Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0329 - Ein Planet läuft Amok

Titel: 0329 - Ein Planet läuft Amok
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zur Rechten gurgelten und strudelten die Stromschnellen.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin bereute seinen Entschluß bereits, als er noch über die glitschigen Felsen nach unten rutschte.
    Der Auroranier dagegen bewegte sich wie ein Berglöwe. Er fand selbst da Halt für Hände und Füße, wo Goratschin im Scheinwerferlicht überhaupt keinen entdecken konnte.
    Am Fuße des Steilufers blieben sie stehen.
    Die Mondsichel zitterte gespenstisch in den gurgelnden Fluten, die mit atemberaubender Geschwindigkeit dahinschossen. Vom anderen Ufer war selbst im Scheinwerferlicht nichts zu sehen.
    Tar Szator klappte seine Helmkapuze nach hinten und überprüfte den Halsverschluß seines Froschmannanzugs.
    „Nun...?" fragte er auffordernd.
    Der Mutant zauderte. Doch dann schämte er sich vor Szator.
    Mit dem Mute eines zum Tode Verurteilten stapfte er auf das Wasser zu. Neben ihm glitt der Auroranier geschmeidig in die Fluten.
    Goratschin spürte nur noch, wie eine furchtbare Gewalt ihm die Beine unter dem Leib wegriß, dann wirbelte er durch ein Chaos von Schaum, Wasser und Felsbrocken, bis ihm die Luft wegblieb.
    Als Tar ihn auf eine Klippe zog, war er schon halb bewußtlos.
    Er stieß einen groben sibirischen Holzfällerfluch aus, den der Auroranier glücklicherweise nicht verstand.
    „Sie hatten das Schwimmen und das Steuern vergessen, Mr. Goratschin", sagte Tar Szator vorwurfsvoll. „Und beinahe auch noch das Atmen."
    Der Mutant hustete und würgte einige Liter Wasser aus.
    „Hölle und Teufel! Wie kann man in dem Hexenkessel schwimmen, atmen und auch noch steuern?
    Ich habe überhaupt nichts mehr gesehen!"
    „Natürlich nicht", erwiderte Tar. „Sie sind an der Oberfläche geblieben. Dabei hätten Sie bis zum Grund tauchen müssen. Hier ist der Fluß fast dreißig Meter tief - bis auf die Klippen natürlich."
    „Da hätte ich erst recht nichts mehr gesehen", protestierte Goratschin.
    „Und das mit vier Augen", murmelte Tar. „Na, schön! Ich bin zwar sehr enttäuscht von Ihnen, aber das liegt wohl daran, daß ihr Normalterraner den größten Teil eurer Energien für körperliche Arbeiten verwendet. Dann bleibt für logisches Denken naturgemäß nicht mehr viel übrig."
    „Verstehe ich nicht", entgegnete der Doppelkopfmutant. „Beim Schwimmen kommt es doch in erster Linie auf Körperkräfte an. Wieso sind Sie besser als ich, wenn Sie Ihre Muskeln kaum benutzen?"
    „Weil ich sie mit Verstand benutze wenn ich sie brauche", erwiderte Tar Szator. „Aber jetzt müssen wir zurück zur CREST. Unser Einsatz beginnt in zwanzig Minuten."
    „Unser Einsatz...?"
    Tar lächelte.
    „Ich habe Sie zum Schwimmen mitgenommen - und Sie werden sich hoffentlich revanchieren, indem Sie mich mitnehmen, wenn Sie mit Leutnant Terminow den beiden Monden einen Besuch abstatten."
    „Erpresser!" schimpfte Goratschin.
    „Eine Hand wäscht die andere. Aber nun geht es los!"
    „Halt!" rief Goratschin. „Wie soll ich wieder ans Ufer kommen?"
    „Machen Sie's wie ich", antwortete Tar Szator, schaltete sein Antigravaggregat ein und sprang mit einem einzigen Satz über die etwa hundert Meter tobender Wasserfläche, die zwischen der Klippe und dem Ufer waren.
    „Na, so etwas!" murmelte der Mutant. „An diese Möglichkeit hätte ich nicht gedacht!"
    Er schaltete ebenfalls seinen Antigrav ein und, schwerelos geworden, überbrückte er die Entfernung mit Leichtigkeit.
     
    5.
     
    Die Korvette befand sich auf dem Rückflug nach Clearwater. Wie vermutet, hatten die Untersuchungen der beiden Monde keine Hinweise auf die Existenz intelligenter Wesen gegeben.
    Iwan Iwanowitsch Goratschin sprach über Telekom mit dem Großadministrator und berichtete von der Mondexpedition.
    „Vielen Dank!" sagte Perry Rhodan, nachdem der Doppelkopfmutant seinen Bericht beendet hatte.
    „Fliegen Sie bitte nicht direkt zur CREST. Wir befinden uns augenblicklich mit dem Schiff über dem nahen Binnensee und lassen das vergiftete Wasser ab. Anschließend fühlen wir unsere Tanks oberhalb des Katarakts Landen Sie bitte auf der anderen Seite des Flusses."
    Goratschin wölbte die Brauen, schluckte jedoch die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag, wieder herunter.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, er hätte sie ausgesprochen. Aber möglicherweise hätte seine Warnung nichts genutzt, denn Goratschins Vermutung traf nicht den Kern der Sache.
    Er wies den Piloten, Leutnant George Terminow an, auf dem Flußufer gegenüber dem Landeplatz der CREST IV zu landen.
    Anschließend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher