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036 - Im Verlies der Verdammten

036 - Im Verlies der Verdammten

Titel: 036 - Im Verlies der Verdammten
Autoren: A.F.Morland
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hatte, in seiner Gesamtheit betrachten. Wie ein Künstler, ein Maler, der einen kritischen Blick auf sein Werk wirft.
    Es gab ihn wieder, den schwarzen Mond!
    Die große Scheibe sandte ein schwarzes »Licht« aus. Vielleicht klingt das unsinnig, denn Licht ist hell und niemals schwarz. Doch hier herrschten andere Gesetze, und das Leuchten des schwarzen Mondes war schwarz .
    »Tretet hervor aus eurem Gefängnis«, verlangte Pallggar. »Ich will euch sehen!«
    Im tiefen Schwarz des Mondes entstanden rote Glutpunkte. Glühende Augen waren es, die auf den Mord-Magier zukamen.
    Grauenerregende Gestalten stiegen durch die Schwärze des Mondes.
    Die Bruderschaft des schwarzen Mondes war wieder frei.
    ***
    Unser Abenteuer in Griechenland gehörte der Vergangenheit an, und ich danke heute noch dem Himmel, daß wir es heil überstanden hatten. Leider war nicht alles nach Wunsch verlaufen.
    Es war uns zwar gelungen, die gesamte Ghoul-Clique aufzureiben, die in Athen und Umgebung ihr Unwesen trieb, aber wir schafften es nicht, uns die Hexe Cuca zu holen, denn sie hatte sich unter Atax’
    Schutz gestellt, und der machte sich mit ihr aus dem Staub, als wir das Knochenfest um Mitternacht auf dem Friedhof platzen ließen.
    Cuca… Eine wankelmütige Schönheit, in die Mr. Silver einst verliebt zu sein glaubte. Er wollte sie zum Guten bekehren, und es wäre ihm auch fast geglückt.
    Für kurze Zeit wandte sie sich tatsächlich vom Bösen ab, aber dann wurde sie rückfällig, und Mr. Silver trennte sich von ihr, ohne zu wissen, daß sie ein Kind von ihm erwartete.
    Cuca behielt dieses Geheimnis für sich. Sie brachte das Kind, einen Jungen, zur Welt und erzog ihren Sohn nach den Gesetzen der Hölle. Kürzlich erst erfuhr Roxane, daß der Ex-Dämon einen Sohn hatte.
    Seither versuchte unser Freund alles, um Silver II zu finden. Als er herausfand, daß Cuca in Athen lebte, reiste er mit Roxane dorthin.
    Vicky Bonney und ich begleiteten ihn.
    Nach anfänglichen Startschwierigkeiten gelang es uns, bis zu Cuca vorzustoßen, doch das letzte Quentchen Glück fehlte uns dann, und so wußten wir immer noch nicht, wo Silver II steckte.
    Er konnte sich auf der Erde befinden oder in irgendeiner fernen Dimension. Vielleicht wußte es nicht einmal Cuca, denn sie hatte sich von ihrem Sohn vor geraumer Zeit getrennt, weil sie sich mit ihm nicht mehr verstand.
    Wir standen immer noch am Anfang und warteten… Worauf? Ja, vielleicht auf ein Wunder, oder auf einen Zufall, der uns auf die Sprünge half. Alles, was Mr. Silver im Anschluß an die Reise nach Griechenland unternommen hatte, war zum Scheitern verurteilt gewesen, und so resignierte der sympathische Hüne mit den Silberhaaren schließlich.
    Er hatte eingesehen, daß man dieses Problem nicht mit der Brechstange lösen konnte. Wir mußten uns in Geduld fassen. In dieser Disziplin waren wir beide schwach, aber wir gaben unser Bestes.
    Ich saß in einem weichen, bequemen Sessel, meine Füße lagen auf dem Tisch, und in meiner Hand hielt ich ein Glas Pernod. Ich hätte mich selbst als Tony Ballards Denkmal bezeichnen können, so reglos saß ich da, während sich meine Gedanken mit Vergangenheit und Zukunft beschäftigten.
    Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, saß neben mir und raschelte mit der Zeitung. Vicky Bonney löste mit flinkem Bleistift ein Kreuzworträtsel.
    Mr. Silver starrte Löcher in die Wand. Vielleicht dachte er soeben an Cuca.
    Wir boten ein Bild des Friedens.
    »He, Vicky, sieh mal«, sagte Roxane plötzlich. Ihr langes schwarzes Haar hatte einen bläulichen Glanz; ihre Augen, die leicht schräggestellt waren, schimmerten grün. »In der City gibt es ab morgen ein neues Warenhaus.«
    Die Hexe aus dem Jenseits wies auf das ganzseitige Inserat. Vicky Bonney rückte interessiert näher. Einkaufen war eine ihrer größten Leidenschaften.
    Meine Güte, was kaufte Vicky auf ihren Reisen nicht alles zusammen. Als erfolgreiche Schriftstellerin konnte sie sich das zwar leisten, aber zu Hause platzten die Schränke langsam aus den Nähten.
    Und sie strahlte schon wieder. Wenn ich dieses Funkeln in ihren Augen sah, überlegte ich mir jedesmal, ob ich nicht anbauen oder aufstocken sollte.
    »Das sind ja Superangebote, Roxane«, sagte sie. »Da müssen wir unbedingt hin.«
    »Klar, und Oda nehmen wir auch mit.«
    Oda, die weiße Hexe, lebte mit unserem Freund, dem Parapsychologen Lance Selby, zusammen. Er befand sich zur Zeit mal wieder auf einer Vortragsreise, und ich fand es nett, daß unsere
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