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0342 - Schädeltanz

0342 - Schädeltanz

Titel: 0342 - Schädeltanz
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nichts Organisches. Frag mal die Ärzte. Sie werden dir klarmachen, daß du eigentlich körperlich vollkommen gesund bist. Du müßtest Bäume ausreißen können. Statt dessen kannst du nicht mal gehen, und zu den Untersuchungen wirst du im Rollbett gefahren. Verdammt, so gelähmt kannst du gar nicht sein. Deine Nervenstränge sind okay, Ted!«
    »Es sind nicht die Nerven, Gryf. Es ist etwas anderes, was die Lähmung hervorruft.«
    »Deine Wirbelsäule ist nicht verletzt, Mann. Du kannst gar nicht gelähmt sein!« behauptete Gryf. »Also steh gefälligst auf und geh nach Hause.«
    Ted seufzte.
    »Ich wäre froh, wenn ich es könnte. Wie ist es nun? Tust du mir den Gefallen und schaust nach dem Rechten? Ich…«
    Im selben Moment sprach der Machtkristall wieder an. Er meldete die neuerliche Aktivierung eines starken fremden Kristalls…
    ***
    Die Rothaarige tat etwas, das für Wesen ihrer Art ungewöhnlich war. Um Informationen über Schwachpunkte des gesuchten Druiden zu erlangen, bat sie die Hölle um Beistand!
    Für sie war das zwingend notwendig. Sie selbst wußte nichts, und auch die Macht ihres Dhyarra-Kristalls konnte ihr keine Informationen vermitteln.. Andere EWIGE zu fragen, lehnte sie ab. Denn die könnten unter Umständen darauf aufmerksam werden, was die Rothaarige plante. Ihr Vesuch, ihren Kristall zum Machtkristall zu erhöhen, sollte aber ein Überraschungsschlag werden. Denn sie wußte nur zu gut, daß auch andere EWIGE daran arbeiteten, einen neuen Machtkristall zu schaffen.
    So bereitete sie eine Beschwörung vor.
    Sie machte es sich einfach. Ihr Dhyarra-Kristall wirkte als Verstärker der magischen Kraft, die durch die Beschwörung ausgelöst wurde. Sie legte den Zauberkreis an, wie sie es in den langen Jahren gelernt hatte, in denen sie sich nicht nur ihres Kristalls bediente, sondern auch »natürliche« Magie studierte und teilweise erprobte. Und sie begann mit der Anrufung.
    Sie war recht allgemein gehalten und richtet sich an irgend ein Höllenwesen. Sie bot kein Blutopfer, wie es üblich war, sondern die Kraft ihres Kristalls mußte das Höllenwesen herbei zwingen. Und sie war sicher, es dazu bewegen zu können, ihrem Wunsch zu entsprechen.
    Der Ruf erreichte die Höllen-Tiefen.
    Und jemand entschloß sich, ihm zu folgen, obgleich er es eigentlich nicht nötig gehabt hätte…
    ***
    »Da ist er wieder«, stieß Ted Ewigk hervor. Beta reagierte sofort. Er benutzte seinen eigenen Kristall. Zwar hatte der Achtkristall stärker angesprochen als der Dhyarra des Leibwächters, aber Teds Kristall würde Beta das Gehirn ausbrennen. Seine Kapazität war viel zu stark.
    Beta versenkte sich geistig in seinen Kristall. Es sah aus, als lauschte er mit geschlossenen Augen einer unhörbaren Melodie. Nach einer Weile hob er den Kopf.
    »Es ist wieder vorbei«, sagte er.
    »Ja«, sagte Ted. »Hast du feststellen können, woher es kommt?«
    »Ungefähr. Ich brauche einen Atlas, eine Landkarte oder so etwas… dann könnte ich es euch sagen. Aber es scheint Mexiko zu sein.«
    »Du hast eine exakte Peilung?« fragte Ted.
    »Ja, Sir. Auf ungefähr zwanzig Kilometer genau. Es wurde eine sehr starke, langanhaltende Kraft frei. Dort hat jemand eine gewaltige Aktion durchgeführt.«
    Ted atmete tief durch. Es konnte einfach nichts Gutes bedeuten. Seine Getreuen hatten es nicht nötig, starke Dhyarra-Kräfte freizusetzen, weil sie sich zurückhielten. Es mußte einer der anderen sein, die immer noch dem Eroberer Skribent nachtrauerten, der mit seinem Sternenschiff zu einer kleinen Sonne zerstrahlt war.
    Immerhin - diese Kraftentfaltung, die Beta angepeilt hatte, konnte noch nicht die Schaffung eines neuen Machtkristalls sein. Denn das hätte selbst Ted in voller Stärke gefühlt.
    »An eine Landkarte von Mexiko zu kommen, ist kein großes Problem«, behauptete Gryf. »Ich bin gleich wieder da. Wartet ein paar Minuten.«
    Er machte einen Schritt zur Seite -und war im selben Moment verschwunden. Wo er gerade noch gewesen war, schlug die umgebende Luft mit leichtem »Plop« in das zurückgebliebene Vakuum. Ted spürte ein schwaches Knacken in den Ohren. Gryf war per zeitlosem Sprung verschwunden, der Art der Silbermond-Druiden, große Distanzen zurückzulegen, ohne daß darüber Zeit verging.
    Ein paar Minuten später war Gryf wieder zurück. Er hielt einen großen Atlas in der Hand. »Wie gut, wenn man so etwas immer zu Hause greifbar hat«, sagte er. »So einfach meine Hütte auch eingerichtet ist - zumindest die
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