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0375 - Bluthand aus dem Jenseits

0375 - Bluthand aus dem Jenseits

Titel: 0375 - Bluthand aus dem Jenseits
Autoren: Jason Dark
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Lösung sofort eingefallen.
    Plötzlich fiel sie mir ein.
    Grüner Schein, den mein Kreuz abstrahlte. Dafür gab es nur eine Erklärung.
    Aibon!
    Dieses geheimnisvolle Druidenreich jenseits aller Grenzen, das auch eng mit meinem Schicksal verknüpft war, hatte eine Magie, auf die mein Kreuz in dieser Art und Weise reagierte. Sollte es von Aibon berührt oder gestreift werden, nahm es einen grünen Schein an.
    So wie jetzt…
    Und dies hieß auch, dass die Gestalten, die mich nächtens besucht hatten, zu den Menschen gehörten, die dem Lande Aibon dienten und mit ihm verwachsen waren.
    Keine Gefahr mehr, redete ich mir ein.
    Wie ich Aibon und dessen Druiden-Magie einstufen sollte, wusste ich noch immer nicht. Mal Freund, mal Feind – alles war hier möglich. Am besten war es, wenn ich mich diesem Rätsel zunächst neutral gegenüber verhielt.
    Die Eindringlinge hatten mich gequält und fast bis an den Rand der Verzweiflung gebracht. Aus diesem Grunde sah ich nicht ein, dass ich ihnen entgegenkam, und blieb zunächst einmal liegen. Sie wollten etwas von mir, ich nichts von ihnen.
    Der Druck an meinen Gelenken war völlig verschwunden. Die vier Eindringlinge hielten sich neben der rechten Bettseite auf. Sie standen dabei nicht im Pulk zusammen, zwei hatten sich an die offene Tür gestellt, um mir so einen eventuellen Fluchtweg zu versperren.
    Daran dachte ich nun überhaupt nicht. Es hätte keinen Sinn gehabt. Die vier hatten mir ihre Kraft bewiesen, das reichte. Jetzt war ich gespannt darauf, was sie tatsächlich von mir wollten.
    Ich richtete mich ruckartig auf und hatte mir ein wenig zu viel zugemutet, denn mein Kreislauf war noch nicht so stabil. Das bewiesen der Schwindel und das leichte kreisende Gefühl in meinem Körper.
    »Kann ich aufstehen?«, fragte ich spöttisch.
    »Ja«, erwiderte jemand aus dem Dunkel.
    Ich schwang die Beine herum. Dabei gelang es mir, einen Blick auf die Uhr zu werfen.
    Der Digitalwecker zeigte zwei Stunden nach Mitternacht an. Beste Schlafenszeit also, und mich riss man auf so brutale Weise aus dem Schlummer. Da mussten sich die anderen schon eine besondere Ausrede einfallen lassen, um mich nicht auf die Palme zu bringen.
    Ich stand neben dem Bett und rieb mir die Augen. In meinem Schlafanzug kam ich mir lächerlich vor und fragte, ob ich mir etwas überziehen könnte.
    »Nicht nötig.«
    »Wenigstens den Bademantel.«
    Das gestattete man.
    Als ich ihn übergestreift und den Gürtel verknotet hatte, wurde auch der Weg zur Tür freigegeben. Die Geste war mir klar. Ich sollte in den Wohnraum gehen.
    Noch immer konnte ich die Gestalten nicht genau erkennen.
    Wenn ich mich ihnen näherte, zogen sie sich stets in das Dunkel des Schlafzimmers zurück. Wollten sie nicht erkannt werden?
    Ich wusste es nicht.
    Sie ließen mich vorgehen. Ich durchquerte die schmale Diele und betrat den Wohnraum. Es roch noch nach dem letzten Rauch der Zigarette, die ich vor dem Schlafengehen gequalmt hatte. Ansonsten war aufgeräumt. Nach meinem gefährlichen Spanien-Trip war ich endlich wieder früh zu Bett gegangen und hatte mich schon gegen 22 Uhr hingelegt.
    Automatisch tastete meine Hand zum Lichtschalter, als sich eine kühle Klaue auf mein Gelenk legte.
    »Kein Licht, Sinclair!«
    Ich behielt die Hand in der Ruhelage und konzentrierte mich auf den Griff. Wie kalter Teer fühlte sich die Hand an. Am liebsten hätte ich sie gepackt, mich umgedreht und den Gegner zu Boden geschleudert, doch mein Gefühl sagte mir, dies nicht zu tun.
    »Okay, du kannst loslassen!«
    Die Hand verschwand wieder. Auch ich hielt mich an die Abmachungen und ließ das Licht ausgeschaltet.
    Mittlerweile kam ich mir in meiner eigenen Wohnung vor wie ein Fremder, denn ich wurde abermals dirigiert. Der gleiche Sprecher wies mich an, in einem Sessel Platz zu nehmen.
    Noch blieb ich stehen. »Und dann?«, fragte ich.
    »Setz dich!« Die beiden Worte waren scharf gesprochen worden.
    Da schien jemand keinen Spaß zu verstehen.
    Für mich war es ebenfalls kein Spaß, doch die Neugierde siegte bei mir. Ich wollte endlich wissen, wie der Hase lief, deshalb tat ich ihnen den Gefallen und hockte mich in einem Sessel nieder, der mit dem Rücken zur Wand stand, sodass ich merken musste, wenn sich jemand von hinten anschleichen wollte.
    Die Spannung erhöhte sich, und ich beobachtete die vier Eindringlinge aus großen Augen.
    Noch immer verzichteten sie auf eine Beleuchtung, aber sie bewegten sich in meiner Wohnung so sicher, als hätten sie
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