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0355 - Der Boß kauft New York

0355 - Der Boß kauft New York

Titel: 0355 - Der Boß kauft New York
Autoren: Der Boß kauft New York
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einen Streifenwagen vorbei. Gute Nacht, Cotton!«
    Ich drückte ihm die Hand und ging.
    ***
    Als ich auf die Straße kam, hatte der Cop gerade einen zerlumpten Burschen im Polizeigriff gefasst. Er bugsierte den Kerl zum Lokal.
    Der Mann protestierte laut schimpfend und wehrte sich, aber gegen den Griff des Polizisten mit der Ringkämpferfigur kam er nicht an.
    »Wen haben Sie denn da erwischt?«, fragte ich.
    Der Cop brachte den Mann zu mir her.
    »Wahrscheinlich ein Autodieb, Sir!«, meldete er, ohne seinen Griff zu lockern. »Er machte sich an Ihrem Wagen zu schaffen!«
    Ich betrachtete das feiste Gesicht des Burschen, das von der Anstrengung tomatenrot war. Auf der Stirn standen Schweißperlen.
    »Lassen Sie ihn los!«, befahl ich.
    »Wollen Sie ihn denn laufen lassen?«, erkundigte sich der Cop erstaunt.
    »Nein. Ich werde ihn in meinem Wagen mitnehmen.«
    Der Polizist starrte mich an, als hätte er nicht richtig gehört.
    Trotzdem lockerte er seinen Griff.
    »Wir sind alte Bekannte«, sagte ich. »Sie dürfen Snooty ruhig mir überlassen!«
    »Ich möchte Sie nur darauf aufmerksam machen, dass er an Ihrer Wagentür herumfingerte!«
    »Ist schon gut!«, beruhigte ich den Cop und schob Snooty auf den Beifahrersitz meines Jaguars. »Gute Nacht, Sergeant!«
    Er brummte noch ein bisschen, aber dann wandte er sich den Männern der Mordkommission zu, die jetzt das Lokal verließen, Ich steckte den Zündschlüssel ins Schloss und ließ den Jaguar anspringen.
    Aus den Augenwinkeln beobachtete ich Snooty, der es sich in den Polstern bequem machte.
    »Haben Sie nicht ’ne Zigarette für mich, Agent Cotton?«, bettelte er. Ich steckte die Hand in die Tasche und warf ihm die Packung zu.
    Er zog sich eine Zigarette heraus und reichte mir die Schachtel zurück.
    »Was ist los, Snooty?«, fragte ich. »Wollten Sie mal mit einem Jaguar durch Manhattan brausen?«
    »Damit wäre ich nicht weit gekommen. Der Schlitten ist doch viel zu auffällig. Das hat sich nur dieser Cop eingebildet…«
    »Stopp, Snooty!«, unterbrach ich ihn. »Dieser Mann hat schließlich nur das getan, wozu er da ist, nämlich das Eigentum anderer zu schützen. Ich nehme zwar nicht an, dass Sie wirklich eine Spritztour vorhatten, aber das musste er doch glauben, oder nicht?«
    »Na, für so dumm durfte er mich wirklich nicht halten! Mit dem Wagen eines G-man abzuhauen - so dumm bin ich nun wirklich nicht!«
    »Also, was war’s dann?«, fragte ich ungeduldig.
    »Ich kenne doch Ihren Wagen, Agent Cotton! Ich habe mir gedacht, wo Cotton auftaucht, da ist was los. Mal sehen, was es hier gibt! Ich war eben ein bisschen zu neugierig, nicht wahr? Iri den feinen Laden konnte ich nicht rein, da hätte mich der Portier an der Tür abgefangen. Sie kennen doch diese aufgeblasene Bande, die sich auf spielt…«
    »Zur Sache, Snooty!«
    Die Redseligkeit des Penners, der uns schon öfter wertvolle Informationen geliefert hatte, ging mir auf die Nerven.
    »Ich habe mich ein wenig umgehört in der Gegend. Sie wissen, vor diesen Lokalen gibt es eine Menge Schlepper, die für die Kneipen in der Downtown arbeiten. Wenn einer der Gäste einen über den Durst getrunken hat, dann ist er nicht abgeneigt, für seine Bucks mal was anderes zu erleben.«
    »Und was haben Sie festgestellt?«
    »Medina ist erschossen worden!«
    »Das weiß ich. Ich brauche Sie nicht spazieren zu fahren, um das zu erfahren. Wenn Sie mir nicht mehr erzählen können, setze ich Sie an der nächsten Ecke ab.«
    Er rekelte sich auf seinem Sitz und schnippte die Zigarette zum Fenster hinaus. Sicherlich wusste der Bursche mehr.
    Ich kannte diese Typen.
    Auf der einen Seite schätzten sie die Bucks, die ihnen ihre Informationen eintrugen.
    Andererseits fürchteten sie die Rache der Unterwelt, die mit Verrätern nicht eben glimpflich umspringt.
    »Ich hab was gehört«, begann er zögernd. »Vor dem Hintereingang stand ein Wagen, aus dem zwei Männer stiegen. Beide waren maskiert! Das hat einer meiner Freunde gesehen.«
    »Der eine hieß Jeff!«, brummte ich.
    »Donnerwetter! Da wissen Sie mehr als ich. Es war ein grüner Pontiac!«
    Snooty war ein gerissener Bursche. Die spärlichen Nachrichten, die er ergattert hatte, versuchte er so gut wie möglich an den Mann zu bringen. Und beim gegenwärtigen Stand der Ermittlungen musste ich für jeden Tipp dankbar sein.
    »Haben deine Freunde die Nummer mitbekommen?«, fragte ich möglichst ruhig.
    Zögernd schüttelte er den Kopf.
    »Ich glaube nicht, Agent Cotton. Es
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