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0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic
Autoren: Jason Dark
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flachen Krokodilmaul schoß zischend eine ätzende Dampfwolke, die mir entgegentrieb und die gleichzeitig von meiner schnell abgefeuerten Kugel durchstoßen wurde.
    Sie traf in den Schädel.
    Direkt über der wie abgeschlagen wirkenden Schnauze hieb sie ihm zwischen die Augen, ließ ihn torkeln und gleichzeitig nach hinten fallen. Wo der Kopf einmal gewesen war, sah ich den Rauch und konnte mich dem zweiten Geschöpf zuwenden.
    Es hätte eigentlich auf dem Rücken liegen müssen. Das war auch der Fall, nur verschwand es allmählich vor meinen Augen, und es löste sich auf eine für mich makabre Art und Weise auf.
    Von seinem Oberkörper sah ich bereits nichts mehr. Der Kopf, die Schultern, der größte Teil seiner Arme, auch der Brustkasten, das war alles verschwunden.
    Es blieben noch die Beine.
    Und die verschwanden auch.
    In einem schrägen Winkel glitten sie weg. Beim rechten Bein verschwand mehr als beim linken. Der Oberschenkel, das Knie und auch ein Teil des Schienbeins gerieten zuerst aus meinem Sichtbereich, während von dem anderen Bein noch fast alles vorhanden war.
    Ich stand da und staunte. Selbst den Revolver, den das Monstrum trug, sah ich nicht mehr. Er hatte sich ebenfalls aufgelöst. An Wunder glaubte ich nicht, besonders dann nicht, wenn es sich um Schwarze Magie handelte. Und die erlebte ich hier in Reinkultur.
    Das rechte Bein war nicht mehr da, von dem linken nur noch die Hälfte, aber auch dieser Teil löste sich sehr schnell auf. Diesmal allerdings in einer anderen Richtung.
    Von unten nach oben.
    Da war von der Hacke nichts mehr zu sehen, da verschwand ein Teil des Fußes, und das alles lief in einem schrägen Winkel ab, manchmal auch verzögert, als hätte jemand einen großen Radiergummi genommen und wäre über den auf dem Boden Liegenden gefahren.
    Ich stand da und staunte.
    Wie hieß die Welt? Dämonia. Und sie machte ihrem Namen wirklich alle Ehre.
    Hier reagierte eine Kraft, von der ich nicht wußte, wer sie war, von der ich aber auch nur drei Buchstaben kannte.
    HCP!
    Was verbarg sich dahinter? Welche Energie, welcher Mensch oder welches Monstrum?
    Auch der letzte Zeh war plötzlich nicht mehr zu sehen. Die Stelle, wo der Polizist mit dem Echsenkopf vor einer Minute noch gelegen hatte, war leer.
    Und den anderen hatte ich mit meiner Silberkugel erledigt. Demnach funktionierte die Magie der Kugel auch in dieser Welt mit dem seltsamen Namen Dämonia.
    Trotzdem wollte ich sie nicht mit den normalen Maßstäben eines anders dimensionierten Dämonenreichs messen. In dieser Welt stimmten die Gesetze der Dämonen überhaupt nicht mehr. Der zweite Polizist hätte die Chance gehabt, auf mich zu schießen. Normalerweise wäre dies auch geschehen. Diese andere Reaktion hatte meine Vermutung völlig über den Haufen geworfen.
    Da konnte man nichts machen. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit den Tatsachen abzufinden.
    Ich ging zu dem anderen Polizisten. Grotesk sah es aus, da er noch immer seine Uniform trug. Der Schädel war von meiner Silberkugel zerstört worden. Nicht einmal Asche sah ich. Da war überhaupt nichts mehr vorhanden.
    Wie weggeputzt!
    Ich bückte mich, wollte die Schulter anfassen, als ich das gleiche Phänomen wie bei dem ersten erlebte. Genau dort, wo ich sie hatte berühren wollen, griff ich ins Leere. Selbst die Uniform war nicht mehr vorhanden. Ich faßte blitzschnell weiter, und es gelang mir, das Gelenk an der rechten Hand zu umfassen.
    Zwei Sekunden spürte ich zwischen meinen Fingern den Widerstand, dann verschwand die Hand, und ich griff ins Leere.
    Ich erhob mich wieder. Mit einem brennenden Blick und mit einer Gänsehaut auf dem gesamten Körper sah ich zu, wie auch dieses Geschöpf allmählich verschwand.
    Ich stand wieder allein. Mit der rechten Handfläche wischte ich durch mein Gesicht und über meine Augen. »Das ist doch der reine Wahnsinn«, ächzte ich. »So etwas kann es nicht geben.« Viel hatte ich in meiner Laufbahn erlebt, so etwas wie hier war mir noch nicht vorgekommen.
    Wie konnte ich mich darauf einstellen?
    Ja, ich mußte mich einfach darauf einstellen. Da gab es eine Kraft, die Dämonia beherrschte und manipulierte. Sie sorgte dafür, daß die hier lebenden Geschöpfe zu »Schachfiguren« degradiert wurden.
    Die Kraft machte mit ihnen, was sie wollte. Ließ sie einfach entstehen und auch wieder verschwinden…
    Mit mir ebenfalls?
    Es war kein guter Gedanke, der mich da überfallen hatte. Ich war in dieser Welt gefangen und mußte mich den
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