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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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vorläufig von Ihnen wissen wollte. Vielen Dank. Ich glaube, Sie haben uns sehr geholfen.«
    Phil sprach mit dem Kollegen aus dem Funkwagen und sagte, daß sie das Mädchen in ihre Wohnung zurückgeleiten sollten. Anschließend gab er der Zentrale des Distriktsgebäudes Weisung, dafür zu sorgen, daß Richard Donnelly, Nummer eins der Gangsterbande, die den Überfall auf die Bundeskassen-Verwaltung geplant und organisiert hatte, auf schnellstem Wege zurück zum Clenners Building zu bringen sei.
    »Haben Sie keine anderen Sorgen im Augenblick?« fragte der Kollege. »Ich denke, der Überfall ist praktisch ein abgeschlossener Fall?«
    Phil warf einen Blick zu der Uhr und sprach unwillkürlich ein bißchen schneller:
    »Der Überfall interessiert nur noch für die Akten. Aber die Bombe interessiert uns im Augenblick brennend. Es sieht so aus, als ob Donnelly sie ins Haus geschleust hätte. Wenn es so ist, dann soll er uns verraten, wo er sie versteckt hat. Oder er soll wenigstens mit uns zusammen in die Luft fliegen.«
    ***
    Die amerikanische Sitte, als Mann den Hut bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf dem Kopf zu behalten, hat entschieden seine Vorteile. Vor allem dann, wenn jemand eins auf den Schädel bekommt und jener von einem Hut beschirmt ist. Mein Hut mußte einiges von der Wirkung des Schlages gedämpft haben, denn ich war ziemlich schnell wieder bei Verstand.
    Daß ich nicht lange bewußtlos gelegen haben konnte, merkte ich an der Unterhaltung, die sich hinter mir abspielte. Ohne die Augen zu öffnen und ohne mich zu rühren, hörte ich erst einmal zu.
    »Er kann nicht zugleich G-man sein und für die Kanzlei eines Rechtsanwaltes arbeiten.«
    »Woher willst du das wissen?« fragte eine andere männliche Stimme, die ich nicht kannte, während die erste zweifellos dem Burschen gehörte, der sich als der neue Diener vorgestellt hatte.
    »Mensch, du stellst Fragen! Hat man jemals gehört, daß ein G-man noch einen zweiten Job nebenbei gehabt hätte? So was gibt’s doch gar nicht!«
    »Aber wenn er nur G-man ist, warum sagt er dann, er käme aus dem Office des Rechtsanwaltes?«
    »Woher soll ich das wissen? Vielleicht wollte er uns auf den Zahn fühlen. Er muß Verdacht geschöpft haben.«
    »Wodurch denn? Oder meinst du etwa —«
    »Daß sie die beiden gefunden haben? Ach, Quatsch, wenn wir Glück haben, hat man sie in einem Jahr noch nicht entdeckt. Wann kriecht denn schon mal einer ins Zwischengeschoß? Das kommt alle Jubeljahre mal vor.«
    »Woher soll er dann Verdacht geschöpft haben?«
    »Du hast recht. Er kann gar keinen Verdacht haben. Verdammt, warum haben wir ihn bloß niedergeschlagen? Wir hätten unsere Rollen spielen sollen, dann hätten wir auch erfahren, was er wollte. Sicher nur irgendeine harmlose Auskunft oder so etwas. Verdammt, was waren wir für voreilige Idioten!«
    »Was machen wir denn jetzt?«
    »Wenn ich das wüßte!«
    Schweigen.
    »Wir müssen ihn umlegen«, knurrte der angebliche Diener wieder. »Nachdem wir ihn niedergeschlagen haben, können wir ihn nicht mehr laufenlassen. Er würde unseren ganzen Plan gefährden.«
    »Meinst du nicht, daß wir ihn mit irgendeiner harmlosen Erklärung besänftigen könnten?«
    »Weißt du eine harmlose Erklärung dafür, warum wir einen Mann aus der Kanzlei deines Rechtsanwaltes niederschlagen wie einen tollen Hund?«
    »Eh — nein. Ich glaube nicht.«
    »Ich auch nicht. Aber morgen früh kommt der Rechtsanwalt, die letzten Formalitäten werden geregelt und wir haben Lancashires Vermögen und können darüber verfügen. Himmel noch mal! Alles lief so gut an — und dann muß ein G-man seine verdammt neugierige Nase dazwischenstecken! Ich könnte den Kerl umlegen!«
    »Ich weiß nicht so recht. Aber wenn wir noch darüber nachdenken wollen, sollten wir ihn erst einmal fesseln und knebeln. Bevor er wieder zu sich kommt.«
    »Du hast recht. Faß mit an! Wir bringen ihn erst einmal in die Abstellkammer neben der Küche. Und dann werden wir eiskalt überlegen, was am besten mit ihm zu geschehen hat — und wie.«
    Sie packten mich an den Fußgelenken und an den Unterarmen und schleiften mich nicht sehr rücksichtsvoll durch die Zimmer. Ich ließ mich schlaff hängen, wie man es von einem Bewußtlosen erwarten konnte. Bis mir plötzlich wieder die Bombe einfiel.
    Fesseln und Knebeln! schoß es mir durch den Kopf. In einer Abstellkammer einschließen! Wie lange? Wie spät war es überhaupt?
    Wenn sie wußten, daß ich ein G-man war,
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