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0344 - Vampir-Schlangen

0344 - Vampir-Schlangen

Titel: 0344 - Vampir-Schlangen
Autoren: Jason Dark
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Strahl traf ihr Gesicht. Ich mußte ihn schon schräg halten, denn der Kopf mit dem haßentstellten Gesicht befand sich schon unter der Decke. Er wirkte dort unnatürlich platt.
    Genau da hinein setzte ich die zweite Kugel.
    Was dort noch vor einer Sekunde geschwebt hatte, platzte weg wie eine überreife Frucht. Der Schlangenkörper zuckte peitschenartig, bevor er zusammensackte und neben mir liegenblieb.
    Ich hatte es geschafft.
    Beide Schlangen waren von mir erledigt worden. Es gab keinen Boris Bogdanowich mehr, auch keinen Wintek, den Krummen.
    Dafür aber Lady X!
    Wieder erinnerte ich mich an sie und auch daran, daß ich Mareks Stimme noch vor meinem Kampf vernommen hatte. Bei ihm mußte irgend etwas fehlgeschlagen sein.
    Ich beeilte mich so sehr, daß ich fast noch die Lampe vergessen hätte. Rasch nahm ich sie an mich und kroch auf die Öffnung zu. Bevor ich den Kopf hindurchsteckte, leuchtete ich in den Gang.
    Da sah ich Marek.
    Und auch Lady X!
    Sie stand dicht davor, dem Pfähler ihre spitzen Zähne in den Hals zu schlagen…
    ***
    Es war grauenhaft, mit ansehen zu müssen, in welch einer Lebensgefahr sich mein Freund befand. Der Lampenkegel war haargenau auf die beiden gefallen und riß ihre Gesichter aus der Finsternis.
    Beide waren entstellt.
    Mareks vor Angst und Grauen. Er wagte nicht, sich zu rühren.
    Seine Augen glichen grauen, leblosen Kugeln.
    Das Gesicht der Lady X zeigte Triumph. Sehr deutlich malte er sich auf ihren Zügen ab. Endlich konnte sie die Rache nehmen, auf die sie so lange gewartet hatte.
    Welche Chance gab es?
    Ich konnte schießen. Mit einem Schuß mußte ich alles klarmachen.
    Und das war schwer genug, denn die beiden Köpfe befanden sich sehr dicht beieinander. Ich lief ebenso in Gefahr, Marek zu treffen.
    Langsam streckte ich meinen rechten Arm aus. Noch immer hockte ich in der Öffnung, diese Sekunden mußte ich mir lassen, und ich sprach Lady X an.
    »Ich bin hinter dir, Pamela Scott!«
    Jetzt hatte sie mich gehört. Würde sie ihren Schädel drehen? Nein, sie tat es nicht, aber der Schlangenkörper versteifte sich plötzlich und schien so hart wie Metall zu werden.
    »Sinclair?«
    »Genau!«
    Sie lachte sogar. Ich versuchte zu erkennen, wie nahe sich ihre Zähne vom Hals des Freundes entfernt befanden. Das war nicht herauszufinden, wahrscheinlich zu dicht.
    »Wenn ich ihn zu meinem Diener gemacht habe, werde ich dich auch holen, Geisterjäger!«
    Sie sprach tatsächlich mit derselben Stimme wie früher. Es gelang mir nur mühsam, meine Erinnerungen zu unterdrücken. Ich durfte jetzt nicht an vergangene Zeiten denken und mußte mich voll und ganz auf meine Aufgabe konzentrieren.
    Einen Schuß, mehr nicht!
    »Ich werde ihn beißen, Sinclair. Die Königin der Vampire wird…«
    »Endgültig sterben!« schrie ich und feuerte.
    Fahl war das Mündungslicht. Es blendete mich für einen winzigen Moment. Ich hörte Marek schreien und hatte die Befürchtung, ihn statt der Lady X getroffen zu haben.
    Vor meinen Augen tanzten die Bilder. Der wilde Schlangenkörper zuckte wie ein Schlauch, durch den Wasser lief und der nicht festgehalten wurde. Für einen Moment sah ich auch den Kopf.
    Ich hatte ihn zerstört!
    Zur Hälfte war er noch da. Die andere Hälfte zerlief in einer dicken Flüssigkeit, die mich an den widerlichen Schleim der Ghouls erinnerte und zu Boden platschte.
    Dann fiel die zweite Hälfte des Schädels ab. Das Gesicht verschwand in einem Brei, und der Körper der Schlange verdorrte vor meinen Augen, während ich aus der Öffnung kletterte.
    Die dritte, die gefährlichste Vampir-Schlange, war erledigt!
    Lady X, die einmal den Tod überwunden hatte, würde dies kein zweitesmal mehr schaffen, da war ich sicher.
    Nach vielen Niederlagen war mir wieder ein Sieg gelungen. Das tat gut…
    ***
    Ich half Marek hoch. Er schaute mich an und schüttelte den Kopf.
    »John, lebe ich noch?«
    »Ja, mein Freund, du lebst, und du wirst auch noch weiterpfählen, falls es etwas zu pfählen gibt.«
    Er nickte schwer. »Vorhin, John, da hatte ich das Gefühl gehabt, es wäre aus. Endgültig, weißt du…« Er redete und redete. Ich ließ ihn sprechen, während wir beide in diesem Gang hockten und dabei auf die Reste schauten, die einmal Lady X gewesen waren.
    Marek war es auch, der mich an das Mädchen erinnerte. Himmel, ich hatte Bianca vergessen.
    Wir gingen gemeinsam hoch. Arm in Arm, einer stützte sich auf den anderen.
    Wir fanden Bianca gesund und munter vor. Das Kreuz hatte ihr den
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