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0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus
Autoren: Wir legten einen Köder aus
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entbehrlichen Kollegen nachschicken. Durch das U-Bahn-Unglück in Brooklyn sind wir stark gehandicapt.«
    »Wo schickt er die Kollegen hin?«
    »In die Chase Manhattan Bank genau gegenüber. Von dort können wir sie nach Bedarf abholen.«
    »Guter Gedanke.« Ich schmunzelte. »Aber wir brauchen neutral aussehende Wagen mit getarnter Sprechfunkanlage.«
    »Der Chef versucht, alles für uns aufzutreiben, Jerry.«
    »Dann bin ich beruhigt. - Hören Sie, Morich, sind Sie sicher, dass Sie diese Liste wirklich nicht angefordert hatten?«
    »Ganz bestimmt nicht, Cotton! Dass Ruth sie mir bringen ließ, muss etwas zu bedeuten haben.«
    Das Buch hatte wenigstens zweihundert Blätter, und wir waren ungefähr bei der Hälfte angekommen, als ich rief: »Stop! Blättern Sie zurück, Morich! Langsam! Noch ein Blatt! Noch eins. Da sieht man es schon, aber blättern Sie weiter zurück! Da! Da ist es! Wir müssen es schräg halten. Sie hat wahrscheinlich mit dem Fingernagel ihre Mitteilung ins Papier gedrückt. Ist das ein Mädchen! Sie hält sich nicht nur bewundernswürdig tapfer, sie zeigt trotz der nervlichen Belastung noch Umsicht. Können Sie es entziffern, Morich?«
    »Lasst mich mal«, bat Phil. »Danke, Morich… na, da ist es ja schon. Wenn man den richtigen Winkel gefunden hat, lässt es sich ganz leicht entziffern.«
    »Nun mach schon«, drängelte ich »Was steht da?«
    »Erste weg - 60 Pfund!«
    »Na, dann wird es aber langsam Zeit«, knurrte ich grimmig. »Los, Morich! Sie informieren Miss Rutherford wegen des Zeichens. Phil, du gehst in die Chase Manhattan Bank und erwartest die Kollegen. Schicke sie sofort her! Der Erste verhandelt wegen der Eröffnung eines neuen Kontos zum Schein mit einem Angestellten. Sag ihm, dass er sich so stellen kann, dass 54 er mich immer im Blickfeld hat. Wenn ich mir eine Zigarette anzünde, habe ich von Miss Rutherford das Zeichen, dann ist es also der Mann, der in diesem Augenblick am Schalter steht. Klar?«
    »Klar, Jerry. Und weiter?«
    »Der zweite Kollege hält den Dienstwagen startklar, mit dem sie gekommen sind, aber nur wenn es ein unauffälliges Fahrzeug ist. Sonst nimmt er sich sofort ein Taxi und lässt es warten, bis wir genug Streifenwagen hier unten zusammengezogen haben. Und der dritte Kollege kann sich meinetwegen für Wertpapiere interessieren. Aber auch er muss mich sehen können. Denn beide sollen dem Taschenträger folgen, aber sie sollen sich um Himmels willen vorsehen! Der Gangster darf unter keinen Umständen etwas von der Beschattung merken. Das würde das Mädchen in Gefahr bringen. Lieber sollen sie ihn entwischen lassen, wenn das Risiko, von ihm bemerkt zu werden, zu groß wird. Die Gauner werden ja im Laufe des Tages noch ein paar Mal aufkreuzen. Wenn sie sehen, dass alles spielend abläuft, versuchen sie bestimmt, auch das letzte Gran Gold noch wegzuschleppen. Und einmal wird es für uns schon klappen. Wenn die Tasche aber unterwegs einem anderen Mann übergeben wird, sollen sich unsere Leute trennen, einer bleibt beim alten, der andere heftet sich an die Fersen des neuen Taschenträgers. Was uns interessiert: Wo steckt das Mädchen? Präg das allen ein, Phil: Wo ist das Mädchen?«
    ***
    Es war eines jener Rätsel, die das Leben in seiner Launenhaftigkeit gelegentlich hervorzubringen liebt, und dem die Menschen seit alters die verschiedensten Namen geben.
    Manche nennen es Zufall, manche Schicksal, manche Bestimmung.
    Aber was auch immer es war, feststeht, dass die verworrenen Fäden dieser zum Teil so zusammenhanglosen Ereignisse seit der zwölften Mittagsstunde dieses Tages plötzlich alle zu einem einzigen Knotenpunkt hinführten.
    Gegen zwölf Uhr mittags konnten sechzehn G-men, die bei der Katastrophe in Brooklyn eingesetzt worden waren, ihre Arbeit beenden und von Mr. High sofort zu uns geschickt werden, Sie brachten vier Wagen mit, die nicht als FBI-Dienstfahrzeuge zu erkennen waren. Zusammen mit zwei anderen Wagen, die der Chef uns kurz vorher schon geschickt hatte, standen uns nun sechs Fahrzeuge zur Verfügung, die in einem nicht allzu weiten Kreis um die Bank herum verteilt waren. Damit war uns die entscheidende Waffe im Kampf gegen die Golddiebe und Kidnapper in die Hand gegeben.
    Ungefähr zur gleichen Zeit schlug Thomas Jackson in einem finsteren Hausflur einen Briefträger nieder, schleppte ihn in den Keller desselben Hauses und zog dort dessen Uniform an.
    Er kippte die Posttasche über den bewusstlosen Mann aus und legte dafür seine Pistole
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