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0375 - Verschwörung in Andromeda

Titel: 0375 - Verschwörung in Andromeda
Autoren: Unbekannt
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Wachtposten und Roboter erschienen, um die Tefroder zu einem neuen Verhör zu führen.
    Schwerfällig erhob er sich und legte Betty eine Hand auf den Unterarm.
    „Kommen Sie, Miß Toufry."
     
    *
     
    Die beiden Tefroder lagen auf halbgekippten Kontursesseln. Ihre Arme und Beine wurden von gepolsterten Schnallen festgehalten. Über den Köpfen summten die Psycholatorhauben.
    Kantor Chiarini musterte ein wenig neiderfüllt die ebenmäßigen Gesichtszüge der Agenten, die entblößten, muskulösen Oberkörper. Diese zwei Männer waren Produkte einer Zivilisation, die seit rund fünfzigtausend Jahren an der genetischen Vervollkommnung gearbeitet hatten.
    Die Tefroder blickten dem Staatsminister spöttisch lächelnd entgegen, obwohl die Psycholatoren trotz ihrer Willensblöcke alles andere als angenehm wirken mußten.
    Der Kosmopsychologe schloß daraus, daß er es nicht nur mit zwei hochintelligenten Männern zu tun hatte, sondern daß die Tefroder auch fest an die Gerechtigkeit ihrer Sache glaubten.
    Ein Wink von Spaaktrin, und der Verhörspezialist vor der Schalttafel riß die beiden roten Regulierungshebel bis zum Anschlag herab.
    Das Summen der Psycholatorhauben verstärkte sich.
    Die Gesichter der beiden Gefangenen bedeckten sich mit Schweiß. Aus dem spöttischen Grinsen wurden Grimassen des Schmerzes. Die Glieder zuckten unter den Fesseln.
    Chiarinis Gesicht wurde hart.
    Er liebte diesen Teil seines Berufes nicht. Aber er wußte auch, daß Einzelwesen Qualen zugemutet werden konnten. Er selbst hätte sich unter den Psycholator gesetzt, wenn er dadurch hätte helfen können.
    Unabhängig von seinen Empfindungen jedoch beobachtete der Kosmopsychologe mit wissenschaftlicher Sachlichkeit alle Reaktionen der Gefangenen. Nichts entging ihm; das war die Voraussetzung dafür, daß ihre Qualen keine Sekunde länger als notwendig ausgedehnt wurden.
    Auf dem Höhepunkt der psychischen Beanspruchung hob er die Hand. Der Verhörspezialist schaltete die Psycholatoren aus.
    Im gleichen Moment sackten die Körper der Tefroder zusammen.
    Das war Betty Toufrys Augenblick.
    Die Mutantin saß völlig entspannt auf einem Sessel, den Gefangenen gegenüber. Ihre Augen waren geschlossen. Der Parasektor ihres Gehirns aber arbeitete konzentriert.
    In der Sekunde, in der die ungeheure Belastung von den Hirnen der Tefroder genommen wurde, sank deren geistige Widerstandskraft auf beinahe den Nullpunkt zurück.
    Als die Mutantin eingriff, lagen die Gedanken der Männer offen vor ihr. Zwar setzte sofort der mechanisch erzeugte Willensblock ein, aber gegen rein parapsychische Mittel kam er nicht an.
    Eine Viertelstunde später brach Betty das Verhör ab.
    Sie nahm dankbar die Zigarette entgegen, die Sonderbotschafter Spaaktrin ihr reichte. Einige Minuten lang rauchte sie schweigend.
    Währenddessen erwachten die Tefroder aus ihrer schweren Benommenheit. Ihre Reaktionen glichen sich fast vollkommen. Zuerst atmeten sie mehrmals kräftig durch, was bewies, daß sie auf Psycholatorverhöre trainiert worden waren. Danach trat ein nachdenklicher Ausdruck in ihre Gesichter, und plötzlich zuckten sie heftig zusammen.
    „Woran denken sie jetzt?" fragte Kantor Chiarini sanft.
    Einer der Gefangenen, es war Kanat Trato, wie Spaaktrin dem Staatsminister zuflüsterte, warf Chiarini einen haßerfüllten Blick zu.
    „Sie haben einen Telepathen eingesetzt!" stieß er hervor.
    Chiarini lächelte und wies auf Betty Toufry.
    „Eine Telepathin, Mr. Trato. Was hatten Sie erwartet? Schließlich stellen Sie sich gegen die bestehende Ordnung und den Frieden im Kosmos, oder...?"
    Kanat Trato preßte die Lippen aufeinander und schwieg.
    Kronz Apertu blickte den Minister unter halbgesenkten Lidern hervor an.
    „Wir stellen uns nicht gegen den Frieden", sagte er in arrogantem Tonfall. „Wir können nur nicht zulassen, daß die Maahks, diese völlig artfremden Monstren, sich länger die Vorherrschaft über Andromeda anmaßen. Gegen Terra haben wir nichts."
    Betty erhob sich und trat dicht an den Gefangenen heran. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte ironisch.
    „Sie haben nichts gegen Terra, so...! Aber Sie haben einen Weltraumbahnhof angegriffen, auf dem sich ein terranisches Kontingent befand. Sie wollten auch den zweiten Weltraumbahnhof erobern.
    Anschließend wollten Sie die Milchstraße anfliegen und Kontakt mit den Feinden Terras aufnehmen."
    Sie wandte sich an Kantor Chiarini.
    „Es hat auf dem maahkschen Schlachtschiff tatsächlich einige
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