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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten
Autoren: Jason Dark
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hervor, und als Myxin sie jetzt anschaute, hatte er das Gefühl, die Knochen unter der Haut zählen zu können, so dünn war sie geworden.
    Myxin spürte die innerliche Zerreißprobe, die auch er durchmachte. Er wußte, daß er seiner Partnerin nicht helfen konnte, und das zehrte an seiner Psyche.
    Kara atmete stoßweise. Dabei zitterte sie. Wäre das Schwert und Myxin nicht gewesen, hätte sie längst am Boden gelegen.
    Ohnmächtig, entnervt, völlig ausgelaugt…
    So aber stand sie noch auf der Stelle und bekam diese Eindrücke mit, die ihr der Geist übermittelte, der ihren Körper verlassen und sich auf die lange Reise begeben hatte.
    Es mußten schlimme Dinge sein, wie Myxin ihrem Gesichtsausdruck entnehmen konnte.
    Myxins Blick glitt an ihrem Körper herab und erfaßte auch die goldene Klinge. Sie schien in einem gelben Feuer zu stehen, so sehr leuchtete sie auf.
    Es war die magische Kraft, die aus dem Körper der Frau in die Klinge hineinströmte, und die das Schwert auch wieder in einem Kopplungsprozeß zurückgab.
    Was sah sie?
    Eine Antwort konnte Myxin nur durch sie selbst bekommen, wenn die Beschwörung ihr Ende gefunden hatte.
    Bisher sah es nicht danach aus, denn weitere Eindrücke wurden von Kara aufgenommen.
    Dabei stöhnte sie einige Male, zuckte immer stärker zusammen, so daß Myxin Mühe hatte, sie festzuhalten.
    Bis sie aufschrie.
    Es war ein Ruf des Entsetzens. Die blanke Angst schwang mit.
    Und Kara brach auf der Stelle zusammen.
    Sie kippte zum Glück dem kleinen Magier entgegen, der sie auffing und aus dem unmittelbaren Bereich der magischen Steine schleppte.
    Myxin warf noch einen Blick zurück, wobei er feststellte, daß das Leuchten der Steine schwächer wurde.
    Sie nahmen wieder ihren normalen Farbton an, ein Beweis, daß Karas Geist zurück in den Körper gekehrt war.
    Wie ein kleines Kind hatte Myxin seine Partnerin auf den Armen liegen. Er trug sie auf das Blockhaus zu, wo er sie niederlegte und wartete, bis sie aus der Bewußtlosigkeit erwachte.
    Um diesen Vorgang zu beschleunigen, ging er noch einmal hinaus und holte Wasser aus dem sprudelnden klaren Bach. Vorsichtig setzte er Kara den Glasrand gegen die Lippen, kippte das Gefäß und benetzte mit den ersten Tropfen ihren Mund.
    Obwohl Kara bewußtlos war, spürte sie die Feuchtigkeit. Sie öffnete den Mund und begann auch zu schlucken. Allmählich kehrte Farbe auf die Wangen zurück.
    Myxin wußte Bescheid, daß ihre Ohnmacht nicht mehr lange anhalten würde, und er atmete auf.
    Schon bald blinzelte Kara mit den Augen, ein erstes Lächeln umzuckte die Lippen, und aus ihrem Mund drang ein stöhnender Atemzug, während sich ihr Blick in das besorgt über sie gebeugte Gesicht des kleinen Magiers richtete.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte Myxin.
    »Ja…« Die Antwort hörte sich schwach an. Myxin spürte deutlich, unter welchem Druck seine Partnerin stand. Kara hatte die Hände geballt. Hin und wieder schüttelte sie den Kopf, zwinkerte mit den Augen und stützte sich plötzlich auf.
    »Was ist los?« fragte Myxin.
    Kara blickte ihn mit ihren unergründlichen Augen an. »Ich… kann es kaum glauben«, flüsterte sie. »Es ist unwahrscheinlich.« Sie legte zwei Finger gegen den Mund, als hätte sie schon zuviel gesagt.
    »Was ist unwahrscheinlich?«
    Die Schöne aus dem Totenreich senkte den Kopf, schüttelte ihn und schaute auf ihre Schuhspitzen. »Mein Geist hat den Körper verlassen. Er glitt durch die Dimensionen, und dann konnte ich auch Dinge sehr gut erkennen.«
    »Welche?«
    »Die Großen Alten formieren sich nicht nur, sie haben sich zusammengeschlossen, um die Hölle anzugreifen.«
    »Finden schon Kämpfe statt?«
    »Ja, ja…«
    »Und was ist mit Arkonada?« fragte Myxin. »Hat er sich auch zu den Großen Alten gesellt?«
    »Nein.«
    »Dann sind es also nur fünf.«
    Kara stand auf. Sehr schnell geschah dies und so hastig, daß Myxin zurückwich. »Es sind keine fünf, Myxin, es sind, wie wir schon vermutet haben, sechs.«
    »Und du hast den sechsten gesehen?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und wer ist es?«
    Kara wollte nicht so recht mit der Sprache heraus. »Wenn ich dir das sage, Myxin, wirst du es mir nicht glauben, aber es ist eine Tatsache. Der sechste Große Alte ist…«
    »Rede!«
    Da sprach Kara den Namen aus, und Myxin hatte das Gefühl, in der Erde versinken zu müssen…
    ***
    Ich stürzte mich auf einen Freund. Auf den Eisernen Engel, der mir in zahlreichen Situationen schon geholfen hatte und nun als Veränderter
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