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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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musst du deinen Laden noch renovieren. Das haben wir schon einkalkuliert. Los, beeil dich!«
    Bunter schlich hinaus.
    »Tausend Dollar«, murmelte er vor sich hin.
    ***
    »Bunter ist ein wirklich hartnäckiger Bursche«, sagte ich zu Fred Nagara, der mit mir zusammen die Aschenbecher auf den Tischen verteilte.
    »Wieso?«, wollte er wissen.
    »Ich habe ihn ins Gebet genommen, bevor ich kam«, berichtete ich. »Die Scheibe hatte er schon wieder im Fenster und auch neu dekoriert. Er konnte die Zähne aber nicht auseinander bekommen, obwohl er nicht ableugnen konnte, dass ihm die Gangster hart zugesetzt hatten. Sein Gesicht war dick geschwollen. Anscheinend haben die Gangster ihn geschlagen.«
    »Und er will keine Anzeige erstatten?«, wunderte sich Fred Nagara.
    »Als ich ihm das vorgeschlagen habe, hat er mich angeguckt, als ob ich ein Schwarzhändler sei«, sagte ich. »Den Kerl kann man einfach nicht verstehen. Am liebsten hätte 60 er mich rausgeschmissen. Hab’s aber vorgezogen, so zu gehen.«
    »Wo steckt Dick Martins nur?«, wunderte er sich. »Wir müssen den Laden gleich aufmachen, und er ist noch nicht hier.«
    »Das kann auch noch etwas dauern«, sagte ich. »Er ist noch wegen einer anderen Sache unterwegs.«
    Auf der rechten Seite des Barraumes waren sechs Nischen abgeteilt.
    Sie waren durch hölzerne Wände getrennt.
    Von meinem Platz hinter der Theke konnte ich nur zwei Köpfe sehen.
    Die anderen Kollegen waren hinter den Trennwänden verborgen.
    Der Mann, der in diesem Augenblick die Bar betrat, war klein und dick. Er hatte den Hut weit ins Genick geschoben und trug seinen Kamelhaarmantel offen.
    »Einen großen Whisky«, bestellte er laut, obwohl er noch fast an der Tür war.
    »Bourbon oder Scotch?«, fragte ich zurück und musterte ihn scharf.
    »Scotch«, befahl er. »Mit Eis drin.«
    Er schob sich auf einen Hocker. Mit dem linken Arm stützte er sich an dem Griff auf, der rund um die Theke lief.
    »Ist Cunningham nicht da?«
    »Für die nächsten Tage nicht«, sagte ich und schob ihm das Glas hin.
    »Ich habe noch Geld von ihm zu bekommen.«
    »Tut mir leid, da müssen Sie schon warten, bis Cunningham zurück ist.«
    Er kippte den Whisky auf einen Zug hinunter. Dann verlangte er noch einen.
    »Eine kleine Anzahlung kann man aber doch bekommen?«, fragte er lauernd.
    »Auch damit müssen Sie leider warten, bis Cunningham zurück ist«, sagte ich. »Es kann nur ein paar Tage dauern.«
    In diesem Augenblick kam Dick Martins.
    Verblüfft schaute er sich einen Moment den Hochbetrieb an.
    »Wenn nichts zu machen ist, dann kann ich ja wieder abschieben«, sagte der Dicke, kippte den Whisky hinunter und rutschte vom Hocker. »Verrechne den Drink mit der Rechnung.«
    Er watschelte grußlos zur Tür.
    »Dick«, rief ich meinen Kollegen an, der noch an der Tür stand, »der Herr wollte unbedingt bei dir bezahlen.«
    Dick Martins hatte die Situation sofort erfasst. Er baute sich vor dem Dicken auf.
    »Wie viel war’s denn?«, fragte er zurück.
    »Zwei große Scotch«, gab ich zurück.
    Der Dicke machte keine Mätzchen mehr, sondern zog brav sein Portemonnaie.
    Als Martins ihm 20 Cent Wechselgeld zurückgeben wollte, stapfte er wütend hinaus.
    »Typen gibt’s«, sagte Dick Martins kopfschüttelnd. »Früher konnte ich nicht kommen, Jerry.«
    »Wir haben’s auch so geschafft«, gab ich zurück. »Aber jetzt beeil dich mit dem Umziehen.«
    Dick Martins war eher zurück, als ich gedacht hatte, und ging sofort zu dem schmalen, hohen Fenster neben der Tür.
    In diesem Augenblick kämen sie herein. Es waren drei Mann. Sie trugen Masken vor dem Gesicht. Sie mussten sich gut abgesprochen haben, denn alles ging blitzschnell.
    Einer blieb mit gezogener Pistole an der Tür stehen. Der kleinste von den dreien wirbelte durch die Bar und fegte mit einer Handbewegung über sämtliche Schalter das Licht aus.
    Der letzte Gangster war mit einem Satz vor mich gesprungen, legte seine Waffe auf mich an, und zischte: »Los raus mit dem Geld! Aber ein bisschen fix! Gib alles her, was in der Kasse ist!«
    Seine schwere Pistole war genau auf meine Gürtelschnalle gerichtet.
    ***
    »Raus, wir sitzen in einer Falle«, hörte ich den Gangster rufen, der an der Tür stehen geblieben war.
    Mit einem Blick sah ich, wie der. Warnende zur Tür stürzte.
    Mit einem Wutschrei stieß er seinen’Fuß gegen das Schutzgitter. »Sie haben uns eingesperrt«, schrie er verzweifelt.
    Er sprang auf Fred zu, der sich ihm in den Weg gestellt hatte.
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