Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
Vom Netzwerk:
irgendwo ein trockner Ast, und beim Swimmingpool ertönte ein leichtes Klirren. Jedesmal war ich wie der Blitz auf den Beinen. Ich schlich zu den Stellen. Aber ich konnte nichts Verdächtiges feststellen.
    Alle zehn Minuten stand ich auf und ging ums Haus. Eine Stunde verging, ohne daß etwas geschah. Ich wäre gern zu der Seitenstraße gegangen und hätte mir den Buick aus der Nähe angesehen. Aber ich konnte es nicht wagen, meinen Posten zu verlassen.
    Langsam wurde ich müde. Um nicht einzuschlafen, stand ich noch häufiger auf und verschaffte mir im Garten Bewegung. Ich lief auf und ab und schlenkerte mit den Armen. Mehrmals kam ich am , Swimmingpool vorbei. Es war etwa zehn Yard lang, fünf breit und offenbar leer.
    Ein beißender Geruch drang mir in die Nase. Es roch scharf nach Chlor und sonderbarerweise auch nach Benzin. Vielleicht wäscht Tabor seinen Wagen neben dem Luxusbecken, dachte ich und kehrte zu meinem Stuhl zurück.
    Auf der Straße ertönte Motorengeräusch. Es kam schnell näher. Der Wagen näherte sich aus der Richtung, in die vorhin der Buick gefahren war Ich äugte zur Straße, blieb jedoch sitzen.
    Das Scheinwerferlicht brach durch den Blautannenwall, fiel dann auf die Straße zurück und geisterte parallel zum Zaun. Jetzt war der Wagen heran. Ich konnte nicht feststellen, ob es der Buick von vorhin war.
    Bremsen kreischten.
    Der Wagen stoppte. Der Motor lief weiter Eine Tür wurde aufgestoßen.
    Ich war schon auf den Beinen und flitzte über die Terrasse. Aber ich hatte den Rasen noch nicht erreicht, als ich wie gebannt stehenblieb.
    Ein faustgroßer, glühender Punkt tauchte über den Tannen auf, beschrieb eine rasante Bahn, flog durch den Garten, genau auf das Schwimmbecken zu — und verschwand darin.
    Im nächsten Bruchteil der Sekunde schoß eine grelle Stichflamme aus dem Becken empor. Es zischte, und das Becken stand in Flammen. Sofort war der Garten fast taghell erleuchtet. Wie eine riesiger Scheiterhaufen wogte eine Flammenwand über dem Becken.
    Mir schoß ein Gedanke durch den Kopf, aber ich konnte ihn nicht zu Ende denken, denn irgendwo auf der Schmalseite des Grundstücks, zwischen den Blautannen, machte es »Plobb«, und ein heißer Luftzug strich an meiner linken Wange vorbei.
    Dann klatschte das Geschoß hinter mir gegen die Wand des Bungalows.
    Blitzschnell ließ ich mich fallen. Als ich auf die Steinplatten der Terrasse prallte, rollte ich mich um die eigene Achse, versuchte dabei die Smith and Wesson aus der Schulterhalfter zu reißen, verhedderte mich aber unter dem Jackett und bekam die Waffe nicht frei.
    Wieder machte es »Plobb«, und das Geschoß schlug neben mir auf den Stein.
    Ich bot eine herrliche Zielscheibe.
    Während ich weiter über den Boden schnellte, um die Hausecke zu erreichen, hörte ich, wie die Terrassentür aufgerissen wurde.
    »Vorsicht, Phil«, brüllte ich. Dann war ich an der Ecke und warf mich in den Schatten der Hauswand. Ich lag im toten Winkel. Endlich gelang es mir, die Pistole ins Freie zu zerren. Ich schob den Sicherungsflügel nach vorn und den Kopf um die Ecke. Immer noch stand die Flammenwand über dem Schwimmbecken. Der Garten hatte Festbeleuchtung.
    Irgendwo zwischen den Blautannen mußte der Mordschütze stehen.
    Auf der Straße hielt der Wagen mit laufendem Motor.
    Ich richtete mich auf und lief um das Haus herum. Die linke Hälfte des Gartens war leidlich dunkel. Ich sprintete über den freien Platz, der sich zwischen Bungalow und Garage befand. Hinter der Garage wartete ich ein paar Sekunden, dann nahm ich die Beine in die Hand und flitzte zum Tor. Ich erreichte es unangefochten, aber schon auf dem Wege dorthin hörte ich, wie der Wagen auf der Straße anfuhr. Der Motor heulte auf, kreischend radierten die Pneus den Asphalt.
    Als ich das Tor erreichte, sah ich nur noch die Rücklichter des Fahrzeugs. Es entfernte sich mit steigender Geschwindigkeit in Richtung Hafen. Es war der graue Buick.
    Ich riß die Torflügel auf, sauste dann wie ein Torpedo zur Terrasse zurück, sah Phil, der durch den Türspalt zu dem brennenden Schwimmbecken lugte, und sprudelte hervor:
    »Bleib im Haus! Falls die Kerle einen Haken schlagen und zurückkommen. Sie schießen' mit Schalldämpfern. Ich verfolge ihren Wagen.«
    Dann machte ich kehrt, hastete zur Garage, sprang in den Jaguar, wendete in engem Bogen auf dem Rasen und preschte dann durch das Tor auf die Bensonhurst Ave, Ich drückte gewaltig auf die Tube und sauste wie ein Blitz durch die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher