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0345 - Villa Frankenstein

0345 - Villa Frankenstein

Titel: 0345 - Villa Frankenstein
Autoren: Jason Dark
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unterdrückte ich dabei, als die erste Puppe genau auf meine Stirn sprang. Sie hatte sich hinter mir aufgehalten, ich spürte den Druck ihrer Füße, schielte nach oben, andere Puppen kletterten auf meinen waagerecht liegenden Körper, und ich sah, wie die Puppe auf der Stirn eine kleine Lanze hob, um sie in mein rechtes Auge zu stechen.
    Hätte ich das Auge schnell geschlossen, wäre es der gleiche Effekt geblieben. Deshalb mußte ich mir in Windeseile etwas anderes einfallen lassen.
    Genau in dem Augenblick, als sich eine Puppe auf meine rechte Hand setzte, riß ich den Arm hoch und wuchtete ihn auf meinen Kopf zu, so daß die sich festklammernde Puppe ihren Artgenossen auf der Stirn voll traf.
    Ich hörte noch das Klatschen, dann wurde die Puppe von meiner Stirn gefegt und prallte irgendwo auf.
    Diese unmittelbare Gefahr war gebannt.
    Eine neue rollte an.
    Das heißt, sie befand sich schon in meiner unmittelbaren Nähe, denn die Puppen hockten auf meinem Bauch. Es waren drei. Eine bewaffnet mit einer Lanze, die anderen beiden, regelrechte Killer-Püppchen, in Frauenkleidern, trugen relativ lange Stöcke in den Händen, und sie wuchteten sie auf meinen Bauch.
    Die Treffer ließen sich verschmerzen, viel schlimmer war der kleine Kerl mit der Lanze, der den Arm erhoben hatte und genau dorthin zielte, wo sich mein Bauchnabel befand.
    Ich winkelte den rechten Arm an. Die Beretta-Mündung stach aus meiner Faust hervor, und über meinen Körper hinweg feuerte ich auf die Puppe, wobei die Kugel sie voll traf und vor meinen Augen in zahlreiche Fetzen zerriß.
    Dann richtete ich mich auf, schlug mit der Pistole zu und räumte mit einem Rundhieb die beiden anderen Puppen von meinem Körper. Sie flogen gemeinsam in eine Richtung.
    Ich befand mich noch immer nahe der umgekippten Couch. Sie war von einer Puppe erklommen worden, die ein gefährliches Instrument in den kleinen Händen hielt.
    Eine Drahtschlinge.
    Und die genau wurde zielsicher geworfen. Als ich das Blitzen vor meinen Augen sah, war es bereits zu spät, denn noch in der gleichen Sekunde zog sich die Drahtschlinge um meinen Hals fest. Ich hörte die Puppe triumphierend schreien, während sie sich abstieß, den Rand der Couch verließ und zu Boden sprang.
    Durch diese Bewegung riß sie meinen Kopf nach hinten, und die verfluchte Schlinge zog sich noch fest zu.
    Mit dem Hinterkopf prallte ich auf den Boden, hörte die schnellen Schritte der Killerpuppe dicht an meinen Ohren und vernahm auch deren dumpfes Echo.
    Das hatte mir noch gefehlt. Die Puppe besaß eine unwahrscheinliche Kraft, und es gelang ihr auch, die verdammte Schlinge noch enger zu ziehen. Luft bekam ich keine mehr.
    Dafür konnte ich sehen.
    Sie kamen aus den Ecken und Winkeln des nebelerfüllten, unheimlichen und düsteren Raumes. Diese verdammte Villa Frankenstein sollte für mich zum Grab werden.
    Böse waren ihre Gesichter. Bei jeder Bewegung ihrerseits tanzten sie vor meinen Augen, wurden zu widerlichen Fratzen mit großen, offenen Mäulern, aus denen die zischenden, triumphierenden Laute drangen, die für mich zu einer Art Grabgesang werden sollten.
    Wenn ich mich aufrichten wollte, würde die Puppe nur noch mehr ziehen und die Schlinge härter in das Fleisch drücken. Im Liegen mußte ich mich verteidigen, und es blieb mir verdammt wenig Zeit.
    Die unmittelbare Umgebung verschwamm bereits vor meinen Augen. Das lag nicht allein an dem noch immer durch das Fenster strömenden Nebel, auch meine Kraftlosigkeit trug dazu bei. Die Puppen waren allesamt gefährlich, am schlimmsten die, die hinter mir die Schlinge hielt und so grausam und hämisch lachte.
    Nicht mehr lange.
    Ich schleuderte meinen linken Arm nach hinten und kam mir dabei vor wie ein Rückenschwimmer in der Bewegung. Nur hielt der kein Kreuz in der Hand.
    Ich hörte sogar den Aufprall, als es gegen die kleine Puppe klatschte, und vernahm dann das mörderische Kreischen der Figur.
    Einen Augenblick später ließ der harte Schlingendruck an meinem Hals nach, obwohl das Drahtgestell noch um die Kehle gewickelt blieb.
    Ich schrie dumpf, als eine der Puppen eine kleine Lanze durch die Kleidung schräg in meine Hüfte stieß.
    Dann schoß ich und fehlte trotz der geringen Entfernung. Ich warf mich auf die Seite, begrub eine Puppe unter meinem Körper und spürte andere auf meinem Rücken.
    Wenn ich hier nicht hoch- und wegkam, würden es diese kleinen Mörder schaffen, mich trotz meiner Waffe umzubringen.
    Die Trompeten von Jericho habe ich
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