Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0353 - Brutstation im Pararaum

Titel: 0353 - Brutstation im Pararaum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Perish, öffne deinen Gedankenschirm vollständig. Ich benötige eine wichtige Information, die offenbar nicht an der Oberfläche deiner Gedanken liegt."
    Ich hatte keine Ursache, Nex zu Mißtrauen. Deshalb entspannte ich mich, um den Rest des antrainierten Gedankenschirms ganz aufzuheben.
    Nur wenige Sekunden später sagte Nex: „Ja, das ist es. Ihr könnt die Zeit nicht manipulieren. Ich kam nur nicht sofort darauf, weil das für uns Nex ganz selbstverständlich ist. Wir wechseln die Zeitströme wie ihr die Koordinatenpunkte im Raum."
    „Ihr beherrscht die Zeitreise?" fragte ich atemlos.
    „Es gibt keine Zeitreise", berichtigte mich Nex. „Was ihr Zeitreise nennt, ist etwas grundsätzlich anderes. Doch das würdest du niemals verstehen. Wundert euch bitte nicht, wenn ihr plötzlich wieder innerhalb der Brutstation steht. Alles, was danach geschah, wird niemals gewesen sein - bis auf eine Kleinigkeit..."
     
    *
     
    Ich grübelte noch darüber nach, wie Nex seine Worte gemeint haben könnte, als die Umgebung sich plötzlich in milchige Schleier auflöste. Als die Schleier verflogen, schwebte ich neben Pinar Alto in dem bekannten Antigravschacht, und über uns schien sich der Schacht noch mindestens hundert Meter weit fortzusetzen.
    Diesmal jedoch wußten wir beide, daß das nicht stimmte. Das stand zwar in krassem Widerspruch zu Nex, Aussage, daß alles, was nach eben diesem Augenblick geschehen war, niemals gewesen sein würde, doch wir verzichteten begreiflicherweise darauf, uns jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Ohne daß wir uns verständigt hatten, taten Pinar Alto und ich das gleiche. Wir schalteten die Impulsaggregate unserer Kampfanzüge ein und richteten den Impulsausstoß nach oben. Mit hartem Ruck setzten wir uns abwärts in Bewegung.
    Wenige Meter über uns schloß sich ein Schott.
    Die Falle war zugeschnappt - aber wir befanden uns nicht mehr darin.
    Prompt fing der Haluter wieder an zu lachen. Ich schimpfte vor mich hin, da mir seine brüllende Heiterkeit allmählich auf die Nerven ging. Aber gegen seine Lautstärke drang meine Stimme natürlich nicht durch.
    Am Boden des Antigravschachts angekommen, wandten wir uns nach rechts. Wir hüteten uns, zum Versteck der Gefährten zu eilen, denn sicherlich wurden wir mit empfindlichen Ortungsgeräten verfolgt.
    Vielmehr flogen wir mit Hilfe der Impulsaggregate in die entgegengesetzte Richtung, bis wir eine Maschinenhalle erreichten. Hier schalteten wir die Flugaggregate der Kampfanzüge aus, machten kehrt und sprangen in zwanzig Meter weiten Sätzen den Weg zurück. Dabei hofften wir, daß die Wächter der Brutstation uns weiterhin in der Maschinenhalle wähnten.
    Auf halbem Weg blieben wir stehen und lauschten. Das herrschende Vakuum übertrug natürlich keine Schallwellen, aber gerade deshalb hätten wir jede Erschütterung des Bodens gefühlt, wie sie durch die Fortbewegung der Robotraupen erzeugt wurde.
    Eine Weile blieb alles still. Dann spürten wir eine schwache Erschütterung. Sie schien von der Maschinenhalle zu kommen.
    Alto wandte mir sein Gesicht zu. Die roten Augen des Haluters glühten vor Eifer.
    „Jetzt sollten wir den Vorstoß zur Oberfläche wagen, Terraner!" flüsterte seine Stimme aus dem Helmempfänger. Wir hatten die Geräte sofort nach unserer Rückkehr auf geringste Sendeleistung gestellt, damit man unsere Gespräche nicht anpeilen konnte.
    Ich lachte unterdrückt. Dieser Gigant fiel mir zwar oft auf die Nerven, aber er hatte doch recht gute Ideen. Sein Vorschlag war so recht nach meinem Herzen.
    Erneut schnellten wir uns mit Riesensätzen vorwärts. Auf dem Grund des Antigravschachts verhielten wir erneut einige Sekunden und richteten die Brustscheinwerfer nach oben. Das Licht wurde von den metallenen Wänden reflektiert und verschwand dann ganz oben. Folglich gab es dort eine Öffnung, die unmittelbar an die Oberfläche der Plattform führte.
    Wir stießen uns ab und ließen uns nach oben treiben.
    Diesmal narrte uns keine optische Täuschung. Keine Falle schnappte zu. Unbehelligt schwebten wir durch die Mündung des Schachts nach draußen. Ich atmete auf, als ich die rotleuchtenden Entladungen von Hyperenergie wiedersah und die seltsamen Bauten an der Oberfläche der Plattform.
    Es war noch gar nicht lange her, da bezweifelte ich, daß wir jemals eine zweite Chance erhalten würden.
    Nun hatten wir sie, und wir würden sie nutzen.
    „Dieser Nex... „, flüsterte Pinar Alto, „... er hatte so etwas wie eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher