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0350 - Die Rache der Großen Alten

0350 - Die Rache der Großen Alten

Titel: 0350 - Die Rache der Großen Alten
Autoren: Jason Dark
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Knoblauch, auch andere Gewürze vereinigten sich zu einem exotischen Konglomerat. Wir wurden geschoben, gedrängt, und einige Male spürte ich auch Hände auf meinem über der Schulter hängenden Gewehr.
    Abgerissen wurde es mir nicht, weil ich jedesmal härter zugriff.
    Die Sonne war so warm geworden, daß ich schon dampfte, als ich mich weiter vorschieben ließ und plötzlich Alis Hand an meinem Ellbogen spürte.
    »Was ist?« fragte ich ihn.
    »Wir müssen zu den Taxis.«
    Die standen rechts, wie ich schon gesehen hatte. Auch Leila folgte.
    Vor ihr stand plötzlich ein hochgewachsener Mann, der sie betatschen wollte. Normalerweise hatte sie nichts dagegen, in diesem Fall jedoch einiges. Ich sah ihre ruckartige Bewegung und hörte, wie der Kerl plötzlich auf jaulte, weil Leila ihm auf den Fuß getreten hatte.
    Dann eilte sie uns nach.
    »Ein Widerling«, sagte sie nur.
    Ali blieb stehen. »Bleibt ihr mal zurück«, bat er uns. »Ich schaue mich erst um.«
    »Und wo sollen wir hin?«
    »Hinter den Wagen.«
    Den sahen wir auch. Es war ein fahrbarer Käfig. Hinter dem Maschendrahtgitter flatterten und schnatterten Geflügeltiere. Enten, Gänse und Hühner führten dort ihre Tänze auf. Das Gitter war zudem in zahlreiche Käfigtüren aufgeteilt. Der Verkäufer stand davor und verhandelte mit den Kunden.
    Wir fanden unsere Deckung hinter dem Wagen. Mit dem Handrücken wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und fühlte auf der Haut den feinen Saharasand, den der kräftige Südwind mitgebracht hatte.
    In dieser lärmerfüllten Umgebung konnte man zwar untertauchen, aber man fiel auch gleichzeitig auf, vor allen Dingen dann, wenn man so gekleidet war wie wir und nicht nach Touristen aussah. Deshalb hoffte ich, daß Ali sich mit dem Fahrer schnell einig wurde, damit der uns zum Friedhof brachte. Ob wir den Bai dort allerdings vorfanden, war mehr als fraglich. Schließlich mußte ein Tag und eine Nacht vergehen, um das magische Tor zu öffnen.
    Wir würden sehen.
    »Er braucht verdammt lange«, beschwerte sich Leila.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die Leute hier sind bestechlich. Wenn man eine Prämie auf unsere Köpfe ausgesetzt hat, wird es für Ali ein Leichtes sein, sie zu verdienen, findest du nicht auch, Bulle.«
    »Ja, das finde ich.«
    »Und dann traust du ihm?«
    »Ich habe nicht so große Vorurteile wie Sie, Leila.«
    »Das sind keine Vorurteile. Es sind Erfahrungswerte, Bulle. Ganz einfach.«
    Wir kamen nicht mehr dazu, dieses Thema auszudiskutieren, denn Ali war plötzlich da.
    »Hast du einen Fahrer gefunden?« fragte ich ihn.
    »Ja, den kenne ich sogar.«
    »Und?«
    Ali verzog das Gesicht. »Ich glaube schon, daß er vertrauenswürdig ist. Er hat auch in der Nacht nicht gearbeitet. Wir können ihn nehmen.«
    Für einen Moment dachte ich daran, Leila zum Flughafen schaffen zu lassen. Es war keine gute Idee, denn ich hätte mich mit den einheimischen Behörden in Verbindung setzen müssen, und so etwas bedeutete Ärger und lange Erklärungen.
    Also ließ ich es bleiben.
    Leila lachte kalt. »Ich weiß, was du gedacht hast, Bulle, aber bilde dir keine Schwachheiten ein. Hier muß sich einer auf den anderen verlassen. Ob es dir paßt oder nicht.«
    »Schon gut.«
    Ali führte uns zum Wagen. Wir hatten sicherheitshalber einen Bogen geschlagen.
    In einem westeuropäischen Land wäre eine solche Kiste längst im Museum gelandet. Es war ein alter Ford mit einer Haifischflossen-Karosserie. So etwas fuhr man auch nur im Orient.
    »Darf ich nach vorn?« fragte Ali.
    »Sicher.« Ich wollte Leila sowieso in der Nähe wissen und nahm mit ihr auf der breiten Polsterbank Platz, wo wir uns beide nicht ins Gehege kamen.
    Während sich Ali mit dem Fahrer unterhielt, grinste mich Leila von der Seite her an. »Wie fühlt man sich, Bulle?«
    »Es könnte mir schlechter gehen.«
    »Toll, wie du das gesagt hast.« Jetzt beugte sie sich vor, so daß ich in ihren klaffenden Ausschnitt schauen konnte. »Manchmal könntest du mir direkt sympathisch werden…«
    »Danke, ich verzichte.«
    Dann fuhren wir an, und der plötzliche Ruck drückte uns zurück in die Rückenpolster…
    ***
    Der Eiserne Engel!
    War es denn möglich? Suko glaubte, einen Traum zu erleben, er wollte sich artikulieren, Worte zur Begrüßung sagen, aber seine Stimme versagte einfach. Der Inspektor lag da und schaute die Figur an, die da vor ihm schwebte.
    Die Gestalt war jetzt so nahe an ihn herangeflogen, daß er trotz der schlechten Lichtverhältnisse Einzelheiten
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