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034 - In den Krallen der Nebelhexe

034 - In den Krallen der Nebelhexe

Titel: 034 - In den Krallen der Nebelhexe
Autoren: Larry Brent
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Fall schien ihn persönlich zu
interessieren. Außerdem gab es zwischen Pronx und Akers einen anderen
Berührungspunkt.
    Pronx betrieb
Schriftstellerei nebenher als Hobby. Er plante die Herausgabe besonders
interessanter Fall-Studien.
    Joe Akers
trug Bluejeans und ein kirschrotes Hemd.
    Akers
betätigte die Klingel.
    Gleich darauf
meldete sich eine weibliche Stimme aus der Sprechanlage.
    »Ja?«
    »Joe Akers.«
    »Kommen Sie
bitte nach oben, Mister Akers…«
    Mit einem
Summton öffnete sich die dickverglaste Tür.
    Pronx’
Assistentin mußte noch da sein. Das war ungewöhnlich. Normalerweise verließ sie
gegen fünf die Praxis, und dann hielt sich Pronx nur noch allein in dem großen
Haus auf.
    Wertvolle
Teppiche lagen auf dem Marmorboden. Das Treppengeländer bestand aus dunklem
Edelholz. An den Wänden hingen moderne Bilder.
    Die obere Tür
wurde geöffnet.
    Akers war
seit einiger Zeit einer der Auserwählten, die Pronx in seinen Privaträumen und
nicht mehr in der Praxis unten einer Therapie unterzog.
    »Bitte,
treten Sie ein, Mister Akers. Ich bin Dr. Elizabeth Stone…«
    »Ist Dr.
Pronx nicht da?«
    »Leider nein.
Er mußte kurzfristig eine wichtige Reise antreten und hat mich gebeten, seine
Vertretung zu übernehmen.«
    Joe Akers
blickte betreten drein, und das leise Lachen der Frau machte ihn aufmerksam,
daß er wohl ein ziemlich komisches Gesicht machte.
    »Es paßt
Ihnen wohl nicht, daß Dr. Pronx von einer Frau vertreten wird?«
    »So drastisch
möchte ich es nicht ausdrücken. Sie sind hübscher als Dr. Pronx«, feixte Akers.
»Es ist eben nur ungewöhnlich für mich. Am besten wird es wohl sein, wenn ich
später noch mal komme, wenn Dr. Pronx wieder zurück ist.«
    »Das halte
ich nicht für vorteilhaft. Es kann einige Wochen dauern.«
    »Merkwürdig«,
schüttelte der Schriftsteller den Kopf. Akers war mittelgroß, sehnig und hatte
dunkles Haar und braun-grüne Augen. »Daß er mir davon nichts gesagt hat.«
    »Ich erwähnte
doch, daß die Abreise gänzlich unvorbereitet geschah. Dr. Pronx hat mich
beauftragt, mit Ihnen zu arbeiten. Ich bin über Ihren Fall bestens informiert,
wir können sofort dort weitermachen, wo mein Kollege abgebrochen hat.«
    Dr. Elizabeth
Stone war eine stattliche Frau, hatte flammend rotes Haar und eine makellos
reine weiße Haut und grüne Augen, die ihn faszinierten.
    Sie ging ihm
auf hochhackigen Schuhen und mit wiegenden Hüften in die Bibliothek voran.
    Er fand alles
so vor, wie bei der gewohnten Sitzung mit Pronx.
    Auf dem Tisch
neben dem Kamin stand eine Karaffe mit Fruchtsaft.
    Das
»Arbeitsbuch«, wie er den dickbauchigen, großformatigen Folianten im stillen
nannte, in den Pronx seine Notizen machte, lag ebenfalls auf seinem Platz.
    Joe Akers
nahm seinen Platz auf der Couch ein.
    Dr. Stone
setzte sich in Kopfhöhe neben ihn und schlug die aufregend langen Beine
übereinander.
    »Sie haben
vor einigen Tagen meinen Kollegen angerufen und ihm mitgeteilt, daß sich der
Inhalt Ihrer Träume seit letzter Woche radikal verändert habe.«
    »Ja, das ist
richtig. Wochenlang träumte ich davon, auf einem Boot dem sturmgepeitschten
Meer ausgesetzt zu sein. Ich war der verurteilte Kapitän eines Piratenschiffes
und wußte, daß ich keine Chance hatte zu überleben. Der Traum wiederholte sich
immer wieder. Meine Angst vor dem Ertrinken wuchs ins Unermeßliche. Die Furcht
habe ich nach wie vor, obwohl der Traum sich nicht mehr einstellt…«
    »Sie sind an
einem Ziel angekommen. Sie gaben in Ihrem letzten Traumbericht an, offenbar an
einen Strand geworfen worden zu sein. Als Sie aufwachten, begegneten Sie einem
fremden Mädchen und stellte sich ihm als Frank McCoy vor…«
    »Ja, das ist
richtig.« Während er sprach, fühlte er sich nicht so entspannt wie bei Pronx.
Die Nähe der attraktiven, anziehenden Frau irritierte ihn.
    Ob Pronx’
Reise wirklich so unvorbereitet und zufällig war?
    Plötzlich
wagte er, dies zu bezweifeln.
    Es war Pronx
volle Absicht, ihn mit dieser Frau zu konfrontieren!
    Hatte der
Analytiker in den vorangegangenen Sitzungen etwas erkannt, worüber er mit ihm
nur noch nicht sprechen wollte? Tief in ihm steckte eine Furcht, die er zu
ergründen suchte.
    Eine Furcht
vor dem Tod! Die hatte schließlich jeder, aber nicht in dem Maß, daß sie oft
geradezu lähmte, daß er meinte, den Verstand zu verlieren, wenn er darüber
nachdachte.
    Die
Vorstellung zu ertrinken, war nur eine Variation. Die Vorstellung, in Flammen
umzukommen, eine andere. In seinen
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