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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle
Autoren: Unbekannt
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den Kontrollraum. Beim Hinausgehen warf er einen letzten Blick auf den Einmanntransmitter. Es war beruhigend zu wissen, daß es im Notfall eine Fluchtmöglichkeit gab.
    Tschai Kulu erreichte die Schleusenkammer und stieg die Gangway hinab. Obwohl die Sonne bereits seit zwei Stunden aufgegangen war, spürte der Major die Kühle, die aus der Höhle kam. Hier unten in der Schlucht wurde es wahrscheinlich nur an den Nachmittagen richtig warm.
    Tschai Kulu hockte sich auf einen flachen Felsen und blickte zum Himmel hinauf. Er erinnerte sich an ein Buch über einen Gefangenen, das er vor ein paar Jahren gelesen hatte. Dieser Mann hatte stundenlang an einem Platz verharrt, von wo aus er ein Stück des Himmels hatte sehen können.
    Der Major schüttelte verwundert den Kopf.
    Wie kam er eigentlich dazu, sich unbewußt mit einem Gefangenen zu vergleichen?
     
    *
     
    Unmittelbar neben der Hauptschleuse des skoarischen Schiffes klaffte ein großes Leck. Durch diesen Treffer war auch die Hydraulik der Gangway beschädigt worden. Unbekannte hatten die Gangway jedoch gewaltsam aus der Verankerung gerissen und sie ausgefahren. Verbogen und mit umgeknickten Haltestangen, reichte sie gerade bis dicht über den Boden des Landefelds.
    Als Rhodan und Marshall zur Schleuse hinaufkletterten, begann das ganze Gebilde heftig zu schwanken. Rhodan bewegte sich vorsichtig, weil er befürchtete, daß die Überreste der Gangway das Gewicht zweier Körper nicht mehr tragen konnte.
    „Ob der Skoarto sein Schiff auf diesem Weg verlassen hat?" fragte Marshall.
    „Wer weiß" antwortete Rhodan sinnierend. „Vielleicht liegt er in den Innenräumen und ist bewußtlos oder tot."
    Innerlich glaubte Rhodan nicht daran, daß sie den Oberbefehlshaber der Skoars in diesem Walzenraumer entdecken würden. Er nahm an, daß der geheimnisvolle Anführer der Skoars sich jetzt in der Gefangenschaft der Festungsbewohner befand - wer immer auch diese Wesen waren.
    Äußerlich unterschied sich dieses Walzenschiff nicht von jenen Einheiten, die die Besatzung der CREST IV in einer Entfernung von 20718 Lichtjahren entdeckt hatte. Rhodan war sicher, daß auch die Innenräume denen der skoarischen Schiffe gleichen würden. Dagegen bezweifelte er, daß sie in diesem Schiff auf Vruuns stoßen würden. Das Schiff des Skoartos war erst vor kurzer Zeit zur Landung gezwungen worden, und die Parasiten, sofern sich welche an Bord aufhielten, hatten noch keine Gelegenheit gehabt, sich derart zu vermehren, daß sie zu einer Gefahr für das Schiff werden konnten.
    Die Zerstörungen, die Rhodan und Marshall erblickten, rührten ausschließlich von den Strahlschüssen her, die das Schiff getroffen hatten.
    Perry Rhodan blieb in der Schleusenkammer stehen. Das äußere Schott war fast vollkommen verschmort. Der Boden war mit zusammengeschmolzenen Metalltrümmern bedeckt. Durch die offene Schleuse und die zahlreichen Lecks fiel genügend Licht herein, daß die beiden Männer sich im Innern des Schiffes orientieren konnten.
    „Die skoarischen Schiffe scheinen vom Pech verfolgt zu sein", bemerkte John Marshall, als sie den langen Gang betraten, der durch das gesamte Schiff führte. „Bisher haben wir noch keines gesehen, das nicht zerstört gewesen wäre."
    „Wir müssen in die Zentrale", sagte Perry Rhodan. „Dort finden wir vielleicht etwas Interessantes.
    Später werden wir die anderen wichtigen Räume durchsuchen."
    Auf ihrem Weg zur Zentrale stießen sie überall auf Anzeichen schweren Beschusses. Das Walzenschiff war offenbar ungewarnt in einen Feuerüberfall geraten. Nichts deutete darauf hin, daß jemand im Innern des Schiffes mit Aufräumungs- oder gar mit Reparaturarbeiten begonnen hatte. Seit seiner erzwungenen Landung schien das Schiff hier zu liegen, ohne daß sich jemand darum gekümmert hatte.
    Der Großadministrator fragte sich was den Skoarto ins Truk-System geführt haben konnte. Bestimmt war der skoarische Oberbefehlshaber nicht wegen der Plantagen nach Truktan gekommen. Er mußte sich für die Festung interessiert haben.
    Lebten dort Freunde oder Gegner der Skoars? Berücksichtigte man den Zustand des Walzenschiffs, war die Antwort auf diese Frage leicht. Die Skoars bezeichneten sich jedoch als die Soldaten der Galaxis M-87. Wer konnte wagen, dieses Volk anzugreifen?
    Perry Rhodan kletterte über Trümmer und ausgeglühte Verstrebungen hinweg. Stellenweise war der Gang so verschüttet, daß ein Durchkommen kaum möglich war.
    Auch die Zentrale bot ein Bild
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