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0372 - Expedition zur verbotenen Welt

Titel: 0372 - Expedition zur verbotenen Welt
Autoren: Unbekannt
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Zigarette?"
    „Von Ihnen immer", sagte die junge Dame wohlerzogen. „Sie rauchen zuviel. Sind Sie nervös?"
    Bontainer lächelte sarkastisch.
    „Nicht Ihretwegen, mein Kind", sprach er mit erhobenem Zeigefinger. „Ich warte auf das große Glück!"
    „Warum? Erwarten Sie Ihre Verlobte hier?"
    John Sanda brach in ein schallendes Gelächter aus. Einige Mannschaften, die zu dem Schiff EX-3333 gehörten, drehten sich empört um.
    „Nein", sagte Bontainer ruhig. „Ich erwarte, daß mein Erster Offizier zu einer öffentlichen Visiphonzelle geht und unseren obersten Abteilungsleiter anruft, ob wir nicht ein paar Lichtjahre für ihn fliegen dürfen."
    „Das sehe ich ein", sagte das blonde Mädchen und wandte sich wieder an John Sanda. „Übrigens: Wenn Sie sich bei Willey beschweren wollen, ich heiße Leesy."
    „Wie nett", erwiderte Sanda schnell. „Tun Sie mir einen Gefallen, Leesy?"
    „Gern, gegen angemessenes Trinkgeld", antwortete sie.
    „Diese modernen Mädchen, ts, ts", knurrte Bontainer. „Was hast du vor, John?"
    „Mir einen Weg ersparen, Vivier", entgegnete der Erste halblaut.
    Er wandte sich an das Mädchen.
    „Nehmen Sie bitte das tragbare Visiphon aus der Leitung, stellen Sie es hierher auf die Theke und schließen Sie es bitte an. Sind Sie so nett?"
    Sie drehte sich um, griff nach dem kleinen Kasten mit der noch kleineren Scheibe und dem Ohrhörer statt dem Lautsprecher und sagte: „Ich bin immer nett."
    Sanda nickte, wartete auf das aufleuchtende grüne Lämpchen und wählte COlt 001001. Die Sammelnummer im Netz von Terrania City, unter der Rhodans Administration zu erreichen war.
    „Administration, Vermittlung", sagte eine Robotstimme. „Wen wünschen Sie?"
    „Hier spricht der Erste Offizier von Vivier Bontainer", sagte John Sanda plötzlich vollkommen nüchtern und korrekt. „Wir ersuchen, mit dem Großadministrator verbunden zu werden; er erwartet unseren Anruf. Wir sind im Bereitstellungsraum."
    Vivier hörte mit und setzte ein verwegenes Grinsen auf. Sandas gelassene Ironie war eine Sache, die, wie sein eigener Sarkasmus, manchmal unverhofft Wirkungen hervorrief, die man nicht gewollt hatte.
    Es dauerte einige Sekunden, bis die Verbindung hergestellt war.
    Offensichtlich hatte Rhodan detaillierte Anweisungen gegeben, den Anruf eines der beiden Männer zu ihm zu leiten. Jedenfalls sah Bontainer amüsiert, wie John wortlos schluckte und die Hand hob, um das Mikrophon-Lautsprecherband vom Kopf zu nehmen. Dann sagte er kurz: „Jawohl, Sir, er sitzt neben mir."
    Bontainer streifte sich den gepolsterten Bügel über den Kopf, der das Mikrophon an einem federnden Draht vor den Mund hielt und eine Muschel gegen das Ohr preßte und drehte die Bildscheibe des Visiphons zu sich herum. Perry Rhodan war auf dem Schirm, blickte Bontainer ernst an und sagte: „Wir haben wenig Zeit, Oberstleutnant Bontainer. Wären Sie so nett, schnell und ohne Verkehrsunfälle in die Administration zu kommen? Sie erfahren dort von mir alles Nähere."
    „Selbstverständlich, Sir", sagte Bontainer. „Wir starten sofort."
    „Man wird Sie zu mir bringen, Oberstleutnant. Wie lange brauchen Sie, um ein neues Schiff zu übernehmen?"
    Bontainer blieb ernst.
    „Genau hundertzwanzig Minuten", sagte er knapp.
    „Schade", sagte Rhodan. „Ich habe mit Tifflor gewettet. Ich sagte, daß Sie drei Stunden brauchen würden."
    „Sir", erklärte Bontainer ungerührt, und er mußte sich zusammenreißen, um nicht zu lachen. „Es dauert deswegen so lange, weil ich noch mein Gepäck aus dem Apartment holen muß, das ich mir gemietet habe. Und John Sanda wird sich noch eine Zahnbürste kaufen müssen."
    „Bekommen Sie im Intershop am Flottenhafen. Bitte kommen Sie sofort zu mir. Es ist wichtig."
    Bontainer sah, wie Rhodan die Hand ausstreckte, um die Verbindung zu trennen.
    „Jawohl, Sir, ich komme", sagte er.
    Er verbesserte sich und wollte sagen: „Wir kommen", aber da war der Schirm schon dunkel.
    „Es tut mir leid, Euer seelisches Violinspiel jäh unterbrechen zu müssen", sagte er zu dem blonden Mädchen. ,Aber Ihr neuer Anbeter hat eben eine schwere Aufgabe zugeteilt bekommen. Er wird sich wieder melden, wenn wir zurück sind, Ja? Bitte, die Rechnung."
    Sie lächelte und erwiderte: „Zwölf Solar dreißig."
    Bontainer legte einen Zwanzigsolarschein auf die Theke, grüßte vorbildlich und nahm John Sanda am Arm. Die beiden Männer verließen die Bar, traten hinaus auf die Platte und bestiegen eines der wartenden
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