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0373 - Blütenjagd im Niemandsland

0373 - Blütenjagd im Niemandsland

Titel: 0373 - Blütenjagd im Niemandsland
Autoren: Blütenjagd im Niemandsland
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an und kletterte an Bord.
    »Sie sind hinter mir her«, rief ich den beiden zu. »Wir müssen verschwinden.« Ich wollte mich keineswegs auf ein Feuergefecht mit den Gangstern einlassen.
    »Anker hoch, Sardelli! Wir müssen auslaufen.«
    Doch der Alte bewegte sich nicht. »Was du vorhast, ist unklug«, meinte er. »Wenn wir auslaufen, erwischen sie uns mit ihrem schnellen Motorboot.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Anker hoch«, sagte Sardelli. »Wir fahren geradewegs in die Insel hinein!«
    ***
    »Dort drüben«, sagte Sardelli, »befindet sich eine Fahrrinne.«
    Ich sah nur eine schwarze Wand.
    »Hinter dem Vorhang aus dichten Zweigen und Blättern«, erklärte Sardelli. »Das Wasser ist dort tief genug für unsere Jacht. Dort sind wir geschützt. Wenn sie uns wirklich entdecken und angreifen sollten, haben wir alle Vorteile auf unserer Seite. Wir können sie sehen, sie uns aber nicht.«
    »Ich glaube, du stehst doch in unserem Lager«, sagte Phil.
    Wir zogen den Anker hoch. Sardelli stand im Kommandostand und ließ den Motor an. .
    Das Brummen des Gangsterbootes stand jetzt dicht vor der Bucht. Jeden Augenblick musste es auftauchen.
    Die Barrakuda fuhr langsam auf das Ende der Bucht zu. Der Mond verschwand hinter einer Wolkendecke. Es wurde stockdunkel um uns herum. Die Jacht schob sich durch die dichte Blätterwand.
    Rechts und links tauchten dicke schwarze Bäume auf. Ihr Geäst bildete über der schmalen Fahrrinne ein dichtes Dach.
    Sardelli stellte den Motor ab. Das Schiff glitt langsam aus. Der Brasilianer verschwand nach unten, als die Jacht stand.
    Als er wieder hochkam, hielt er eine Pistole in der Hand. Phil und ich entsicherten unsere 38er. Dann legten wir uns am Heck flach hin und starrten durch die Löcher in der Blätterwand.
    Das Brummen schwoll an. Das weiße Boot erschien an dem Felsbrocken und glitt mit gedrosseltem Motor weiter. Es schwenkte ein und fuhr langsam in die Bucht.
    Der Motor tuckerte leise. Im Cockpit konnten wir drei Gestalten erkennen.
    »Wir schießen nur, wenn sie uns angreifen«, raunte ich dem Brasilianer ins Ohr.
    »In Ordnung«, echote Sardelli ebenso leise. Von da ab verfolgten wir gespannt den Lauf des weißen Flitzers. Er hielt sich dicht am Ufer und näherte sich immer mehr unserem Versteck. Die Männer im Boot standen aufrecht. Sie suchten die Bucht ab. Ich konnte mir ihre Verwunderung vorstellen, weil sie unsere Jacht nicht mehr sahen.
    Die Bugspitze schwenkte ein. Keine zehn Meter von uns entfernt zogen sie vorbei.
    Wir vernahmen, wie die Drei miteinander sprachen. Zu verstehen waren sie allerdings nicht.
    Dann wendeten sie. Die Drei hatten unser Versteck nicht erkannt. Jetzt drehte uns das Boot das breite Heck zu.
    Gischt schäumte auf. Langsam ging das Schiff auf Touren und jagte schließlich in schneller Fahrt wieder aus der Bucht heraus. Ich erhob mich. »Abwarten, vielleicht kommen sie wieder. Solange bleiben wir in dem Versteck. Einer von uns wird immer wach bleiben.«
    Phil übernahm die erste Wache.
    Ich stellte Funkverbindung mit Washington her und gab einen ausführlichen Bericht über das Geschehen auf der Teufelsinsel. Ich bat um Aussendung von Schiffen und Hubschraubern, die das schwarze Fälscherschiff jagen und kapern sollten. Washington sagte zu. Ich bekam gleichzeitig die Anweisung, sofort zurückzukehren. Wir sollten uns in keinerlei Gefechte mit dem schwarzen Schiff einlassen.
    Der erste Schritt zum großen Erfolg war getan. Aber dennoch waren wir nicht am Ende.
    ***
    Ich hatte die letzte Wache. Der Morgen graute. Das Boot mit den Gangstern war nicht wieder erschienen. Anscheinend hatten sie die Verfolgung aufgegeben. Ich weckte Phil und Sardelli.
    Um ganz sicherzugehen, ruderte ich mit dem Beiboot dicht am Ufer entlang. Falls ich überrascht wurde, konnte ich schnell an Land in Deckung gehen. Ich erreichte ohne Zwischenfall die Öffnung der Bucht, steuerte die Felsnase an und schaute zu der Teufelsinsel hinüber.
    Die See war glatt. Der Himmel fast wolkenlos. Die Sonne kroch am Horizont herauf und kündigte einen heißen Tag an. Kein Schiff war zu sehen. Ich kehrte zurück, und Sardelli setzte die Jacht aus dem Versteck heraus.
    Während unserer Rückreise alarmierte Sardelli uns mit der Nachricht: »Wir werden in einen Taifun geraten. Das Barometer ist stark gefallen. Zurrt alles fest und zieht das Ölzeug an.«
    Es begann mit einer kleinen,, säuselnden Brise. Sie begann plötzlich zu pfeifen und zu jammern. Die Wellen türmten sich immer höher
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