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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan
Autoren: Unbekannt
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kann ich Ihnen keine Geheimnisse verraten." Er versuchte zu lächeln.
    „Daß Sie Geld von mir wollen, wage ich zu bezweifeln."
    Die Männer hörten ihm schweigend zu, aber seine Worte schienen an ihnen abzuprallen. Er erhielt keine Antwort.
    „Wohin bringen Sie mich?" erkundigte er sich.
    Einer der Männer erhob sich und nahm eine pelzgefütterte Jacke aus dem Gepäcksack. Er warf sie Anrath zu.
    „Ziehen Sie das an", sagte er gleichgültig.
    Die Entführer beobachteten wachsam, wie Anrath in die Jacke schlüpfte. Ihre Blicke machten den Ingenieur nervös. Er hatte den Eindruck, als warteten sie nur darauf, daß er eine falsche Bewegung machte, damit sie sich zu dritt auf ihn stürzen konnten. Die grimmige Entschlossenheit, die von diesen Männern ausging, verwirrte Anrath.
    Das Geräusch des Triebwerks veränderte sich, und die Maschine setzte auf.
    Anrath warf dem Mann mit dem Paralysator einen fragenden Blick zu.
    Der Fremde nickte.
    „Stehen Sie auf!" sagte er.
    Seine Stimme klang nicht laut, aber nachdrücklich. Er schien überhaupt nicht auf den Gedanken zu kommen, daß Anrath sich widersetzen könnte. Anrath wunderte sich über die Unsicherheit, mit der er auf den Beinen stand. Er warf einen Blick aus der Kuppel.
    Der Landeplatz, auf dem die Maschine stand, war ringsum von Gebäuden umgeben. Anrath sah einige vermummte Gestalten, die damit beschäftigt waren, ein kleines Raumschiff zu überprüfen, das nur fünfzig Meter neben dem Flugschrauber der Entführer stand.
    Einer der Männer stülpte Anrath eine Pelzkapuze über den Kopf. Dann wurde die Kuppel geöffnet.
    Die Kälte, die Anrath entgegenschlug, nahm ihm fast den Atem.
    „Los!" sagte einer der Männer sanft. „Gehen Sie!"
    „Wo sind wir hier?" fragte er.
    Zu seinem Erstaunen erhielt er diesmal eine Antwort.
    „In der Antarktis. Gehen Sie weiter!"
    Er sprang aus der Maschine und blickte sich um. Niemand schien seiner Ankunft große Bedeutung beizumessen. Er fragte sich, welche Organisation es sich erlauben konnte, im Gebiet des Südpols eine solche Station zu unterhalten. Sein Verdacht, daß allerhöchste Stellen in die Entführung verwickelt waren, verstärkte sich. Gleichzeitig wuchs das Gefühl seiner Ohnmacht, und er erschauerte vor Kälte und plötzlich aufkommender Furcht.
    „Wollen Sie erfrieren?" wurde er gefragt. „Dort hinüber!"
    Ein Mann ergriff ihn am Arm und zog ihn mit auf das kleine Raumschiff zu. Anraths Herz begann heftiger zu schlagen. Wollte man ihn von hier aus in den Weltraum entführen? Das alles konnte doch nur ein entsetzlicher Irrtum sein. Er besaß nichts, was diesen Aufwand gelohnt hätte.
    Er blieb stehen.
    „Sie begehen einen Fehler", sagte er zu seinen Begleitern. „Ich bin mit Sicherheit nicht der Mann, den Sie suchen. Ich weiß nicht, was Wilson Fencher Ihnen erzählt hat, aber er hat Sie belogen. Ich habe in meinem Leben nie etwas anderes getan, als mich mit Hochleistungspumpen zu beschäftigen.
    Solche Pumpen können Sie in jedem Fachgeschäft kaufen und..."
    Seine Stimme brach ab. Täuschte er sich, oder wurde er voller Bedauern angeblickt? Er zuckte mit den Schultern, und ging weiter.
    „Verlassen wir die Erde?" fragte er den Mann, der mit ihm in die Schleusenkammer kam.
    „ Ja", war die knappe Antwort.
    Anrath versteifte sich. Er fühlte den Drang, sich irgendwo festzuklammern, um im letzten Augenblick den Start zu verhindern.
    „Werde ich jemals hierher zurückkehren?" fragte er.
    Der Mann blickte ihn seltsam an.
    „Sie müssen", sagte er.
    Anrath dachte über diese rätselhafte Antwort nach. Die beruhigendste Information, die er der knappen Auskunft entnahm, war, daß man ihn offenbar nicht töten wollte.
    Der Pilot des Raumschiffs erwartete Anrath im Kontrollraum. Er war klein und schwarzhaarig; seine Augen bewegten sich flink hin und her und schienen jede Bewegung Anraths zu beobachten.
    „Waren Sie jemals im Weltraum?" fragte er Anrath.
    Der Ingenieur schüttelte den Kopf.
    Der kleine Raumfahrer. kicherte und ließ sich mit einem Seufzer in den Sessel vor den Kontrollen fallen. Er schien einen Augenblick nachzudenken. Als er sich im Sessel vorbeugte und zu Anrath zurückblickte, sagte der Mann, der mit ins Schiff gekommen war: „Seien Sie still, Gransom. Er soll keine Informationen erhalten."
    Gransom verzog unwillig das Gesicht und sank zurück.
    „Haben Sie ihm wenigstens gesagt, daß er sich keine Sorgen zu machen braucht?" wollte er wissen.
    „Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen",
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