sagte Atlan. „Ich wünschte, die Zusammenhänge wären erkennbar."
    Chuzijew war stehengeblieben und stützte
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