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0378 - Planet der Ungeheuer

Titel: 0378 - Planet der Ungeheuer
Autoren: Unbekannt
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Lemurer war. Zu lange schon hatte der Wissenschaftler in den Trümmern alter lemurischer Städte auf dem Grund des Pazifiks zugebracht. Weil er sich von den Menschen zurückgezogen hatte und sie zu verachten glaubte, war es nur natürlich, daß er die Lemurer bewunderte und ihnen Fähigkeiten zuschrieb, die sie wahrscheinlich niemals besessen hatten.
    Inzwischen hatte Chuzijew eine durchaus glaubhafte Theorie aufgestellt, wie die Männer der GOOD HOPE mit den Lemurern zusammengetroffen waren. Die einunddreißig Besatzungsmitglieder der GOOD HOPE hatten auf ihrer Flucht vor den Halutern den Planeten Satyat erreicht und waren dort auf Lemurer gestoßen, die gekommen waren, um jenes eigenartige Mineral einzusammeln, das die Satyataner Eclisse nannten und das eine ungeheure spezifische Schwere besaß. Die weitere Entwicklung konnte nicht in allen Einzelheiten ergründet werden, aber Rhodan besaß genügend Phantasie, um sich vorstellen zu können, welche Früchte das Bündnis der GOOD-HOPE-Besatzung mit den Lemurern getragen hatte.
    Rhodans Gedanken wurden von Dr. Waringer unterbrochen, der ihm ein neues Meßergebnis zurief.
    „Trobos braucht zwanzig Stunden, um sich einmal um seine Achse zu drehen", sagte der Wissenschaftler.
    Rhodan nickte. Er hatte sich bis zum heutigen Tag nicht damit abgefunden, daß seine Tochter Suzan diesen Mann geheiratet hatte. Vielleicht erging es ihm nicht anders als allen Vätern, die glaubten, daß kein Mann gut genug für ihre schönen Töchter sei, aber Rhodan, im allgemeinen vorurteilslos, bekam trotz aller Bemühungen kein herzliches Verhältnis zu Waringer. Oft genug machte ihn Waringers linkische und umständliche Art geradezu wütend, und er ließ sich trotz guter Vorsätze auch ab und zu zu bissigen Bemerkungen gegenüber dem Wissenschaftler hinreißen. Der äußerst sensible Waringer spürte, was seinen Schwiegervater bewegte, und im Bemühen, ihm alles recht zu machen, erreichte er oft das Gegenteil.
    „Die mittlere Temperatur liegt bei plus achtundvierzig Grad Celsius", fuhr Waringer fort. „Schwerkraft etwa ein Gravo. Die Atmosphäre ist stark mit Wasserdampf gesättigt, besitzt aber einen hohen Sauerstoffgehalt."
    „Das sehe ich alles selbst", bemerkte Rhodan mit einem Blick auf die Instrumente.
    „Ich meinte nur, wir könnten uns... äh... darüber unterhalten", sagte Waringer verzweifelt.
    „Natürlich können wir das", gab Rhodan zurück. Er wünschte, Waringer hätte etwas von Chuzijews Art besessen.
    „Jetzt schlagen die Individualtaster aus!" rief Dr. Armond Bysiphere.
    „Gucky und ich spüren Mentalimpulse", berichtete John Marshall, der Telepath. „Auf Trobos müssen Millionen verschiedenartiger Tiere leben."
    „Tiere!" sagte Rhodan. „Wir suchen nach einer Zivilisation. Alles, was wir bis jetzt entdeckt haben, deutet darauf hin, daß Trobos eine Dschungelwelt ist."
    Ein Techniker aus der Ortungszentrale meldete sich über Interkom.
    „Wir blenden jetzt die ersten starken Vergrößerungen auf die Bildschirme", sagte er. „Die Bilder sind erstaunlich, Sir."
    „Fangen Sie an", sagte Rhodan.
    Die Bilder wechselten. Trobos kam so schnell näher, daß man hätte glauben können, die CREST Vwürde dem Planeten entgegenfallen. Das war jedoch eine optische Täuschung, an die sich die Männer an Bord des Raumschiffes gewöhnt hatten.
    „Was ist das?" entfuhr es Rhodan.
    Die Ausschnittvergrößerungen, die jetzt von der Oberfläche des Planeten Trobos gezeigt wurden, rechtfertigten seine Überraschung. Trobos sah aus wie eine Kugel, in die jemand zahllose Trichter von konischer Form hineingesteckt hatte. Die weiten Trichteröffnungen wiesen in den Weltraum hinaus, während die spitzen Enden im Boden verankert zu sein schienen.
    „Etwas Derartiges habe ich noch nie gesehen!" sagte Chefingenieur Hefrich.
    Da stehen Sie nicht allein", sagte Atlan. „Das ist für uns alle ein ungewohnter Anblick."
    „Erinnert mich an riesige Sektkelche, die jemand auf Trobos aufgestellt hat", bemerkte Melbar Kasom.
    „Dieser Vergleich konnte nur Ihnen einfallen, Melbar", sagte Rhodan. „Nun, Professor, was sagen Sie dazu? Lemurische Bauart?"
    „Nein", sagte Chuzijew knapp. Er starrte wie gebannt auf die Bildschirme.
    „Über eines müssen wir uns im klaren sein: Diese Gebilde sind nicht natürlichen Ursprungs", sagte Perry Rhodan. „Jemand hat sie gebaut."
    „Aber zu welchem Zweck?" fragte Atlan. „Wer sollte so verrückt sein, ein paar tausend Trichter zu bauen, wo es doch
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