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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein
Autoren: Jason Dark
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bleiben und so etwas wie den Lockvogel spielen. Sollte sich der Unheimliche irgendwo in der unmittelbaren Nähe versteckt halten, mußte er Suko einfach sehen.
    Der Chinese hatte Zeit, der andere auch.
    Suko, der entspannt wirkte, konzentrierte sich voll und ganz auf die ihn umgebenden Geräusche. Er wurde gewissermaßen eins mit der Natur, und er stellte fest, daß es um ihn herum nicht so still war, wie er noch angenommen hatte.
    Das Wasser lag zwar ruhig, dennoch hörte er ein Glucksen und Krächzen.
    Auch das Schlagen von Flügeln, wenn irgendwo Tiere aufstiegen und in die graue Wand flogen.
    Die Leute im Ort hatten von einem Monstrum gesprochen. Suko hatte es nur zweimal schattenhaft gesehen, dann die verdächtigen Geräusche vernommen, und er wartete darauf, daß sich der Unheimliche auch ein drittesmal zeigte.
    Die Oberfläche lag still da. Kein Windstoß strich über sie hinweg.
    Nur die Nebelschleier schienen wie angeklebt an ihr zu hängen. Geduckt hockte Suko im Boot. Er wartete darauf, daß etwas geschah.
    Seine Dämonenpeitsche hatte er gezogen, die Riemen ausfahren lassen und die Peitsche neben sich gelegt.
    Das Monster war da, Suko wußte es, und er bekam auch die Bestätigung. Sein Angriff erfolgte plötzlich, heimlich und raffiniert. Es mußte sich am Grund des Tümpels bewegt haben, auf der Oberfläche jedenfalls nahm Suko so gut wie keine Wellenbewegungen wahr, dafür bekam er die Reaktion voll mit.
    Der Unheimliche befand sich direkt unter seinem Boot. Und dort startete er seinen Angriff.
    Es war ein wütender Treffer, der gegen das Boot hämmerte und dessen weiche Planken aufriß.
    Direkt vor Sukos Füßen entstand das Leck. Da spritzten ihm die Splitter entgegen, und mit den nassen, vergammelten Holzteilen drang auch das brakige Wasser in das Boot.
    Wie von Riesenhänden geschaufelt, quoll es hinein, und eine Hand sah Suko ebenfalls.
    Es war die des Monsters!
    Die Klaue jagte ihm entgegen, wollte nach seinem Fuß fassen, und Suko trat im Sitzen zu. Er erwischte die Hand, sie verschwand wie auch das übrige Monster.
    Suko war gewarnt. Und er würde sich nicht mehr lange halten können, denn immer mehr Wasser quoll in das Boot, füllte es aus und drückte es schon tiefer.
    Der Plan des Monsters hatte funktioniert. Suko war auf den See gelockt worden, er hatte es gewissermaßen gewußt, war freiwillig in die Falle gelaufen und mußte es nun ausbaden.
    Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, da sich das Boot ständig füllte. Die brackige Flüssigkeit stieg an. Der Kahn wurde immer weiter in die Tiefe gedrückt, und Suko stellte fest, daß er langsam aber sicher sank.
    Das rettende Ufer war für ihn zu weit entfernt, als daß er es hätte mit einem Sprung erreichen können. Nicht einmal den Schatten des Schilfgürtels konnte er erkennen, der Nebel nahm ihm jegliche Sicht.
    Es blieb keine andere Möglichkeit. Er mußte in den Tümpel, und dort lauerte das Monstrum.
    Bevor das Boot völlig absackte, ging Suko über Bord. Mit einem großen Schritt stieg er über die Bordwand, tauchte Fuß und Bein in die grünbraune, kalte Brühe ein, streckte sich noch und spürte, daß sein Schuh den Untergrund erreichte und dort einsank.
    Das war eine geringe Hoffnung, denn der See war zum Glück nicht so tief. Das Wasser reichte dem Inspektor nur mehr bis knapp an die untere Seite der Brust.
    Hinter ihm verschwand das Boot, und vor ihm zeigte sich das Monster. Es stieg sehr langsam aus der Brühe, so daß Suko zuvor nicht durch irgendwelche Wellenbewegungen gewarnt wurde. Es drückte seinen Kopf aus dem Wasser, und der Chinese sah den Schädel zum erstenmal dicht vor sich. So nah, daß ihm auch der Nebel den Blick darauf nicht versperren konnte.
    Ein häßlicher, viereckiger Schädel, schief sitzend und tatsächlich noch Nahtstellen aufweisend. So ähnlich wie das berühmte Frankenstein-Monster, das die Filmleute damals mit Boris Karloff in der Hauptrolle über die Leinwand hatten geistern lassen.
    Innerhalb einer Sekunde nahm Suko den Ausdruck des Gesichts in sich auf. Er stellte fest, daß die Ohren sich nicht auf einer Höhe befanden. Eines saß schiefer als das andere. Mit der Nase war ungefähr das gleiche geschehen, auch sie zeigte eine schiefe Form, das gleiche galt für das Kinn, und in den dunklen, klatschnassen Haaren, die glatt auf dem Vierkantschädel lagen, klebten Algen und anderes Zeug, das sich unter Wasser befunden hatte.
    Ein furchtbares Geschöpf mit kalten, gefühllosen Killeraugen, die auf Suko
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