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0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic
Autoren: Jason Dark
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ohne daß er es selbst bemerkt hatte.
    »Dämonia hast du gezeichnet«, hatte ihm der Höllenfürst gesagt.
    »Tatsächlich aber ist es meine Erfindung. Ich habe dir die Begabung gegeben. Ich habe dich zu einer Zeitbombe der Hölle gemacht. Jetzt ist die Zeit gekommen, dein Comic wird zur Todesfalle für den, den ich mehr hasse, als alles andere in meinem Leben. John Sinclair! Ich konnte seine Geburt nicht verhindern, aber ich habe dir einen Hinweis gegeben. Es existieren Möglichkeiten um ihn, den Geisterjäger, auszuschalten. Er soll sich darüber wundern, wie viele Gegner noch im Verborgenen schlummern, das kann ich versprechen. Du bist einer von ihnen. Dämonia wartet…«
    Nach diesem klärenden Gespräch war Painter zu einem anderen geworden. Da kein Mensch mit ihm etwas zu tun haben wollte, hatte er sich voll und ganz dem Teufel verschrieben.
    Was er zum Leben brauchte, bekam er. So konnte er sich voll und ganz auf seine Arbeit konzentrieren und das gewaltige Werk Dämonia schaffen. Eine trotz der guten Zeichnungen an sich tote Geschichte. Dank der Hilfe des Teufels hatte er sie mit Leben füllen können. In einer nicht weltlichen Dimension wurden seine Zeichnungen zu einergrausamen Wahrheit.
    Noch immer besaß er sein altes Zeichenbrett. Davon konnte er sich nicht trennen, und es stand neben dem schrägen großen Dachfenster, dessen Fläche einen besonders guten Lichteinfall garantierte.
    HCP hatte das Buch aufgeschlagen. Er schaute auf eine Szene, wo zwei Polizisten gemalt worden waren und auf einen silbergrauen Wagen zuschritten.
    Einen echten Wagen.
    Und das war teuflisch an dieser Sache. Comic und Realität gingen eine nahezu perfekte Mischung ein. Der Mensch John Sinclair, der sich in einer anderen Dimension bewegte, erlebte seine Abenteuer gleichzeitig innerhalb des Comics und konnte von dessen Erfinder haargenau beobachtet werden. Über dieses Phänomen dachte Painter erst gar nicht näher nach. Er nahm es einfach hin.
    Und er freute sich diebisch darüber, wie er die Verlegenheit des John Sinclair bemerkte. Er hatte zweimal mit ihm auf magische Art und Weise gesprochen und ihn schon in Erstaunen versetzt, doch mit jedem Schritt, den Sinclair in diese von Painter geschaffene Welt tat, würde sein Erstaunen oder seine Angst wachsen.
    Sinclair sollte erleben, wie Comic-Figuren lebendig werden konnten, ohne daß sie als solche erkannt wurden.
    Dämonia riß alles an sich!
    Was um ihn herum geschah, bemerkte er nicht. Sein Blick war allein auf die Zeichnung gerichtet und auf die Gestalt, die sich zwischen ihnen bewegte.
    Sinclair kämpfte auch. Painter sah, wie er einen Polizisten kurzerhand niederschoß. Dieses Echsenwesen hatte ihn angreifen wollen. Der Geisterjäger reagierte richtig.
    Ja, so würde die Geschichte weitergehen. Eine Figur war ausgeschaltet, aber HCP wollte dem Geisterjäger noch eine Überraschung bereiten. Als Schöpfer der Figuren konnte er mit ihnen anstellen, was er wollte. Er konnte sie leben, aber auch sterben lassen. Seiner Ansicht nach hatten die Figuren lange genug gelebt, und Sinclair würde die Zeichnungen und den Fortlauf der Geschichte durch eine Aktion sowieso verändern.
    Es mußte spannend bleiben…
    Und es blieb spannend.
    Als bestünde der Radiergummi aus Gold, so vorsichtig hob Painter ihn an und balancierte ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Gummi war eine Spezialanfertigung. Damit konnte er auch eingefärbte Szenen wegradieren.
    Und das tat er. Er radierte über das Papier.
    Mit glänzenden Augen schaute er zu, wie der Polizist mit dem Echsenkopf auf einmal nicht mehr vorhanden war. Sinclair stand daneben, schaute zu und wunderte sich.
    Painter lachte glucksend. Für ihn war es das Höchste überhaupt, einen Menschen so an den Rand des Schreckens zu bringen. Eine Erklärung würde Sinclair nicht finden, und es sollte auch noch lange dauern, bis Painter ihm eine lieferte.
    Wenn überhaupt…
    Schließlich war es viel besser, die Personen durch Andeutungen zu verunsichern.
    Er lachte den Geisterjäger aus. Dabei hatte er sich vorgebeugt und lachte in das Blatt hinein, das wie ein Schalltrichter wirkte, das Gelächter verstärkte und von John Sinclair vernommen wurde, das sah Painter an dessen Reaktion.
    Danach sprach er mit ihm.
    Er verhöhnte ihn, und er gab wieder ein wenig von dem großen Geheimnis der Welt Dämonia preis.
    Mehr wollte er nicht.
    Seinen Hocker besaß er nicht mehr. Dafür einen bequemen Stuhl mit einer gepolsterten Rückenlehne. Da lehnte er
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