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0346 - In der Nachbarschaft des Todes

0346 - In der Nachbarschaft des Todes

Titel: 0346 - In der Nachbarschaft des Todes
Autoren: In der Nachbarschaft des Todes
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erzählt, ja. Stimmt es denn?«
    »Ich sitze im Clenners-Building, in den Büros der Bundeskassen-Verwaltung. Und die Geschichte mit dem Mädchen hat vielleicht etwas mit der Bombe zu tun. Jagen Sie einen Kurier mit Rotlicht und Sirene los. Ich brauche die Unterlagen in fünfzehn Minuten. Vielen Dank, Captain.«
    Phil ließ den Offizier am anderen Ende der Leitung gar nicht erst zu einer Erwiderung kommen. Er legte den Hörer auf und zündete sich die letzte Zigarette an, die sich noch in seinem Päckchen befand.
    Etwas wie Jagdfieber war über ihn gekommen, aber er wußte, daß er selbst am wenigsten tun konnte. Andere suchten die Bombe, andere suchten Angehörige des Mädchens, andere würden die Unterlagen des Unfalls heraussuchen — ihm selbst jedoch blieb Vorbehalten, zu warten und aus den Einzelergebnissen der anderen vielleicht den entscheidenden Schluß zu ziehen. Aber würde ihm das gelingen?
    Er griff erneut zum Telefon. Augenblicklich meldete sich der Kollege aus der Zentrale des Distriktsgebäudes.
    »Hier ist wieder Phil. Was machen die Burschen, die das Haus aufsuchen sollen, in dem Jennifer Clayton wohnte?« fragte er ungeduldig. »Vom Distriktsgebäude bis in die 34. Straße ist es doch praktisch nur ein Katzensprung. Und schnurgerade Straße!«
    »Immerhin fünfunddreißig Querstraßen weit, wenn auch bei schnurgerader Straße.«
    »Na ja, ist ja gut«, brummte Phil. »Ich werde allmählich nervös. Der Uhrzeiger scheint auf einmal zu rasen.«
    »Kann ich mir de--Hallo! Hallo!«
    »Ja, was ist denn? Ich bin doch am Apparat!«
    »Augenblick! Die Kollegen melden sich gerade. Warten Sie eine Sekunde! - Hallo, Decker! Die Kollegen haben eine Schwester des Mädchens unter der angegebenen Adresse gefunden. Sie hat eine Erkältung, sonst wäre sie um die Zeit gar nicht zu Hause. Die Kollegen lassen fragen, ob Sie nicht über das Radiotelefon mit dem Mädchen sprechen möchten. Das geht doch schneller, als das Mädchen erst zum Clenners-Building bringen zu lassen!«
    »Guter Gedanke. Los, geben Sie mein Gespräch an den Wagen weiter.«
    »Ich vermittle. Bitte, sprechen Sie!«
    »Hallo! Hier ist Phil! Wer spricht denn da?«
    »Tag, Phil! Hier spricht Anthony Queens. Du möchtest mit Miß Clayton sprechen, nicht wahr?«
    »Ja. Habt ihr sie im Wagen?«
    »Ja, sie ist hier. Warte einen Augenblick, ich gebe ihr den Hörer!«
    Eine aufgeregte, hohe weibliche Stimme drang an Phils Ohr. Phil nannte seinen Namen und fügte nach einigen Worten der Beruhigung hinzu:
    »Miß Clayton, es handelt sich um Ihre Schwester, um Jennifer —«
    »Aber Jennifer ist doch tot! Sie starb bei einem Unfall im Frühjahr des Jahres 59!«
    »Das weiß ich. Über diesen Unfall möchte ich mit Ihnen sprechen. Was wissen Sie davon?«
    »Nicht mehr, als was die Polizei damals erzählt hat. Jennifer soll bei Rotlicht über eine Kreuzung gegangen sein. Dabei ist sie von einem Auto erfaßt worden. Mehr weiß ich nicht.«
    »Sie waren nicht dabei?«
    »Nein.«
    »Wo arbeitete Ihre Schwester?«
    »Droben in Yonkers bei einer Firma, die Bergwerke mit Sprengstoff beliefert. Wie war doch gleich der Name — na, ich glaube, ich komme nicht darauf.«
    »Noch etwas, Miß Clayton. Trug sich Ihre Schwester mit Heiratsabsichten?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Aber sie hatte doch sicher einen Freund?«
    »Ja, natürlich.«
    »Wissen Sie, wie dieser Freund hieß? Kannten Sie ihn vielleicht?«
    »Ja, ich habe ihn zwei- oder dreimal gesehen, wenn er Jennifer abends abholte, um mit ihr ins Kino zu gehen. Mein Geschmack wäre es nicht gewesen, ehrlich gesagt. Er machte mir — wie soll ich sagen? — er schien nicht von dem soliden Typ zu sein, den man heiraten kann. Irgendwie war er mir unsympathisch. Aber ich habe Jennifer nichts davon gesagt. Schließlich war es ihr Freund.«
    »Wie hieß der junge Mann?«
    »Sie sprach immer von einem Dick. Dick — wie weiter? Warten Sie mal! Dick — Dick — —«
    »Gibt es nicht vielleicht ein Bild von ihm? Unter den Sachen, die Ihrer Schwester gehörten, war doch sicher ein Bild — oder?«
    »Warten Sie, ich hab’s ja schon! Dick Donnelly! Eigentlich Richard, aber der Kürze halber wurde er nur Dick gerufen. Der Name fiel mir ein, weil Sie von dem Bild sprachen. Es gibt nämlich ein Bild, und dahinter steht sein Name.«
    »Sie verwechseln das jetzt nicht mit irgendeinem anderen Namen?«
    »Nein! Ganz bestimmt nicht. Richard Donnelly, das kann ich beschwören.«
    »Danke«, sagte Phil. »Das war alles, was ich
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