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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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Kniegelenke bereiteten ihm Schwierigkeiten, und jedesmal, wenn er einen Fuß anheben mußte, bedeutete dies eine gewisse Kraftanstrengung.
    Es war eine seltsame Prozession, die sich durch das Schloß bewegte.
    Goldene Menschen, die aussahen wie Figuren. Hätte man es jemandem erzählt, der andere hätte es wohl nicht geglaubt.
    In der Halle glühte noch das Feuer im Kamin. Leichter Rauchgeruch trieb durch den großen Raum.
    Suko freute sich, daß er ihn wahrnehmen konnte. So hatte er sein Empfinden als Mensch nicht verloren, auch wenn er kaum mehr fühlte.
    Bisher hatten ihm die Canottis noch nicht mitgeteilt, was sie genau mit dem Würfel des Unheils vorhatten. Suko ging davon aus, daß sie ihn für irgendein Experiment brauchten, das nicht auf der Erde und in der Gegenwart stattfand, sondern im alten Atlantis.
    Nur – welches Ereignis sollte der Würfel beschleunigen? Und was geschah, wenn man ihn der ehemaligen Detektivin wegnahm?
    Würde sie dann endgültig sterben?
    Diese Möglichkeit durfte der Inspektor auf keinen Fall ausschließen.
    Er wußte, daß sein Freund John Sinclair noch an dieser Frau hing und alles zu ihrer Rettung unternahm, deshalb mußte auch Suko so reagieren.
    Er und die Familie Canotti hatten mittlerweile das Schloß verlassen.
    Romano Canotti entfernte sich. Nach rechts ging er weg, während Maria und Luigi bei ihrem Gefangenen blieben und Suko keinen Moment aus den Augen ließen.
    Vor allen Dingen nicht die Frau, die sich auch nicht ablenken ließ, als aus dem Hintergrund leises Motorengeräusch aufklang. Es war nur mehr ein Flüstern. Reifen knirschten über den gewalzten Kies.
    Dieses Geräusch war lauter als das Summen des Motors.
    Suko brauchte nicht hinzuschauen, er wußte auch so, daß sich ein englischer Wagen der Luxusklasse näherte.
    In der Tat stoppte neben ihm ein Rolls-Royce.
    Die Karosserie schimmerte in einem dunklen Blau. Kein Stäubchen lag auf ihr.
    »Steig in den Fond!« Den Befehl gab Maria.
    Suko nickte. Er öffnete eine der hinteren Türen und ließ sich in den bequemen Ledersitz fallen. Von der anderen Seite stieg Luigi ein, um neben ihm Platz zu nehmen.
    Der Vater fuhr. Maria saß neben ihm. Sie sprach nicht mehr, auch dann nicht, als ihr Mann startete.
    Vielleicht hätte Suko jetzt eine Chance gehabt, die Flucht zu wagen.
    Er probierte auch den Türgriff, mußte aber feststellen, daß der Wagenschlag verschlossen war.
    Eine gute Sicherung. Wahrscheinlich konnte sie durch einen Kontakt vom Vordersitz aus betätigt werden.
    Wenig später rollte der Wagen wie eine Geisterkarosse durch die dunkle Umgebung der Weinberge. Ein entgegenkommendes Fahrzeug hätte keinen Platz mehr zum Ausweichen gefunden, denn der Rolls nahm die gesamte Breite der Straße ein.
    Romano Canotti fuhr sicher. Suko merkte, daß er die Strecke auswendig kannte.
    Die Canottis wußten viel. Ihnen war auch bekannt, wo sich das Flugzeug befand, denn genau diese Richtung steuerte der Fahrer an.
    Suko drehte den Kopf. Im Wageninnern war es düster. Luigi saß neben ihm wie ein goldener Schatten. Er rührte sich nicht und schien erstarrt zu sein.
    Dennoch wollte der Inspektor mehr über die Familie wissen, und er fragte den Sohn. »In welcher Verbindung stehen Sie zu den goldenen Skeletten?«
    Eigentlich war Suko überrascht, daß er eine Antwort erhielt, denn der andere sagte: »Sie sind unsere Führer. Wir haben uns Ihnen anvertraut. Auf den Resten eines längst versunkenen Landes haben wir unser Haus gebaut und wurden mit den Kräften konfrontiert, die noch überlebten. Reicht das als Antwort?«
    »Es muß reichen!« meldete sich die Mutter, die vom Beifahrersitz aus zugehört hatte. »Er braucht nicht zu viel zu wissen.«
    »Natürlich.«
    Maria Canotti lachte. »Du wirst dich noch darüber wundern, Chinese, wie diese Skelette wirklich sind. Du wirst die Rätsel einer dir unbegreiflichen Welt erleben, und du wirst feststellen, daß du ihr nicht entrinnen kannst. Sehr oft haben die Goldenen von einem geheimnisvollen Würfel gesprochen. Wir wußten nie, wo wir ihn finden konnten. Nun werden wir ihn bald besitzen.« Sie lachte leise. »Der Weg ins Paradies, in das alte Atlantis, ist für uns frei…«
    Ob es tatsächlich ein Paradies war, wollte Suko dahingestellt sein lassen. Ihn beschäftigte auch der Gedanke, wie er diese goldene Farbe wieder loswerden konnte, denn für immer wollte er so nicht herumlaufen, das stand fest.
    Die breiten Reifen des Rolls wirbelten den trockenen Staub auf, der im
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