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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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riskieren möchte. Aber wenn wir den Wagen hier irgendwo stehenlassen, riskieren wir, daß Eysenbeiß und die Hexe das Zentrum weitab wieder verlassen und dort mit einem öffentlichen oder privaten Verkehrsmittel verschwinden. Es gibt keine bessere Möglichkeit, um Verfolger abzuschütteln…«
    »Es gibt Taxis«, sagte Ted Ewigk.
    Nicole fand mehr schlecht als recht einen Parkplatz – hier, in Zentrumsnähe, sah es schon wesentlich belebter und schwieriger aus als draußen am Stadtrand, und sie setzten die Verfolgung zu Fuß fort. Eysenbeiß und die Hexe hatten inzwischen einen gehörigen Vorsprung herausgeholt, und Nicole und Ted mußten sich anstrengen, sie nicht aus den Augen zu verlieren.
    Schließlich erreichten sie das ausgedehnte Areal des Forum Romanum.
    Nicole stöhnte auf. Es gab hier Dutzende, Hunderte von Möglichkeiten, spurlos zu verschwinden. Deshalb mußten sie den Verfolgten noch näher kommen, und damit wuchs auch die Gefahr, entdeckt zu werden. Nicole fand keine Zeit, den Ruinen, Grundrissen und Tempelfragmenten die gebührende Achtung zu zollen. Sie hofften, daß sich eine ruhige Stunde ergeben würde, in der sie sich diesen Relikten der Vergangenheit mit Muße widmen konnte.
    Plötzlich waren die Hexe und Eysenbeiß verschwunden.
    Ted Ewigk pfiff leise durch die Zähne. »Ich ahne was«, murmelte er.
    »Sie müssen in die unterirdischen Gänge zwischen den Palästen abgetaucht sein.«
    »Auch das noch…«
    »Viele Möglichkeiten gibt es da nicht«, sagte Ted. »Erstens gab es nie sonderlich viele dieser Verbindungswege von einem Palast zum anderen, zweitens sind längst noch nicht alle freigelegt worden… bleiben also nur ein paar. Außerdem hallen da unten Schritte und Stimmen.«
    »Du kennst dich aus?«
    »Natürlich«, sagte er. »Seit ich weiß, daß da unten der ERHABENE seine Instruktionsstunden abhält, habe ich mich eingehend damit befaßt. Ich frage mich allerdings, was die beiden da wollen.«
    »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß Anica Canova zur Dynastie gehören soll«, sagte Nicole. »Wir hätten doch einen Dhyarra-Kristall bei ihr finden müssen. Aber da war nichts.«
    »Ich schaue mich mal da unten um«, sagte Ted. Er steuerte eine Absperrung an und flankte hinüber. Im gleichen Moment ertönte ein schriller Pfiff. Ein Wachmann näherte sich mit schnellen Schritten. »Was tun Sie da, Signore? Es ist verboten, das abgesperrte Gelände zu betreten! Kommen Sie sofort zurück.«
    Zähneknirschend folgte Ted der Anweisung. Der Wachmann begann zu gestikulieren und redete hastig und verärgert auf ihn ein. Ted tat das Beste, was er tun konnte; er verleugnete seine Italienisch-Kenntnisse und spielte den dummen Touristen, der weder von der Sprache Ahnung hatte noch von irgendwelchen Verboten. Er hoffte, daß der Wachmann so schnell wie möglich wieder verschwand.
    Aber der tat ihm den Gefallen nicht. Er blieb in der Nähe und behielt den »dummen Touristen« unter Beobachtung.
    Ted seufzte. Da war nichts zu machen. Die Einstiege lagen bis auf einen alle in Sichtweite des Wachmannes, und wenn er jetzt den letzten ansteuerte, würde der Wachmann Verdacht schöpfen. Enttäuscht wandte Ted sich nach Nicole um. Es galt, einen anderen Plan zu fassen.
    Aber von Nicole war nichts mehr zu sehen…
    ***
    Wache Augen hatten die Szene aufmerksam verfolgt. Ein Mann mit mongolischen Gesichtszügen und einer Kopfhauttätowierung sah, wie Ted Ewigk zurückgerufen wurde. Er erkannte den Mann nicht, der mit Nicole Duval zusammen war. Er sah nur einen jungen Burschen mit schulterlangem, schwarzem Haar und einem Oberlippenbart. Auch die Art, sich zu bewegen, hatte Ted Ewigk verändert. Teodore Eternale hatte nichts mit ihm gemeinsam.
    Aber Nicole war unverkennbar. Und Eysenbeiß erst recht, der mit einer anderen Frau in die Tiefe hinabgestiegen war…
    Der Mongole benutzte den Einstieg, den der Wachmann derzeit nicht sehen konnte. Innerhalb weniger Sekunden war Wang Lee Chan untergetaucht.
    Unterhalb der Erdoberfläche setzte er seine Beschattung des Mannes, den er haßte, fort.
    Er wollte wissen, was Eysenbeiß tat. Der Fürst der Finsternis hatte ihn von allen anderen Tätigkeiten freigestellt. »Bringe mir den Beweis, daß Eysenbeiß mit den Ewigen paktiert, und ich werde dir jeden Wunsch erfüllen«, hatte Leonardo deMontagne gesagt.
    Seither verfolgte Wang Lee seinen Feind…
    ***
    Blut klebte an dem Ort, den Eysenbeiß und Anica Canova erreicht hatten.
    Eysenbeiß wußte nicht, was hier
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