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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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von dir. Ich an deiner Stelle hätte es zugegeben. Du musst ihn gekannt haben.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Tony Rotondo wurde ermordet.«
    »Ich weißt« f »Aha.«'
    »Das steht in jeder Zeitung.«
    »Ich weiß nicht, Sid, ob du mit Rotondos Ermordung etwas zu tun hast. Dafür weiß ich etwas anderes: Rotondo führte ein Bündel Zwanzig-Dollar-Noten bei sich. Es waren Fälschungen.«
    »Tolle Sache«, murmelte Sid gelangweilt.
    »Es kommt noch verrückter, Sid. Diese Geldscheine waren mit einem Streifenband gebündelt. Auf dem Streifen Papier befanden sich deine Fingerabdrücke.«
    »Wie sollen sie darauf gekommen sein?«, fragte er naiv.
    »Wahrscheinlich hast du den Streifen in deinen Händen gehabt. Auf dem Papierband befand sich ferner der Name Tony Rotondo geschrieben von deiner Hand.«
    »Du bist ein Hexenmeister, G-man.«
    »Weich mir nicht aus! Was ich eben gesagt habe, stimmt haargenau.«
    »Wieso bist du so sicher?«
    »Du hast zwar ein weißes Hemd an, Sid, aber noch lange keine weiße Weste. Du bist Mitglied in der Galerie schöner Männer in Washington.«
    »Aha, daher pfeift der Wind.«
    »Ja. Und jetzt sprich dich aus! Was hast du mit dem Geld zu tun, und wie gelangte es zu Rotondo?«
    Er stippte sich den hellen Hut hoch und lehnte sich mit beiden Armen auf die verchromte Stange.
    »Bist du ganz sicher mit deinen Behauptungen?«
    »Natürlich?«
    »Ich soll also einen Papierstreifen beschrieben haben, der um ein Geldbündel gewickelt war, das Blüten enthielt.«
    »Du vergisst die Fingerabdrücke«, verbesserte ich.
    »Lächerlich, einfach lächerlich. Einen größeren Unsinn habe ich lange nicht mehr gehört.«
    »Du willst mir also keine Antwort geben, Sid?«
    »Weil ich keine darauf geben kann, G-man. Hör zu. Du willst mich nur mit deinen aus der Luft gegriffenen Behauptungen aufs Kreuz legen. Worüber ich reden soll, weiß ich nicht, aber irgendeinen Grund wirst du schon haben.«
    Ich bemerkte, wie auf seiner Stirn feine Schweißtröpfchen erschienen.
    »Suleika sollte den Ventilator anstellen«, sagte ich unvermittelt.
    »Was hat der Ventilator mit mir zu tun?«, blaffte er.
    »Du schwitzt.«
    »Quatsch, ich schwitze nicht. Und jetzt verschwinde!«
    Ich rüttelte an seiner Schulter. »Sprich! Was hast du mit dem Geld in Tony Rotondos Tasche zu tun?«
    Er schüttelte die Hand ab. »Ich weiß von nichts.«
    »Spiel nicht den Dorftrottel, Hillman«, setzte ich ihm zu. »Spuck aus, was du weißt!«
    »Ich habe nichts zu sagen«, erwiderte er trotzig.
    »Na gut, du willst hier in der Bar nicht als Sänger auftreten. Dann wirst du es woanders tun.«
    »Was hast du vor, G-man?«
    »Du stehst unter dem Verdacht, an einem Verbrechen beteiligt zu sein. Grund genug, um dich vorläufig festzunehmen.«
    »Du willst mich verhaften lassen?« Er schob die rechte Hand vor, nahm das Pernodglas und nippte daran.
    »Ja«, sagte ich »Du willst es ja nicht anders.«
    Da bekam ich wieder Pfeffer! Diesmal in flüssiger Form. Blitzschnell schüttete er mir die grünliche Flüssigkeit genau in die Augen.
    Instinktiv drückte ich die Lider zu und konnte nichts mehr sehen.
    Sofort darauf wirbelte er mir seine Fäuste in die Magengrube.
    Ein Schwinger sauste nach oben. Er landete auf dem Punkt. Ehe ich mich zur Wehr setzen konnte, sackten meine Beine weg. Ich hörte noch, wie die Bardame einen spitzen Schrei ausstieß.
    Der Tag wurde für mich zur Nacht.
    ***
    Meine Augen brannten immer noch, als ich sie wieder aufschlug.
    Ich starrte in das bestürzte Gesicht von Suleika. »Gott sei Dank«, sagte sie. »Ich dachte, Sie seien tot.«
    Ich rappelte mich hoch.
    Vor dem Haus hörte ich das Brummen eines Autos. Das Geräusch wirkte auf mich wie Pervitin. Ich riss einen Dollar aus der Tasche, warf ihn auf die Theke und rannte los.
    Der Perlenvorhang rasselte und klirrte. Ich sah nur noch, wie Hillman in seinem Highway-Clipper davonjagte.
    Ich lief zu meinem Ford und sprang hinein. Durch Zurücksetzen und Wenden verlor ich kostbare Minuten. Dann musste ich noch eine Autoschlange passieren lassen, ehe ich mich auf dem Highway einfädeln konnte.
    Ich raste zur Stadt hinunter, suchte die Seitenstraßen ab. Doch Hillman sah ich nicht wieder. Ich fuhr zur Harbour Street, flitzte die Treppen hoch und sprach mit Hillmans Frau: Sie machte große Augen, als sie mich wiedersah.
    Ihr Mann war nicht zurückgekehrt.
    Da gab ich die Suche auf und fuhr zum Police Center.
    Als ich in Hardings Büro eintrat, schloss der Captain gerade
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