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0349 - Der Satan fordert Lösegeld

0349 - Der Satan fordert Lösegeld

Titel: 0349 - Der Satan fordert Lösegeld
Autoren: Der Satan fordert Lösegeld
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Boss«, sagte Jack ruhig. »Wollte bloß wissen, wo du mich eingesetzt hast, sonst nichts. Also dann komme ich nicht an die Luke?«
    »Hol dich der Teufel«, fluchte der Vormann. »An die Luke kommst du nicht und in ’nem Gang kann ich dich auch nicht mehr unterbringen. Ist schon alles eingeteilt. Du kannst als Ersatzmann mitlaufen, natürlich ohne Akkord und ohne Prämie. Und für dich gilt das auch, junger Mann. Könntest nächstens wie die anderen pünktlich hier erscheinen. Kann euch sonst nicht gebrauchen.«
    »Okay«, sagte Johnny gleichgültig und spuckte den Rest seiner Zigarette in einem weiten Bogen zwischen die Gleise, über die jetzt von der Landseite her eine Reihe Waggons geschoben wurde.
    »Hier hinter dem Schuppen ist ein Stapel Kisten«, sagte der Vormann. »Die sind für den alten Schlappen bestimmt. Deckt den Stapel schon mal ab, dann kommen wir nachher schneller voran. Die Tarpaulins kommen anschließend in den Schuppen. Aber dass sie anständig zusammengelegt werden!«
    »Okay. Ich weiß schon, Boss«, sagte Jack und setzte sich in Marsch.
    Als sie außer Hörweite waren, sagte Jack trocken: »Wenn der nicht brüllen kann, ist er krank. Na, den besten Job haben wir ja nicht erwischt, aber das ist immer noch besser, als auf Freischicht geschickt zu werden.«
    »Der war ja ganz schön in Fahrt«, stellte Johnny fest und hielt sich dicht an der Rampe, um nicht von einem der vorbeirollenden Waggons erfasst zu werden.
    »Wir werden uns mit dem Abdecken von den dämlichen Kisten beeilen«, brummte Jack und legte sein Bündel mit der Lederschürze auf den Boden.
    Jack kam an die erste Decke. Er wollte mit einem geschickten Hieb die Schnur kappen, da rutschte das Messer ab. »Dämlicher Stümper!«, schimpfte er wütend. »Hast du das schon mal gesehen? Hier die Dinger sind ganz locker. Kein bisschen gespannt«.
    Er zerrte an der Decke und konnte sie ohne Mühe ein ganzes Stück aufschlagen, so locker war sie angebunden.
    »So eine Schlamperei! Wenn wir ’nen anständigen Regen gehabt hätten, dann hätte der Wind das Wasser eimerweise unter die Decke geweht und die ganzen Kisten durchnässt. Da müssen Anfänger gearbeitet haben. Fang an der anderen Seite an, Johnny.«
    Jack hielt die Schnur der Decke stramm und trennte sie durch.
    Die abgeschnittenen Stücke legte er sich um den Hals, dass die Enden vorne bis fast auf seine Füße hingen.
    Die Reste der Knoten warf er achtlos hinter sich auf das Pflaster des Piers.
    Jack arbeitete schnell und geschickt und schnitt zuerst alle Schnüre durch, die er von unten erreichen konnte.
    Dann humpelte er zum nahen Lagerschuppen hinüber und holte sich eine Leiter, die er gegen den Kistenstapel ansetzte.
    Die erste Decke rutschte auf den Boden.
    Jack bückte sich nach seinem Messer, das auf einer Kiste von der Größe eines Kleiderspindes lag.
    Zufällig fiel sein Blick nach unten.
    Jack erstarrte in der Bewegung und schaute hinunter, wo es zwischen den Kisten einen größeren Hohlraum gab.
    Jack stieß einen schrillen Pfiff aus.
    »Willst du was?«, brüllte Johnny, der um den Stapel herumgelaufen kam.
    »Komm doch mal her, Kleiner«, brachte Jack hervor. »Hier unten lieg einer. Das ist genau an der Stelle, wo die Decke so locker gespannt war.«
    »Sicher einer von den Pennbrüdern«, sagte Johnny verächtlich und bückte sich, um in den Hohlraum, der zwischen den Kisten angelegt war, zu kriechen.
    »Nee, das ist kein Penner«, sagte Jack und kletterte über die Leiter nach unten. »Ich glaube, der Kerl ist gefesselt.«
    »Mensch, Jack, du hast recht«, kam es dumpf aus dem Stapel heraus. »Er ist gefesselt, und ich glaube, der Kerl ist tot. Der bewegt sich nicht!«
    »Kannst du ihn rausschaffen?«, fragte Jack hastig. »Ich versuch’s«, kam die keuchende Antwort, »ist ziemlich schwer, man kann sich nicht bewegen hier unten.«
    Es dauerte einige Augenblicke, bis der Docker mit dem Rücken zuerst wieder sichtbar wurde.
    Den Körper des Gefesselten zog er hinter sich her.
    Er zwängte sich durch die enge Lücke zwischen den Kisten und brachte den Fremden heraus. Er legte ihn auf das Pflaster und betrachtete ihn.
    »Ich glaube, er ist wirklich tot«, sagte er tonlos und schob sich die Mütze noch weiter ins Genick.
    »Wir müssen sofort den Vormann verständigen, Johnny«, sagte Jack.
    Dann fasste er dem reglosen Mann in die innere Jackentasche und zog einen Ausweis hervor.
    »FBI-Agent Phil Decker«, las Jack laut vor und ließ vor Schreck den Ausweis
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