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0332 - Die Pest aus den Slums

0332 - Die Pest aus den Slums

Titel: 0332 - Die Pest aus den Slums
Autoren: Die Pest aus den Slums
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zwischen ihn und den Blonden.
    Er stieß den Mann grob vor die Brust. Er sagte etwas mit verächtlich herabgezogenen Mundwinkeln.
    Der Mann reagierte energisch, und er war groß und kräftig. Seine Faust traf den Lederbejackten mitten in das grinsende Gesicht. Der Bursche taumelte, fing sich und griff in die Tasche seiner Jacke.
    Ein Wink! Vier seiner Kumpane schoben sich von der Seite und von hinten an den Mann heran. Dann sprang der Anführer vor. Seine Faust sauste auf den Mann nieder. An seinen Knöcheln blitzte Metall.
    Ich sah nicht mehr, ob der Schlag den Mann traf. Ich sauste in Riesensätzen die Treppe hinunter, zischte durch den Hausflur und brach wie ein Tornado in den Kreis der Jungen ein.
    Die Kämpfenden bildeten ein Knäuel. Vier Lederjacken hingen an den Schultern und Armen des Mannes, versuchten ihn wehrlos zu machen. Der Anführer stand vor der Gruppe, wich den verzweifelten Fußtritten des Opfers aus und schlug immer wieder zu.
    Ich packte den ersten, den ich erwischte, an der Lederjacke und riß ihn zurück. Ich wirbelte herum und schleuderte ihn zur Seite. Er kollerte mitten in die Menge seiner Kumpane hinein. Den zweiten wischte ein kurzer, trockener Fausthieb weg. Der dritte und der vierte ließen den Mann rasch los und zogen sich schnell zurück.
    Auch der Anführer wich zurück. Ich schob mich zwischen ihn und den Mann.
    »Dich will ich sprechen, mein Junge!« fauchte ich.
    Er senkte den Kopf. Seine schrägstehenden Augen funkelten tückisch.
    Mit einem Sprung war ich bei ihm, packte sein rechtes Handgelenk und riß den Arm hoch. Über die Finger war ein Schlagring gestreift, ein häßliches Ding aus Stahl.
    Der Bursche versuchte sich loszureißen und gleichzeitig links zuzuschlagen.
    Ich blockte den Schlag mit dem Ellbogen ab und bog das Handgelenk des Schlägers nach unten. Er wimmerte auf, aber dem Griff hatte er nichts entgegenzusetzen. Der Griff zwang ihn in die Knie.
    »Laß los!« jaulte er.
    Ich nahm die zweite Hand zur Hilfe. Die Knie des Burschen krachten auf das Pflaster. Ich preßte seine Faust auf, nahm ihm den Schlagring von den Fingern.
    »Deinen Namen?«
    »Helft mir doch!« schrie er. Seine Freunde bewegten sich nicht.
    »Den Namen!«
    »Jack Known!«
    »Adresse!«
    »Oak-Point-Street 26.«
    »Hau ab, Jack!« befahl ich. »Ich werde dafür sorgen, daß dich der Richter vorlädt, und ich hoffe, er brummt dir ne ordentliche Jugendstrafe auf!«
    Jack Known stand auf. Mechanisch klopfte er den Staub von seiner roten Jacke.
    Auge in Auge standen wir uns gegenüber. Ich hatte ihn blamiert, und das war schlimmer, als wenn ich ihn zusammengeschlagen hätte. Wenn er es jetzt schaffte, seine Horde zum Angriff zu sammeln, konnte es hart hergehen.
    Ein langgezogener Pfiff gellte. Die Mauer der Jungs wankte, einzelne wandten sich ab, dann auch die anderen. Nach links und rechts liefen sie auseinander. Known war einer der letzten, der sich in Bewegung setzte.
    Ich drehte mich um und wandte mich dem Manne zu, auf den die Lederjacken eingeschlagen hatten. Er betupfte mit einem Taschentuch einen Hautriß am Kinn.
    »Danke!« sagte er.
    Er mochte die Vierzig überschritten haben. Er war nur mit Hemd und Hose bekleidet. Sein Gesicht und seine Hände verrieten, daß er gewohnt war, körperlich zu arbeiten.
    »Kann ich noch etwas für Sie tun?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Schon gut.«
    »Brauchen Sei einen Arzt?«
    »Nein, das ist nichts. Er hat mich nicht richtig getroffen.«
    »Wir wohnen im selben Haus?«
    Er nickte nur.
    Die Halbstarken waren verschwunden. Nur einer von ihnen, der schlanke, blonde Junge, den der Mann aus dem Gewühl zu zerren versucht hatte, stand in fünf Schritt Abstand und starrte mit Entsetzen auf den blutenden Mann.
    Der Mann machte eine Kopfbewegung.
    »Komm ’rein«, befahl er ruhig.
    Er ging auf das Haus zu. Der Junge stand noch ein paar Sekunden lang unschlüssig. Dann ging er dem Manhe nach.
    Ich schob den Schlagring in die Tasche und wandte mich ebenfalls dem Haus zu.
    Neben dem Eingang standen Harry Lescort und Richard Warren. Warren hatte sich lässig an die Hauswand gelehnt.
    Ich stoppte vor ihnen.
    »Euer Demonstrationszug war schlecht organisiert.«
    Lescort verzog keine Miene.
    »Wir kamen zufällig vorbei!«
    »Selbstverständlich! Und einer von euch hat zufällig den Pfiff ausgestoßen, der die Jungs dazu brachte, zu verschwinden.«
    Richard Wahren zeigte die weißen Zahnreihen, bei einem geradezu mitleidigem Lächeln.
    »Stört es Sie nicht, G-man, zu
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