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0362 - Der Zombie-Apache

0362 - Der Zombie-Apache

Titel: 0362 - Der Zombie-Apache
Autoren: Jason Dark
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uns unter Kontrolle hatte.
    Welche Gelegenheit war für ihn am günstigsten, um eingreifen zu können? Der Augenblick, in dem der Austausch stattfand? Ich hatte den Professor sehr genau darauf hingewiesen, daß Jane Collins unter allen Umständen den Kontakt mit dem Würfel nicht verlieren durfte. Wenn das geschah, war ihr Leben verwirkt. Sie mußte also in der Anfangsphase durch das künstliche Herz und den Würfel existieren.
    Ob sie das schaffte?
    Meine Spannung wuchs.
    Sie steigerte sich ins Unermeßliche. Mir fiel selbst das Atmen schwer, unsichtbare Hände schienen meinen Magen umkrallen zu wollen. Mein Puls raste, als ich zusah, wie sich der Professor abwandte und die beiden kleinen Schritte zur Seite trat.
    Auch die anderen Ärzte waren gespannt. Mal schauten sie auf die Patientin, mal sahen sie dem Professor zu, der das Kunstwerk der Technik mit einer Vorrichtung aus der Flüssigkeit hob, wo es völlig keimfrei gehalten wurde.
    Langsam und behutsam geschah dies.
    Ich zitterte. Meine Blicke waren auf das Herz gerichtet.
    Plötzlich erschienen zwei Greifarme, die das Herz an sich nahmen. Sie schwenkten auf den Körper der ehemaligen Hexe zu.
    Auch dies geschah sehr vorsichtig. Nur keine ruckartige Bewegung. Kein falsches Zögern, nicht zu schnell, alles mußte präzise über die Bühne laufen.
    In der Theorie war alles klar, wie jedoch die Praxis aussah, mußte sich erst noch beweisen.
    Professor Prescott gab mit leiser Stimme seine knappen Anweisungen. Jeder war gespannt, ein jeder spürte, daß hier etwas Entscheidendes geschah.
    Ging wirklich alles glatt?
    Himmel, war ich nervös. Noch nie war es mir so schwer gefallen, auf einer Stelle zu verharren. Die innere Unruhe steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Ich spürte und hörte mein Herz. Es schlug irgendwie dumpf und fast anklagend.
    Das Blut rauschte in meinem Kopf. Die Hände hatte ich zu Fäusten geschlossen, zwischen den Fingern spürte ich den Schweiß, der dort eine glatte Schicht bildete.
    Angst und Hoffen trafen hier zusammen. Asmodis hatte mich gewarnt. Er wollte den Würfel. Sicherlich lauerte er irgendwo im Hintergrund, um zuschlagen zu können.
    »Klar?«
    Professor Prescott hatte gesprochen. Er erwartete von seinen Mitarbeitern eine Antwort.
    Die Männer nickten. Auch Mara, die OP-Schwester, beteiligte sich daran.
    »Dann das Herz!«
    Wieder setzte sich der Schwenkarm in Bewegung. Er war genau auf den Körper der Patientin ausgerichtet.
    Ich muß noch einmal betonen, daß ich hier keine normale Operation erlebte. Das war etwas völlig anderes, da man Jane zwar als einen Menschen bezeichnen konnte, sie im Prinzip jedoch keiner war, denn wer konnte schon ohne Herz existieren?
    Das alles sollte sich ändern. Sie würde ein Herz aus Aluminium bekommen und damit leben, wir hofften es jedenfalls. Wir hatten die Operation ohne Untersuchung und Vorbereitung starten müssen. Eine absolute Novität in der Medizin.
    Der Schwenkarm mit dem kostbaren Kunstherz senkte sich auf den Körper zu.
    Gebannt verfolgten zahlreiche Augenpaare diesen Weg. Unter anderem auch ich, und meine Spannung hatte sich um keinen Deut vermindert. Im Gegenteil, es war sogar eine Steigerung festzustellen. Mein Herz schlug noch schneller.
    Der Schweiß rann an meiner Stirn nach unten und wurde von dem Gesichtsschutz aufgenommen.
    Wenn doch schon alles vorbei wäre! dachte ich in diesen Sekunden.
    Die Ärzte rückten wieder so dicht zusammen, daß sie mir den direkten Blick auf Jane Collins nahmen. Ich konnte nicht eingreifen.
    Ihr Leben, ihre Existenz lag jetzt in den Händen der Ärzte und in denen eines Höheren. Für mich hatte niemand mehr einen Blick. Ich schaute auf die gekrümmten Rücken, hörte die knappen Anweisungen des Professors.
    Schwester Mara und ein weiterer Arzt sorgten dafür, daß der Professor das richtige Gerät zwischen die Finger bekam. Er war nun dabei, das Herz »anzuschließen«.
    Jede Sekunde wurde für mich zu einer Qual.
    »Tupfer, schnell!«
    Wieder vernahm ich die Stimme des Professors. Sie hatte etwas nervöser geklungen als zu Beginn.
    Oder bildete ich mir das alles ein?
    Er bekam die Tupfer, in die schmalen Backen einer Pinzette eingeklemmt, gereicht. Zielstrebig arbeitete er. Ich sah das Zucken seinesrechten Arms. »Gut«, sagte er, »das ist gut…«
    Zum erstenmal erlebte ich auch bei ihm eine menschliche Regung.
    Alle Versammelten standen unter einem hohen Streß. Da ging es ihnen nicht besser als mir.
    Nur waren sie durch ihre Arbeit
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