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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein
Autoren: Jason Dark
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mich stark aufgehalten. Obwohl es mich drängte, ließ ich mir Zeit, den Flur zu durchqueren.
    Vorsichtig setzte ich meine Schritte und hatte auch die Beretta gezogen. Ich glaubte fest daran, daß ich die Puppen, wenn sie erschienen, mit einer Silberkugel erledigen konnte. Das war mir zudem in London bewiesen worden.
    Ich erreichte unangefochten die Tür, streckte meinen Arm aus und drückte die Hand gegen das Holz.
    Auch hier hatte ich Glück, denn die Tür war nicht verschlossen.
    Nur knarrte sie wieder in den Angeln, als ich sie aufdrückte. Genau so weit, daß ich hindurchschlüpfen konnte.
    Ich blieb noch auf der Schwelle stehen und streckte meinen rechten Arm aus, die Beretta hatte ich in die linke Hand gewechselt. Mit den Fingern tastete ich an der Wand entlang, da ich nach einem Lichtschalter suchte.
    Ich fand ihn nicht.
    Weder in Kopfhöhe noch tiefer. Elektrizität schien es in dieser Villa nicht zu geben.
    Darüber war ich sauer und überlegte einen Moment. Ich hätte eine lichtstarke Taschenlampe mitnehmen sollen. Da mir diese nicht zur Verfügung stand, mußte ich mich voll und ganz auf meine kleine Bleistiftleuchte verlassen.
    Oder im grauen, verzerrenden Dämmerlicht den Raum betreten.
    Ich entschied mich für die letzte Möglichkeit.
    Stille empfing mich.
    Wenn die Puppen in den Winkeln, Ecken oder unter den Möbelstücken lauerten, die ich schattenhaft sah, hatten sie sich sehr gut versteckt, um einen überraschenden Angriff starten zu können.
    Auch ich war gewarnt.
    Meine Blicke tasteten sich durch das dunkle Grau. Ich spürte auch die Kühle. Sie stammte von dem Nebel, der durch die Fenster drang, die keine Scheiben mehr besaßen.
    Er kroch in grauen Wellen in das Zimmer und legte seinen Schleier über die Gegenstände.
    Ein Sofa konnte ich erkennen, auch Stühle, wobei einer umgekippt am Boden lag. An der Wand zeichnete sich ebenfalls etwas Dunkles ab. Vielleicht ein Schrank oder ein Regal.
    Der nächste Schritt.
    Häßlich hörte sich das Knarren der alten Bohlen unter meinem Gewicht an. Die fauligen Bretter bogen sich durch, als ich sie belastete. Ich wußte, obwohl ich die Puppen noch nicht gesehen hatte, daß ich mich nicht allein im Raum befand. Irgendwo hockten sie, lauerten und warteten darauf, mich vernichten zu können.
    Ich dachte an die bewaffneten Soldaten. Für sie gab ich ein wunderbares Ziel ab. Ein besseres hätten sie sich wirklich nicht wünschen können, wo sich meine Gestalt so groß und hoch vor dem Rechteck der Tür abhob.
    Nachdem das Knarren der Dielen verstummt war und ich mich ruhig verhielt, gefiel mir die Stille innerhalb des Zimmers überhaupt nicht. Sie war nicht normal, auf mich wirkte sie gefährlich und lauernd. Irgendwann in den nächsten Sekunden schien eine Bombe zu platzen. Sie wartete nur noch auf den Auslöser, und der war ich.
    Innerlich war ich sehr gespannt. Die Augen hatte ich weit geöffnet, um möglichst schnell eine Bewegung in Bodenhöhe erkennen zu können. Da jedoch tat sich nichts.
    Die Stille blieb.
    Und auch die vor mir erwarteten Bewegungen erkannte ich nicht.
    Nur der Nebel drang durch die Fenster. Die dicken Schwaden kamen in Wellen, die dem Boden entgegenstrichen und sich dort allmählich ausbreiteten, damit sie den gesamten Raum überfluten konnten.
    Was mir selten passiert war, trat nun ein. In dieser dichten Atmosphäre hatte ich Angst, den nächsten Schritt zu tun. Obwohl sich vor mir kein sichtbarer Abgrund auftat, glaubte ich irgendwie daran, in ein Verderben zu laufen.
    Deshalb die Vorsicht.
    Stundenlang konnte ich nicht auf dem Fleck stehenbleiben, überwand mich selbst und ging vor.
    Alles klappte.
    Ich wurde sicherer, ging den nächsten kleinen Schritt, den übernächsten, so daß mein Gefühl der Beklemmung weiterhin wich, und ausgerechnet da erwischte es mich.
    Etwas berührte meinen rechten Fuß in Höhe des Knöchels, spannte sich fester, es gab einen heftigen Ruck, und einen Gedankensprung später wurde ich nach vorn katapultiert.
    Ein Seil, dachte ich noch, bevor ich hart auf den Holzboden des Zimmers schlug…
    ***
    Suko sah die Faust kommen und wußte genau, was geschehen würde, wenn sie ihn erwischte. In ihr steckte die geballte Kraft eines teuflischen Monstrums, und Suko mußte schnell sein. Das Monstrum hatte ihm auch nicht die Chance gelassen, seinen Stab zu ziehen, so daß der Inspektor gezwungen war, sich auf seine Reaktionsfähigkeit und seine anderen Waffen zu verlassen.
    Das tat er auch.
    Blitzschnell zuckte er
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