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0336 - Gucky und der Vakupath

Titel: 0336 - Gucky und der Vakupath
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit absägen. Dann ist es aus mit seiner Tänzelei und er kann herumlatschen, als hätte er Holzpantinen an. Möchte wissen, was der sich dabei gedacht hat!"
    „Wahrscheinlich überhaupt nichts", meinte Ras Tschubai.
    „Wäre auch ein Wunder gewesen, wenn er einmal gedacht hätte" knurrte Gucky. Natürlich meinte er es nicht so ernst, denn im Grunde seines Herzens mochte er Roi Danton. Aber da Bully, sein Busenfreund, auf der Erde weilte und nicht an Bord der CREST, benötigte er andere Opfer für seine unvermeidlichen Späße. Nur diesmal war er das Opfer geworden. „Und dann dieser Melbar Kasom!
    Der Kerl hat die Absicht geäußert, mir das Fell abzuziehen und mich auf einem Spieß zu braten. Was sagst du dazu?"
    Ras Tschubai verbiß sich ein Grinsen.
    „Vielleicht hat er Hunger? Wir haben ja schon seit Wochen kein vernünftiges Fleisch mehr bekommen, ganz zu schweigen von einem Braten am Spieß..."
    Gucky richtete sich empört auf.
    „Sehe ich vielleicht so aus, als ob ich einen Braten abgäbe?"
    Ras betrachtete ihn von oben bis unten. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Eigentlich nicht." Er leckte sich genießerisch über die Lippen und betrachtete Gucky weiter. „Ich könnte mir viel eher vorstellen, daß man dich in feuchten Lehm packte, zu einer Kugel rollte und dann in glühende Asche legte. Man müßte natürlich einen ganz großen Haufen glühender Asche haben, darüber käme dann eine Schicht Erde, damit die Hitze nicht entweichen kann. Wenn man dich eine Stunde drinnen ließe und wenn man dann mit einem Hämmerchen den hartgebrannten Lehm zerklopfte, könnte ich mir fast vorstellen..."
    Gucky war ein Stück von Ras Tschubai abgerückt. Er hockte auf der äußersten Ecke der Couch und starrte seinen Freund an. In seinen Augen schimmerte eine merkwürdige Mischung aus maßloser Empörung und blankem Entsetzen.
    „Ras, wie kannst du mir das antun! Ich hätte nie gedacht, daß du eine so verdorbene Phantasie hast!
    Nun denkst du nur ans Fressen! Ich begnüge mich mit vertrockneten Pillen, und ihr denkt nur an leibliche Genüsse. Ich finde das barbarisch. Meine besten Freunde wollen mich verzehren - wer hätte das gedacht?"
    „Zum Beispiel ich", sagte John Marshall, der sich bis jetzt an dem Gespräch nicht beteiligt hatte.
    John war der Leiter des Mutantenkorps und Telepath. Er hatte die Gedanken der beiden gelesen und wußte, daß alles nur ein Scherz war. Er hatte beschlossen, mitzuspielen. „Zwar könnte ich mir etwas Besseres vorstellen als einen gebratenen Mausbiber, aber in der Not frißt der Teufel Fliegen. Und - ehrlich gesagt - befinden wir uns ja in einer Notlage. Fünftausend Männer können nicht jahrelang nur von Trockengemüse und Dörrfleisch leben. Das weiß übrigens Perry Rhodan auch. Soweit ich orientiert bin, ist er auf der Suche nach einem von Tieren bevölkerten Planeten. Nun erhebt sich natürlich die Frage - was ist als Tier zu bezeichnen, und was nicht. Sicherlich werden in diesem Fall unsere Bioexperten das letzte Wort - sprechen, aber damit ist noch lange nicht gesagt, daß sie auch recht haben. Dich mein lieber Gucky, könnte man auch für ein Tier halten - wenn man dich nicht genauer kennt. Und es könnte sehr leicht jemand auf den Gedanken kommen, dich einzufangen und aufzuessen. Aber wie gesagt... „, er schüttelte sich, „... du scheinst mir doch nicht der richtige Happen zu sein."
    Gucky ließ die Frotzelei mit ergebener Miene über sich ergehen. Er hockte in seiner Ecke und blickte von einem zum anderen. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Das ist typisch für Terraner. Kaum gehen ihnen die Steaks aus, dann verfallen sie in den Kannibalismus und wollen ihren besten Freund und Helfer in die Pfanne hauen. Man stelle sich nur vor: Gucky, der Retter des Universums - er wurde in die Pfanne gehauen! Ich muß ehrlich sagen, meine Freunde, ich bin tief erschüttert."
    In diesem Augenblick schrillte der Interkom.
    Der Bildschirm leuchtete auf und Perry Rhodans Gesicht erschien.
    Er sagte: „An alle Abteilungsleiter! In einer halben Stunde findet in der Offiziersmesse eine Besprechung statt.
    Ich bitte alle Mitglieder des Mutantenkorps, ebenfalls zu erscheinen. Es handelt sich um eine routinemäßige Einsatzbesprechung. Es liegt kein Grund zur Beunruhigung vor. Ich danke Ihnen, meine Herren."
    Der Bildschirm wurde wieder dunkel.
    Gucky stand auf und rückte den Verband seines Schwanzes zurecht. Er bot einen etwas komischen Anblick. Der Schwanz stand schräg in der
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