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0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur

Titel: 0359 - Ich stieß auf eine heiße Spur
Autoren: Ich stieß auf eine heiße Spur
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jeweiligen Fahrzeug zurück, dass uns nur ein sehr aufmerksamer Beobachter hätte entdecken können. Dazu aber gehörte sie nicht.
    Nachdem sie sich in Manhattan ein paar Mal nach allen Himmelsrichtungen hin- und herfahren ließ, steuerte 52 der Fahrer endlich ihr Ziel an. Phil grinste übers ganze Gesicht, als wir zwei Minuten später vor derselben Tür standen. Davids stand auf einem mittelgroßen Schild. Und darunter war zu lesen, dass die Firma zu den ältesten Schnapsdestillen New Yorks gehörte.
    Wir kamen durch einen Flur, in dem es nach Essig roch. Eine Tür trug die seit Jahren veraltete Aufschrift Contor. Ich wollte schon klopfen, als ich von drinnen heftiges Zetern hörte. Ungewollt hörte ich die Unterhaltung mit.
    »Wofür bezahle ich Ihnen fünfzig Dollar, he?«, keifte eine ältliche Männerstimme. »Wofür?«
    »Damit ich bei den Bullen die Verlobte von einem Mann spiele, den ich nie zuvor gesehen habe!«, kreischte die unverkennbare Stimme unserer Parfümwolke energisch. »Dafür!«
    »Nein, nein und dreimal nein! Ich habe gesagt, Sie sollen Rangers Sachen holen!«
    »Da sind sie!«
    »Und wo ist das Notizbuch? Wo ist das Geld?«
    Ich klopfte und stieß die Tür schnell auf.
    »Das Notizbuch und das Geld sind sichergestellt, Mister Davids«, sagte ich gelassen. »Mister Ranger hat über die endgültige Verwendung noch nicht entschieden.«
    Mister Davids war ein kleines, unscheinbares Männchen mit Stirnglatze.
    »Hat er mich verpfiffen?«, greinte er. »Das ist der Dank! Zehn Cent habe ich ihm für jede einzelne Flasche gezahlt! Zehn Cent! Dabei brauchte er nur bei seinen Touren die in der Nähe liegenden Abnehmer aufzusuchen und die Ware abzuliefern! Zehn Cent! Und das ist jetzt der Dank!«
    »Da hat er aber einen hübschen Nebenverdienst gehabt«, sagte ich. »Wir fanden sechshundertvierzig Flaschen Leergut in seinem Wagen. Wenn er ebenso viel ausgeliefert hat, sind es vierundsechzig Dollar. Dafür müssen manche Leute eine ganze Woche arbeiten.«
    »Nicht wahr? Ich habe gut bezahlt! Zehn Cent pro Flasche! Und dann dankt er es mir auf diese Weise!«
    »Aber er hat Sie nicht verpfiffen, Mister Davids«, sagte ich, »er konnte es gar nicht. Es geht ihm nämlich noch sehr schlecht, und er liegt meistens in tiefer Ohnmacht.«
    »Aber, woher wissen Sie denn…?«, stotterte der Alte fassungslos.
    »Ranger hat in seinem Notizbuch die Adressen der belieferten Kneipen mit Zahl der gekauften Flaschen notiert. Das war nicht sehr vorsichtig!«, sagte ich.
    »Übrigens sind wir vom FBI!«, bemerkte Phil trocken und zeigte seinen Ausweis.
    Der Mann wurde blass und schwieg. Ich erwähnte nicht, dass Ranger zwar die Namen der Kneipen, nicht aber ihre Anschriften aufgeschrieben hatte. In diesem Punkt waren wir noch auf weitere Aussagen angewiesen. Aber ich zweifelte nicht, dass Mister Davids auspacken würde. Wir nahmen an Ort und Stelle ein kurzes Protokoll auf, ließen es von Davids unterschreiben und erklärten ihm, dass er die Stadt nicht verlassen dürfe.
    ***
    Als wir ins Office zurückkamen, fanden wir auf dem Schreibtisch eine Abendzeitung mit einem rot angekreuzten Artikel. In noch ziemlich sanften Tönen wurde angefragt, ob die Polizei und vor allem das FBI nicht endlich die Absicht hätten, die Highway-Mörder zu verhaften.
    »Man sollte den Reporter anrufen«, brummte Phil.
    »Warum?«
    »Um ihn zu fragen, wer die Highway-Mörder sind. Er tut genauso, als brauche man nur eine Sekunde nachzudenken, um dann auch schon Beweismaterial und Haftbefehl in der Tasche zu haben.«
    Bis Dienstagabend kam kein Hinweis. Aber nachts um drei Uhr zehn klingelte bei mir wieder das Telefon. Ich stand sofort am Apparat und saß wenige Minuten später auch schon im Jaguar.
    Diesmal kam die Meldung aus Queens, wieder von der Abfahrt eines Highways, die mit einem von Bäumen und Büschen verdeckten Parkplatz verbunden war. Als wir ankamen, wimmelte es bereits von Cops der Stadtpolizei, von Beamten der Mordkommission und von Reportern.
    »Wie bekommen die Reporter so schnell Wind?«, knurrte ich missmutig zu Detective-Lieutenant Sam Mortosh, der die Mordkommission leitete und den ich bereits kannte.
    Er zuckte die Achseln. »Es war ein Reporter, der den Mann auf dem Parkplatz fand. Direkt neben einem aufgestellten Abfallkorb, in den er seine leere Zigarettens'chachtel werfen wollte.«
    »Wo ist der Fahrer?«
    »Kommen Sie mit.«
    Mortosh führte uns.
    Ein schwerer Fernlastzug mit Anhänger stand auf dem Parkplatz. Der Fahrer
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