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0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

Titel: 0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
Autoren: Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
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eine leere Kaffeetasse abstellte.
    »Voller Erfolg«, trompetete der Programmierer, »einer der Abdrücke stammt tatsächlich von diesem Findlay. Allerdings ist da noch ein zweiter im Spiel, namens Dick Causey.«
    Phil nahm ihm den Zettel ab und las.
    »Dick Causey saß zuletzt vor neun Jahren in Middletown wegen Überfalls auf einen Geldboten«, stellte er nachdenklich fest. »Seitdem spurlos verschwunden.«
    »Arbeitet er mit Findlay zusammen?«, fragte der Kollege.
    »Das werden wir herausfinden.«
    Phil steckte die Notizen ein und verabschiedete sich. Er wusste, dass wir auf ihn warteten.
    ***
    Es hatte leicht zu regnen begonnen. New York dampfte aus allen Ritzen. Den Hut im Genick, klemmte sich Phil hinter das Steuer und starrte auf das schwarze Asphaltband, das sich vor ihm ausbreitete.
    Als Phil die Stadtgrenze von Newark erreichte, bremste er an der Kreuzung Raymond Boulevard und Bloomfield Avenue ab, weil die Ampel rot zeigte. Obwohl seine Gedanken sich auf das vor ihm liegende Problem konzentrierten, hatte er im Unterbewusstsein den Schatten wahrgenommen, der sich von links näherte.
    Phil drehte sich um. Trotz der mangelhaften Beleuchtung erkannte er einen großen Truck, der sich lautlos näherte.
    Der Laster war noch etwa zehn Yards entfernt. Er zielte genau auf den langsam ausrollenden Jaguar, den er in wenigen Sekunden zerquetschen würde.
    Geistesgegenwärtig gab Phil Vollgas. Er riss das Steuer nach rechts und ließ die Kupplung erst ruckartig kommen, als der Motor auf Höchstdrehzahl war.
    Es waren Sekundenbruchteile äußerster Spannung. Schaffte er es oder nicht?
    Wie eine abgefeuerte Polarisrakete stob der Jaguar nach vorn. Die Reifen drehten durch und ließen ein hässliches Pfeifen ertönen. Mit eingezogenem Kopf wartete Phil auf den Knall.
    Um Haaresbreite verfehlte der Laster den Jaguar. Der Truck rollte vorbei und hielt stur auf den Ampelmast zu.
    Phil bremste ab, stieg aus und hörte das Knirschen, mit dem sich der Truck in den Eisenmast bohrte.
    Die Ampelanlage wurde vollständig zertrümmert. Wie eine weich gekochte Spaghetti wickelte sich der armdicke Mast um den Kühler. Trotz des Aufpralls rollte der Lastwagen noch ein paar Yards weiter.
    Phil, der einen Augenblick stehen geblieben war, noch schnell atmend von der Gefahr, die er erst im letzten Augenblick erkannt hatte, starrte fassungslos auf das voll beladene Ungeheuer, dessen Motor unbeirrt weiterlief.
    Das Geräusch eines rennenden Menschen lenkte Phil ab. Die Schritte kamen aus der Seitenstraße, aus der der Laster hervorgerollt war.
    Phil startete. Offenbar war das der Fahrer des Trucks, der ihm auf den Fersen gewesen war.
    Der Kerl vor ihm schien genauso schnell zu sein. Als Phil um die Ecke bog, sah er einen dunklen Schatten an den Gartenzäunen entlang wetzen.
    Der Flüchtende hatte etwa fünfzig Schritt Vorsprung. Phils Kondition war so leicht nicht zu übertreffen. Langsam verringerte sich der Abstand. Verbissen rasten beide weiter durch die menschenleere Straße.
    »Stehen bleiben!«, rief Phil aus Leibeskräften.
    Stattdessen verschwand der Verfolgte plötzlich in einem Seitenweg.
    Für einen Moment befand er sich im Lichtschein einer der wenigen Straßenlampen.
    Er schien einen schwarzen Trainingsanzug zu tragen.
    Sekunden später blitzte orangefarbenes Mündungsfeuer auf. Als Phil den ersten Lichtschein gesehen hatte, warf er sich im Laufen nieder.
    Er rollte sich kunstgerecht über den rechten Arm ab. Schwer atmend blieb er an der kleinen Umfassungsmauer liegen, die ein Gartengrundstück von der Straße trennte.
    Wieder peitschten zwei Schüsse auf. Die Kugeln surrten wie wütende Hornissen über das Pflaster.
    Eng an den Zaun gepresst, schob sich Phil empor. Als der Schütze eine Pause einlegte, schwang sich Phil rasch über den Zaun.
    Gebückt lief er auf dem weichen Rasen weiter. Fenster wurden aufgerissen, einzelne Rufe hallten durch die Nacht. Die Anwohner waren durch die Schüsse aus dem Schlaf gerissen worden.
    Für kurze Zeit hatte Phil den Heckenschützen aus den Augen verloren.
    Dann sah er ihn wieder. Keine dreißig Yards von Phil entfernt führte ein Fußweg über einen Wasserkanal. Mitten auf dem eisernen Steg stand der Verbrecher im hell erleuchteten Viereck, das plötzlich durch eine aufleuchtende Haustürlampe gebildet worden war.
    »Stehen bleiben, FBI!«, rief Phil noch einmal und ging auf den Mann zu.
    Zwei Schüsse fielen fast gleichzeitig. Der erste wurde von dem Gangster in Richtung auf die Häuser
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