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0350 - Robot-Patrouille

Titel: 0350 - Robot-Patrouille
Autoren: Unbekannt
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strahlt wie eine alte Dampfmaschine mit Kohlenfeuerung. Das muß der Energietornister sein. Mein Fahrer hält an. Links von uns liegen die Überreste eines Panzers. Keine Schmelzspuren, Sir, nur wie zerhackt wirkende Trümmer. Das Energiegatter ist durchbrochen worden. Der Zweitkonditionierte verschwindet hinter den Werfthallen. Befehle, Sir? Ich habe nur noch sieben einsatzklare Panzer."
    „Intervallbeschuß, eindeutig", erklärte ein Offizier des Technischen Dienstes. „Die geschilderte Wirkung bedarf keiner Erörterung mehr. Die Zweitkonditionierten haben also auch tragbare Intervallstrahler entwickelt. Ich werde versuchen, eine Aufnahmesonde in die Luft zu bringen. Bei diesen Windgeschwindigkeiten wird sie sich allerdings kaum halten können."
    Die Panzerkameras lieferten plötzlich gestochen scharfe Fernbilder. Die Wagen waren im Windschutz der Werfthallen angekommen. Sie wankten, aber noch trotzten sie dem Sturm.
    Unidentifizierbare Gegenstände wirbelten über den Raumhafen. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde von dem Orkan mitgerissen.
    Hier und da war ein Mann der Suchdivision zu sehen. Die Soldaten hatten ihre Körperschutzschirme eingeschaltet, um wenigstens dem Peitschen des Windes und den umherfliegenden Sandmassen entgehen zu können.
    Sie konnten sich aber kaum auf den Beinen halten.
    Wem es nicht gelang, von Deckung zu Deckung zu springen, und sich irgendwo anzuklammern, wurde wie ein welkes Blatt davongewirbelt.
    In einem Hangar klaffte ein Loch. Dort mußte der Zweitkonditionierte durchgebrochen sein.
    Tifflor beorderte zwei weitere Panzerabteilungen zum Werfthafen. Dann schritt der Solarmarschall auf den Paladin zu und blieb vor ihm stehen. Harl Dephin erblickte weit unter sich die großen Augen des Terraners.
    „Harl, Sie haben gehört, wie es oben aussieht.
    Schwere Waffen können wir nicht mehr einsetzen.
    Flugzeuge aller Art sind wegen des Wetters zur Untätigkeit verdammt. Es wird nach Auskunft der Meteorologen noch etwa fünf Stunden dauern, bis die Orkane abflauen. Wenn die Ungeheuer bis dahin in die dichtbesiedelte City vorgestoßen sind, werden sie nahezu unangreifbar. Trauen Sie sich zu, dem soeben entdeckten Zweitkonditionierten gegenüberzutreten?
    Sie wissen, daß er über eine tragbare Intervallwaffe verfügt."
    Dephin führte sein Mikrophon an den Mund. Die Lautsprecherstimme des Paladins dröhnte auf.
    „Ich werde ihn auf alle Fälle stellen, Sir. Dann sehen wir weiter. „ Dephin sprang in seine Kopfzentrale zurück, schloß die Rachenschleuse und schnallte sich in seinem Sessel an.
    „Fertig. Bringt mich zur Werft."
    Der Roboter senkte die langen Handlungsarme und nahm die Teleporter auf. Sie trugen beide Kampfanzüge.
    Tako und Jumpy einigten sich rasch. Das Ziel war bekannt. Tifflor wich zurück. Ehe der Roboter verschwand, kam noch die Meldung eines Suchkommandos durch. Der Zeitpolizist schoß einen Panzer nach dem anderen ab. Die Wagen waren zu groß und zu unbeweglich. Zwei Männern war es gelungen, mit ihren Impulsstrahlern das Feuer zu eröffnen. Sie hatten ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen müssen.
     
    *
     
    Die Teleporter materialisierten mit dem Paladin in einer Werfthalle. Hier konnten Raumschiffe bis zur Größenklasse eines Schweren Kreuzers überholt werden.
    Die Halle war dementsprechend groß. Jumpy und Kakuta gingen sofort hinter einer Energie-Formpresse in Deckung. Harl Dephin achtete nicht darauf. Seine Aufmerksamkeit galt nur noch den Bildschirmen und den Meldungen der fünf Gefährten.
    Die Kraftwerke des Paladins liefen auf Hochtouren. Sein grüner HÜ-Schirm war in der Finsternis deutlich zu sehen. Draußen brach die Dämmerung an. Die sturmgepeitschten Wolken ließen den Eindruck entstehen, als wäre es noch tiefste Nacht. Die notgelandeten Schwingungswächter hatten wirklich alle Vorteile auf ihrer Seite.
    Spezialist Harl Dephin wurde wieder einmal zum einsamsten Mann innerhalb des Paladins. Jetzt konnte ihm niemand mehr aktiv helfen. Seine fünf Freunde sorgten zwar für die Betriebsbereitschaft des Roboters; sie gaben ihm Daten und Informationen durch, aber die Lenkung des schweren Körpers oblag allein ihm.
    Seine Augen nahmen eine gläserne Starre an, die Durchsagen des Thunderbolt-Teams hörte er nur noch unterbewußt.
    Für die lichtstarke Außenaufnahme des Paladins bedeutete die Finsternis kein Problem. Irgendwo fiel immer ein Lichtschimmer ein, und er genügte, um die Positronik anzuregen. Für den Gefühlsingenieur war es
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