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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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einer der beiden G-men, mit denen Sie heute gesprochen haben. Vielleicht können Sie sich erinnern?«
    »Ja, natürlich. Was ist los? Haben Sie die Höllenmaschine?«
    »Noch nicht. Aber ein Mann, der hier im Office saß, als Sie bei uns waren, ist gerade unterwegs zu Ihnen. Er ist Sprengstoffexperte. Würden Sie Ihre Mitarbeiter anweisen, ihm bei der Durchsuchung behilflich zu sein?«
    »Bin ich jetzt an der Reihe?«
    »An der Reihe nicht. Aber wir haben unsere Gründe, Ihre Büroräume jetzt zu durchsuchen, obgleich unsere Trupps nocht längst nicht in Ihrer Etage angekommen sind.«
    »Darf man fragen, was das für Gründe sind?«
    »Ich werde Ihnen die Frage später gern beantworten, Mister Verword. Aber nicht jetzt.' Die Zeit drängt. Ich werde noch sechs Männer schicken: Damit es schneller geht.«
    Phil trennte die Verbindung und erbat eine neue, diesmal mit dem Büro des Hausverwalters. Der dort diensttuende Kriegsinvalide teilte mit, daß Bronson nicht im Office sei.
    »Haben Sie zufällig eine Person in der Nähe, die einen kleinen Botengang im Hause ausführen könnte?«
    »Einer von unseren Fensterputzern sitzt bei mir.«
    »Würden Sie ihn bitten, uns eine Gefälligkeit zu erweisen?«
    »Gem. Um was handelt es sich?«
    »Er soll eine der Gruppen suchen, die wir eingeteilt haben für die Jagd nach dieser verdammten Bombe. Es ist gleichgültig, welche Gruppe er auftreibt. Die nächste beste. Sie soll sofort ‘raufkommen zu mir. In die Büros der Bundeskassen-Verwaltung.«
    »Ich verstehe. Joey wird sich gleich auf die Suche machen.«
    »Bitte, schärfen Sie ihm ein, daß er sich beeilt.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Danke.«
    Abermals unterbrach Phil die Verbindung, um durch die direkte Leitung wieder mit dem Distriktsgebäude sprechen zu können.
    »In der Östlichen 34. Straße, Hausnummer 241, wohnte am ersten März dieses Jahres ein Mädchen namens Jennifer Clayton«, sagte Phil. »Schickt sofort einen Wagen mit Sirene und Rotlicht hin! Man soll feststellen, ob dort noch Angehörige von dem Mädchen wohnen. Wenn ja, bringt mir jemand von der Familie schnellstens hierher!«
    »Und wenn das Mädchen allein dort wohnt?«
    »Wohnte«, verbesserte Phil, »sie ist tot. Dann sollen die Kollegen in Windeseile herausfinden, ob irgend jemand aus dem Hause einen gewissen persönlichen Kontakt mit dem Mädchen hatte. Ich brauche irgendeine Person, die mir mehr über das Mädchen erzählen kann als nur Geburts- und Sterbetag. Aber es muß schnell gehen, verdammt schnell! Ich habe —«, er warf einen Blick auf die Uhr, »— ich habe nämlich nur noch eine dreiviertel Stunde Zeit!«
    ***
    Der Bursche im dunklen Anzug führte mich durch eine große Diele, die verhältnismäßig knapp möbliert war. Außer einem sehr großen Orientteppich, gab es lediglich einen kleinen runden Tisch mit zwei verschnörkelten, altmodischen Lehnstühlen und einen großen Wandspiegel, der die Breite eines gewöhnlichen Kleiderschranks einnahm. Von dieser Diele aus führten vier Türen zu anderen Gemächern. Ich blieb unentschlossen in der Mitte stehen.
    Der Mann hatte inzwischen auf eine bedächtige Art die Tür geschlossen. Als ich mich nach ihm umsah, ertappte ich ihn dabei, wie er mich stumm musterte, fragte ich.
    »Hängt meine Krawatte schief?«
    Er lächelte auf eine gewinnende Art.
    »Verzeihung, Sir. Darüber stünde mir gewiß keine Kritik zu. Ich werde Sie jetzt Mister Lancashire melden. Es wird vielleicht eine kurze Weile dauern, bis Mister Lancashire bereit ist, Sie zu empfangen.«
    »Das macht nichts«, erwiderte ich. »Ich werde warten.«
    »Vielleicht nehmen Sie inzwischen Platz, Sir«, schlug er vor.
    Ich betrachtete mißtrauisch die geschnitzten Beine der beiden Stühle. Sie sahen nicht aus, als ob sie das Gewicht eines erwachsenen Mannes tragen könnten.
    »Sind Sie der Diener von Mister Lancashire?« fragte ich beiläufig, während ich mit vorgetäuschtem Interesse immer noch die antiken Sitzmöbel betrachtete.
    »Ja, Sir. Der neue Diener.«
    »Neu? Wieso?« fragte ich.
    »Mein Vorgänger mußte die Stellung aus familiären Gründen plötzlich aufgeben. Seit heute früh habe ich seine Arbeit übernommen. Offen gestanden, es ist noch ein bißchen fremd hier für mich.«
    »Ja, ja, natürlich«, brummte ich und dachte an den Mann mit dem schlohweißen Haar, der gekrümmt und tot im Zwischengeschoß in seinem Blut hockte.
    Was wurde hier eigentlich gespielt? Waren die beiden Toten im Zwischengeschoß wirklich —
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