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0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen

Titel: 0357 - Die Bestie mit den Mandelaugen
Autoren: Die Bestie mit den Mandelaugen
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Mann, der uns bekannt war. Hinter ihm stand ein zweiter Mann, beide sahen nicht sehr vertrauenerweckend aus. Sie ließen uns nicht einen einzigen Moment aus den Augen.
    Phil und ich schauten entgeistert, wenn auch nicht sonderlich überrascht auf die beiden großkalibrigen Kugelspritzen, die auf uns gerichtet waren.
    »Sieh an«, lächelte ich den beiden zu, »Bruce Callwood und Steve Lawrence! Was hat euch denn in diesen feudalen Laden verschlagen? Ihr seid doch sonst in anderen Gegenden zu Hause. Haben wir uns nicht zuletzt in deiner Zelle gesehen, Callwood?«
    ***
    Ich konnte mich noch gut an diese Begegnung erinnern. Ich wollte damals von Callwood wissen, wer sein Auftraggeber gewesen war. Er hatte nicht ein einziges Mal den Mund aufgetan.
    Bruce Callwood war ein etwa dreißigjähriger schlanker Mann. Er gehörte während des Korea-Krieges zu den Luftlandetruppen. Seinem durchtrainierten Körper sah man noch immer die katzenhafte Gewandtheit an, durch die sich die Jungs von diesem Truppenteil einen Namen gemacht hatten. Nachdem er aus der Army entlassen worden war, hatte er wegen Beteiligung an einem Bandenverbrechen neun Jahre aufgebrummt bekommen, aber offensichtlich hatte man ihm den Rest seiner Strafe erlassen, sonst könnte er hier nicht mit gezogenem Revolver vor uns stehen.
    In dem eckigen, von einer tiefen Narbe durchfurchten Gesicht Callwoods rührte sich kein Muskel. Aus seinen kalten, zu schmalen Schlitzen zusammengezogenen Augen starrte er mich an.
    Auch sein Partner war nicht gerade ein Idealbild männlicher Schönheit. Steve Lawrence war mindestens um einen Kopf kleiner als Callwood. Auf seinem kurzen, gedrungenen Hals saß ein unförmiger Schädel, der aussah, als hätte ein Bildhauer beim Modellieren eines Kopfes nach der Hälfte der Arbeit auf gehört. Dicke, wulstige Lippen lagen unter einer knolligen Nase. Seine wässrigen Augen wurden von buschigen Augenbrauen umgeben.
    Die Mündung seines Revolvers zeigte genau auf Phils Stirn. Ein kurzes Aufleuchten in Callwoods Augen sagte mir, dass auch er mich erkannt hatte. Er grinste mich hämisch an.
    »Heute sind die Rollen vertauscht, Bulle. Du wirst nun nach meiner Pfeife tanzen müssen, wenn du mich bei guter Laune halten willst. Was meinst du, Steve?«, wandte er sich an seinen Partner, »weißt du, wen wir hier vor unseren Kanonen haben? Den berühmten Cotton!«
    Sein Lachen klang wie das Scheppern zusammengeworfener Blechdosen. »Und wenn mich nicht alles täuscht, müsste der andere dort sein Kollege sein. Decker ist doch dein Name, oder?«
    Phil sah den Gangster gleichgültig an. Statt einer Antwort schnippte er den Rest seiner Zigarette direkt vor Callwoods Füße.
    »Na warte, Schnüffler«, zischte Callwood wütend, indem er mit dem Fuß die vor ihm liegende Zigarette austrat, »euch kriege ich auch noch weich. Ihr werdet noch froh sein, wenn ihr mir überhaupt antworten dürft.«
    Conolly, der Club-Manager, kam wieder herein.
    »Es tut mir leid, Gentlemen«, sagte er, »wenn ich Ihnen einige Ungelegenheiten bereiten muss, aber bestimmte Dinge, die ich Ihnen nicht nennen kann, zwingen mich dazu. Ich möchte zunächst von Ihnen wissen, wie Sie zu einer Mitgliedskarte unseres Clubs kommen.«
    »Da kann ich dir helfen, Conolly«, warf Bruce Callwood nun ein, »du wirst erstaunt sein, welche Vögel in unserem Netz zappeln. Der da«, die Mündung seiner Kanone wies auf mich, »ist Cotton, und der andere müsste demnach Decker sein. Die beiden Schnüffler sind dir sicher nicht unbekannt.«
    Peter Conolly stieß einen kurzen Pfiff aus. Sein Gesicht verdunkelte sich einen Augenblick. Niemand legt sich gern mit unserem Verein an. Seine nächsten Worte bestätigten meine Vermutungen.
    »Dann muss ich mich bei Ihnen entschuldigen, Gentlemen, aber hier muss offenbar eine Verwechslung vorliegen. Steckt eure Kanonen weg und verschwindet«, fuhr er die beiden Gangster an.
    »Bitte nicht so schnell«, meinte ich, »ich muss mich noch über Ihre beiden Mitarbeiter unterhalten. Sie wissen ja, was die Richter über illegalen Waffenbesitz denken. Noch dazu, wenn diese Waffen auf zwei G-men gerichtet werden. Dann fehlen mir noch einige Auskünfte im Zusammenhang mit den Mitgliedskarten. Die wir benutzten, gehörte einem Mann, der ermordet worden ist. Kannten Sie Corny Blake?«
    Conolly wurde unruhig.
    »Ich weiß wirklich nicht, wovon Sie sprechen, Agent Cotton«, meinte er. »Eines unserer Mitglieder soll ermordet worden sein? Wie, sagten Sie, hieß der Mann?
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