Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0346 - Warnung aus dem Jenseits

Titel: 0346 - Warnung aus dem Jenseits
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leuchtenden Symbolen auf dem Brustteil der Kombi; ein anderes äußerliches Unterscheidungsmerkmal zu seinem Kollegen Fancan Teik gab es nicht.
    Der riesenhafte Haluter hob die beiden Schulterarme zum Gruß.
    „Meine Kinder haben mich gerufen - hier bin ich!" Er lachte dröhnend, als habe er einen köstlichen Witz gemacht. Offenbar war ihm seit einiger Zeit klargeworden, daß die Terraner jedesmal seltsam berührt waren, wenn er sie als seine „Kinder" bezeichnete. Andererseits war der Mutterinstinkt des zweigeschlechtigen Wesens von Halut derartig stark ausgeprägt, daß er Bemerkungen dieser Art auf Grund seiner Regung nicht unterdrücken konnte.
    Rhodan und Atlan verzogen die Gesichter zu schmerzlichen Grimassen, als das überlaute Organ des Haluters in ihren Helmempfängern dröhnte. Für menschliche Ohren war es eine Tortur.
    „Entschuldige, Tolotos, wenn wir dich bitten, deine Lautstärke etwas zu mäßigen", sagte Perry Rhodan. „Wir danken dir, daß du gekommen bist, um uns bei der Lösung unserer Probleme zu helfen."
    Icho Tolot lachte erneut, diesmal allerdings bedeutend gedämpfter. Es war immer noch laut genug.
    Er streckte die Hände aus und hob die beiden Menschen auf seine Schulterarme, damit er ihnen durch die Sichtscheiben der Druckhelme in die Gesichter sehen konnte. Für einen Haluter war es immer wieder faszinierend, die ungeheuer reichhaltige Mimik von Wesen mit ausgeprägter Physiognomie zu beobachten; seiner eigenen Rasse ging diese Fähigkeit ab.
    „Ihr seid besorgt, hoffnungsvoll und mißtrauisch zugleich", konstatierte er. „Offenbar hängt das mit diesem Schiff zusammen, das eure Robotspielzeuge dort hinten eingekreist haben. Habe ich recht?"
    „Nur zu recht", bestätigte Lordadmiral Atlan sarkastisch. „Dieses Raumschiff ist unsere ganze Hoffnung - und zugleich gilt ihm unser ganzes Mißtrauen. Wir befinden uns in der Lage eines Mannes, der kurz vor dem Hungertode eine köstliche Mahlzeit gereicht bekommt, von der er annehmen muß, daß sie vergiftet ist. Soll er sich nun für den Hungertod oder für die Giftmahlzeit entscheiden?"
    Wieder lachte Tolot; diesmal erheiterte ihn der makabre Vergleich des Arkoniden so sehr, daß er Rhodans Hinweis auf die Empfindlichkeit menschlicher Gehörorgane vergaß. Er brach augenblicklich ab, als er die schmerzverzerrten Gesichter seiner Freunde sah.
    „Ich bitte um Entschuldigung", sagte er zerknirscht. „Die Definition des weisen Galakto-Psychologen ist natürlich sachlich zutreffend. Und wie mir scheint, soll ich ein Gutachten über Giftigkeit oder Ungiftigkeit der, Mahlzeit' abgeben. Nun, wir werden sehen. Wunder kann ich allerdings nicht vollbringen."
    „Aber du kennst dich mit Dimetranstriebwerken aus, Tolotos", erklärte der Großadministrator.
    „Während wir noch nicht einmal wissen, woran wir eine derartige Anlage eigentlich erkennen sollen außer daran, daß sie uns als Fremdkörper innerhalb der vertrauten Aggregate eines terranischen Forschungsschiffes erscheint."
    Tolots rotleuchtende Augen drehten sich wieder nach dem Forschungsschiff und musterten es prüfend.
    „Ihr bürdet mir eine schwere Verantwortung auf", murmelte er nachdenklich. „Bei meiner Rasse gibt es einen sehr schönen Leitsatz, und ich fürchte, schlußendlich werden wir' ihn auch bei diesem Problem anwenden müssen."
    „Dürfen wir erfahren, wie dieser Leitsatz heißt?" fragte Atlan beklommen.
    Der Haluter entblößte das mächtige Gebiß zu einer Art Grinsen.
    „Das letzte Wort hat immer das Experiment", erklärte er.
     
    *
     
    Perry Rhodan blickte stirnrunzelnd auf die beiden Spezialroboter, die eine kugelförmige Sphäre aus Hochenergie-Überladung um die Personen aufgebaut hatten, die die Kommandozentrale der MINHAU inspizierten Er wandte sich halb um und sah Atlan fragend an.
    Der Arkonide zuckte die Schultern und lächelte verlegen.
    „Ich habe sie zu MINHAU abkommandiert. Sie sollen unser Risiko verringern, Perry. Bei einer Teilexplosion des Forschungsschiffes hätten wir dank der HÜ-Blase eine gute Überlebenschance."
    „Aber wir können auch das Schiff nicht gründlich inspizieren", widersprach der Großadministrator.
    „Habe ich recht, Tolotos?"
    „Du sagst es, Rhodanos", grollte die Stimme des Haluters. „Übergroße Vorsicht ist ebenso schädlich wie überhaupt keine. Warum läßt ihr mich nicht allein im Schiff?"
    Er winkte ab, als Rhodan zu einer Erklärung ansetzen wollte.
    „Ich weiß schon. Ihr Terraner seid seltsame Wesen. Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher