Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0370 - Alptraum-Comic

0370 - Alptraum-Comic

Titel: 0370 - Alptraum-Comic
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vielleicht besser sehen konnte. Es war einfach die Überraschung, die mich so handeln ließ. Der andere hatte recht gehabt. Ich befand mich nicht mehr dort, wo ich meinen Wagen abgestellt hatte, sondern woanders.
    In einer fremden, düsteren Umgebung, wo alles anders war, als auf dieser Londoner Straße.
    HCP hatte mich in seinem Reich oder in seiner Welt begrüßt. Und verdammt noch mal, er hatte nicht gelogen…
    ***
    Zum Glück war ich es gewohnt, mit magischen Phänomenen fertig zu werden und sie auch schnell zu verkraften. Ich schrie nicht, ich sprang nicht wie ein Wilder aus dem Wagen, sondern blieb starr sitzen und schaute in die Dunkelheit.
    Nichts war zu sehen.
    Kein Umriß, keine Gebäudekontur. Weder Bäume, Sträucher noch Straßen oder Wege.
    Nur die Dunkelheit.
    Allmählich verdichtete sich das ungute Gefühl. Dabei dachte ich automatisch über die Lösung des Problems nach, und ich wußte auch, was geschehen war.
    Man hatte mich entführt!
    Kein normales Kidnapping. Ein magisches, ein kaum merkbares.
    Hätte sich mein Kreuz nicht erwärmt, ich hätte überhaupt nichts davon bemerkt. So aber ging ich davon aus, daß ich mich in einer anderen Dimension oder in einem Zwischenreich befand.
    In meinem Hals breitete sich das trockene Gefühl immer stärker aus. Hilflos kam ich mir nicht direkt vor, dennoch wäre es mir lieber gewesen, ich hätte noch in London gestanden.
    Was konnte ich tun?
    Aussteigen, meine Waffe nehmen, mir die Umgebung anschauen und darauf hoffen, daß sich der Unbekannte zeigte. Schließlich hatte er mich so nett begrüßt. Sicherlich wartete er auf mich, und ich war wirklich gespannt darauf, ihn kennenzulernen.
    Ich wollte schon den Wagenschlag aufdrücken, als etwas anderes geschah. Die mich umgebende Stille wurde von einem mir bekannten Geräusch unterbrochen.
    Es waren Schritte.
    Zuerst vernahm ich sie nur mehr leise und leicht knirschend.
    Dann steigerte sich das Geräusch, ich konnte es auch orten und stellte fest, daß Geräusche von recht kamen und sich der Fahrerseite meines Bentleys näherten.
    Man wollte zu mir.
    Ich bewegte den Kopf. Die Wassertropfen auf meinem Haar lösten sich und rannen mir in den Nacken. Von dort aus kalt über den Rücken. Daß ich so etwas noch spürte, war ein Beweis für mich, ein Mensch zu sein. So ganz hatte mich dieser andere nicht unter seine Kontrolle bekommen.
    Die Scheibe war beschlagen. Ich wischte sie in Augenhöhe von innen sauber, um mehr sehen zu können. Die außen klebenden Tropfen verzerrten meine Sichtperspektive ein wenig, aber ich erkannte die beiden Schatten, die sich sogar in der Dunkelheit abhoben und langsam näher schlenderten.
    Es waren zwei Männer. Soviel konnte ich sehen.
    Im Wagen sitzend war ich relativ wehrlos. Man konnte ja nie wissen, was die anderen wollten. Aus diesem Grunde öffnete ich die Fahrertür und stieg aus.
    Ich wunderte mich über das Klima. Zwar war es kühl, aber ich spürte nicht mehr diese nasse Kälte, die mir in London den Schnee ins Gesicht gepeitscht hatte.
    Mit dem Knie drückte ich die Wagentür wieder zu. Mit einem leisen Laut fiel sie ins Schloß.
    Den beiden schaute ich entgegen. Die Beretta ließ ich stecken, ich wollte zunächst einmal sehen, mit wem ich es bei den Gestalten überhaupt zu tun hatte.
    Mir fiel zuerst das matte Glänzen auf, das in Höhe ihrer Köpfe schimmerte. Was es war, wußte ich nicht, sah es aber Sekunden später, als ich erkannte, daß die beiden Typen Schirmmützen trugen.
    Wie die Polizisten…
    Bald bestätigte sich meine Vermutung.
    Es waren Polizisten!
    Nun erkannte ich, daß die Dunkelheit nicht so schlimm war, wie ich sie mir zunächst vorgestellt hatte. Es war mehr ein dunkles Grau, das sich in dieser Welt ausgebreitet hatte.
    Die Polizisten behielten ihre Richtung bei. Sie waren etwas kleiner als ich. Ihre Uniform ähnelte denen der New Yorker Cops.
    Mal sehen, was sie wollten.
    Leider hatten sie die Mützen tief in die Stirn gezogen, so daß ich vonihren Gesichtern nicht viel erkennen konnte. Das änderte sich erst, als sie vor mir stehenblieben.
    Da hoben sie synchron die Arme. Zuerst hatte ich angenommen, daß sie ihre Waffen hervorholen würden. Ich irrte mich. Sie schoben nur ihre Mützen zurück.
    Meine Sicht auf ihre Gesichter war frei.
    Ich wollte die Augen schließen, weil ich an eine Halluzination oder an einen bösen Traum glaubte. Das gelang mir nicht. Es war einfach der innere Zwang, der mich dazu brachte, die beiden vor mir stehenden Typen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher