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0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle

Titel: 0351 - Zwei Schwerter gegen die Hölle
Autoren: Jason Dark
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Tier.
    Und sie produzierte fingerdicke »Seile« aus einem sehr zähen Material. Zielte und schoß dabei mit ihrer Drüse auf das Gesicht des liegenden Mannes.
    Sie traf den Mund!
    Der Schrei brach ab. Suko konnte zuschauen. Er stellte fest, daß es eine Verbindung zwischen dem Mund des Mannes und der Spinne gab. Dieser Faden hielt, und ein nächster folgte ebenfalls. Er wickelte sich um den Körper, ein weiterer umspannte den Hals, so daß Suko schon nicht mehr daran glaubte, den Franzosen am Leben zu wissen.
    Kalifato, die Riesenspinne mit den bösen, farbig schimmernden Facettenaugen arbeitete schnell, geschickt und sicher. Sie umspann den wehrlosen Mann mit mehreren ihrer Fäden, um ihn anschließend in die Höhe zu hieven.
    Und Suko, der nach wie vor regungslos in der Astgabel lag, wußte ebenfalls, welches Schicksal ihm bevorstand. Man würde ihn auf die gleiche Art und Weise vernichten wollen.
    Die Spinne war noch nicht fertig. Zudem steckte sie mit einem Teil des Körpers nach wie vor im Felsgestein und gab sich dann selbst Schwung, um ganz hervorzukommen.
    Jetzt war sie frei.
    Im ersten Augenblick sah es aus, als würde sie in die Tiefe fallen, doch geschickt ausgesandte Fäden fanden zielsicher ihren Weg, so daß sie für die Spinne so etwas wie ein sicheres Netz oder eine Brücke bildeten, über die sie sich an der Felswand, in der Luft hängend, bewegen konnte.
    Es war für den Chinesen eine Faszination des Schreckens. Die Spinne hielt mit ihren Beinen den Körper fest, und sie war erst sicher, als sie mehrere Netzfäden gegen das Felsgestein geschossen hatte.
    So blieb sie stehen.
    Suko mußte zusehen, was weiterhin geschah. Kalifato, das gewaltige Spinnenmonster mit der dunklen, bräunlich schimmernden Haut, war einfach nicht zu bremsen.
    Es hatte den Körper des bedauernswerten Franzosen zwischen die beiden Vorderbeine genommen. Er klemmte fest, zusätzlich durch fingerdünne, aber reißfeste Fäden umwickelt. Da seine Augen noch freilagen, mußte er erkennen, wie die Spinne ihr gewaltiges Monstermaul öffnete und dem Bedauernswerten ihren Schlund präsentierte, in dessen Innern es glutrot loderte.
    Jetzt wünschte Suko dem Franzosen, daß er gestorben war. Diese Qualen verdiente keiner.
    Noch einmal und in einer nahezu quälenden Langsamkeit hob die Spinne ihre Beine an, brachte das Monstrum dichter an das Maul und ließ den Körper blitzschnell los.
    Dabei hatte Kalifato ihm noch Schwung gegeben, so daß er so weit im Maul verschwand, wie die Spinne es haben wollte.
    Es schloß sich.
    Kein Schrei klang auf, und Suko, dessen Nerven wirklich einiges aushielten, hatte bei den letzten Vorgängen die Augen fest geschlossen, damit er das Grauen nicht mitansehen mußte.
    Es war vorbei.
    Für ihn gab es Claude Renard nicht mehr.
    Diese unheimliche Welt hatte ihr erstes Opfer gefunden. Und gleichzeitig hatten die Großen Alten bewiesen, zu was sie fähig waren. Gnade kannten sie nicht. Das erste Monstrum hatten sie vorgeschickt. Suko war sicher, daß weitere folgen würden.
    Noch hatte es ihn nicht erwischt. Er lag weiterhin in der kahlen Astgabel und wartete darauf, daß die Spinne sich ihm zuwenden würde.
    Sie ließ sich Zeit, als wüßte sie genau, wie ihr zweites Opfer noch mehr zu foltern war. Erst nach einer Weile drehte sie sich allmählich um, so daß Suko direkt gegen das übergroße, häßliche Spinnenmaul schauen konnte.
    Es war grausam für ihn.
    Noch rührte sich Kalifato nicht. Er starrte auf sein Opfer und wuchs vor dem liegenden Chinesen wie ein gewaltiger Berg in die Höhe. Ein plump aussehendes Geschöpf, das dennoch sehr schnell und auch sehr wendig sein konnte.
    Verzweifelt bemühte sich der Inspektor, seine Glieder zu bewegen. Nicht einmal ein Zucken lief durch Arme und Beine. Nur den Kopf konnte er drehen oder anheben, und auch sein Gehirn arbeitete völlig normal. Es würde alle Schrecken genau registrieren, sich daran erfreuen, um blitzschnell und gnadenlos zuschlagen zu können.
    Das geschah.
    Suko glaubte sogar, ein Sirren zu hören, als der erste Faden die Drüse, wie vom Katapult abgefeuert, verließ. Zielsicher jagte er auf den Inspektor zu.
    Der Schlag war mit dem einer harten Faust zu vergleichen. Suko stöhnte auf, denn er hatte ihn dicht über der Gürtellinie getroffen, und er sah, wie sich die Spinne auf ihrem Netz in die Höhe bewegte, über den Liegenden geriet und darüber nachzudenken schien, wohin sie den zweiten Faden plazieren sollte…
    ***
    Ich hatte damit
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