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0341 - Die Nadel der Cleopatra

0341 - Die Nadel der Cleopatra

Titel: 0341 - Die Nadel der Cleopatra
Autoren: Jason Dark
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begreifen. Und sie hat mir den Befehl gegeben, dich zu vernichten. Du mußt sterben. Du hast Esmeth gesehen, als sie tötete. Deshalb…«
    »Aber das ist doch…«
    »Es gibt keinen Weg. Ich werde dich vernichten müssen. Esmeth will es so!«
    Patty sah ein, daß sie gegen Shao keine Chance hatte. Vielleicht im normalen Kampf. Aber diese Frau, die mit ihrem gesamten Körpergewicht auf ihr lag, war besessen.
    Die unheilige Macht eines alten ägyptischen Fluchs hatte von ihr Besitz ergriffen. Patty kannte sich in der Materie aus. Sie wußte, wie gefährlich diese alten Flüche waren. Andere hatten auch darüber gelacht und dies mit ihrem Leben bezahlen müssen.
    Shao wollte töten.
    Allmählich brachte sie die gefährliche Scherbe immer näher an das Gesicht der angststarren Patty. Es war furchtbar für die Bedrohte, auf die Mordwaffe schauen zu müssen mit dem Wissen, daß daran auch ihr Freund Ed Fisher gestorben war.
    Und jetzt sie…
    Sie stemmte sich gegen den Druck, bewegte ihre Beine, zog sie an, um Shao vielleicht ein Knie in den Leib rammen zu können.
    Die Chinesin war raffiniert.
    Sie griff wieder zu, und ihre Finger klammerten sich um Pattys Hals.
    »Du entkommst mir… ahhhhggggrrr …«
    Es war ein schrecklicher Ton, der aus Shaos Mund drang. Gleichzeitig bäumte sich ihr Körper auf. Sie warf ihn in die Höhe und auch zurück. Ihr Gesicht verzerrte sich dabei. Es war zu sehen, wie stark sie unter den Schmerzen litt.
    Gegen den niedrigen Tisch fiel sie, warf ihn um, rollte sich über den Boden und wurde erst von den umherliegenden Kissen gestoppt. Dann begann sie zu schreien.
    Patty rappelte sich auf. Sie konnte sich nicht erklären, aus welchem Grund Shao so reagierte, aber sie sah im nächsten Augenblick, daß sich etwas verändert hatte.
    Die Chinesin lag auf dem Rücken. Der Hinterkopf bekam dabei noch mit einem Kissen Kontakt, aber ihr rechter Arm, dessen Hand auch die Scherbe hielt, stand hochgereckt, wie der Arm eines Zombies, der aus dem Grab schaut.
    Und die Scherbe glühte!
    Es war ein düsteres, ein gefährliches Rot, das sie ausstrahlte.
    Plötzlich stellte Patty fest, daß sich dieses Rot noch verstärkte und so dicht wurde, daß es entflammte.
    »Laß los, Shao!«
    Die Chinesin hörte nicht oder wollte nicht hören.
    Patty mußte etwas tun. Keuchend rannte sie auf Shao zu. Sie selbst traute sich nicht, die Scherbe anzufassen, aber sie packte das Gelenk der dunkelhaarigen Frau und drehte es hart herum.
    So hart, daß irgend etwas in Shaos Arm knackte, das war jetzt völlig egal.
    Sie mußte die Faust öffnen, eine andere Sorge quälte Patty Lester nicht.
    Und Shao öffnete sie.
    Die Scherbe fiel zu Boden. Sie loderte auf und die aus ihr entstandene Flamme verlöschte einen Atemzug später.
    Das geschah genau in dem Augenblick, als es einem Mann namens John Sinclair gelungen war, die Dienerin Esmeth zu vernichten.
    Damit war der Bann gebrochen.
    Patty hockte am Boden und sagte nichts. Sie schaute stur auf Shao, die wimmerte und ihren rechten Arm abgestreckt hielt. Wahrscheinlich konnte sie ihn nicht bewegen.
    Sekundenlang sprach niemand. Nur das Wimmern und die Atemzüge waren zu hören.
    »Bist du okay?« fragte Patty.
    Shao verzog das Gesicht. »Verdammt, was hast du mit mir gemacht?«
    Patty lachte. »Du bist gut. Ich gemacht? Du wolltest mich umbringen. Mit einer verdammten Scherbe. Es ist dir nicht gelungen, und fast hätte dich diese Mordwaffe selbst noch getötet.«
    »Mich?«
    »Ja, dich!« schrie Patty, die allmählich die Nerven verlor und einen zweiten Schock bekam.
    Shao sagte nichts. Sie ließ Patty in Ruhe, die zu weinen anfing.
    Erst eine halbe Stunde später hatte sie sich erholt, ging in die Küche und holte Wasser.
    »Damit fing alles an«, sagte sie, als sie Shao ein Glas reichte, das die Chinesin in ihrer gesunden Hand hielt.
    »Erzähle!« flüsterte sie.
    Patty begann der Reihe nach, und Shao stellte fest, daß sie dem jungen Mädchen unrecht getan, hatte.
    »Dann hast du mir ja das Leben gerettet«, flüsterte sie nach dem Bericht.
    »So ist es!« Patty stand auf und ging zum Telefon. »Jetzt hole ich sogar noch für dich einen Arzt, damit er sich mal deinen Arm genau anschauen kann…«
    ***
    Der Pilot war ein Mann, den ich kannte. Einer von uns. Er stellte auch keine Fragen, sondern sagte nur: »Schönen Gruß von Sir James. Wir sollen es packen, Freunde.«
    »Okay, dann los!«
    Ich hatte den Einstieg zugerammt, hockte neben ihm, während Suko hinter uns auf einem
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