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0328 - Wir legten einen Köder aus

0328 - Wir legten einen Köder aus

Titel: 0328 - Wir legten einen Köder aus
Autoren: Wir legten einen Köder aus
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stellen Fragen, Fragen, Fragen. Und wenn sie auf tausend nutzlose Antworten eine kriegen, die der Anfang einer Spur sein könnte, dann haben sie bereits das eine Ende von dem Strick in der Hand, dessen anderes Ende dir der Henker um den Hals legen wird. Dein Fehler, dein großer Fehler ist es, dass du nur dich für schlau hältst und die Cops und die G-men allesamt für Dummköpfe. Das wird dich auf den Stuhl bringen, so sicher wie ich jetzt in meinem Lehnstuhl sitze.«
    »Warten wir’s ab, Evy. Aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet! Warum hast du mich verpfiffen, mich und die anderen? Wenn dir meine Einstellung nicht passte, hättest du mir am Telefon gleich sagen können, dass du nichts für mich tun kannst oder nichts tun willst. Aber warum lockst du uns in die Falle? Warum, Evy? Dies ist die einzige Frage, die ich noch beantwortet kriegen will. Tust du es jetzt nicht, halte ich durch, bis ich wieder an dich herankommen kann. Darauf kannst du Gift nehmen. Und dann wirst du antworten, Evy, das schwöre ich dir. Du wirst darum betteln, mir die Antwort geben zu dürfen.«
    »Kannst du dir das vielleicht nicht denken, du Narr? Glaubst du, das FBI weiß nicht, dass wir Brüder sind? Und meinst du, das FBI ließ eine Möglichkeit außer Acht, wenn er einen Burschen unbedingt haben will? Fünf Tage lang waren sie hinter mir, die G-men! Ich konnte keinen Kaugummi ausspucken, ohne dass sie es notierten. Ich konnte keine Zeitung kaufen, ohne dass sie sich fragten: Warum kauft er gerade diese? Und wenn ich zu Hause blieb, wurde ich verrückt, weil ich genau wusste, dass sie mich beobachteten. Vielleicht war der Arbeitslose, der mir den Rasen mähte, in Wahrheit ein G-man!«
    »So was macht dich nervös?«, fragte Thomas den älteren Bruder lauernd.
    Einen Augenblick blieb es still in der Leitung. Dann keifte der Alte: »Ja, es hat mich nervös gemacht. Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten! Ich musste diese freundlichen Burschen loswerden, die mich nie aus den Augen ließen! Und ich konnte sie nur loswerden, wenn ich dich loswurde! Denn sie warteten ja nur deinetwegen! Von mir wollten sie nichts!«
    »Jetzt halt’s Maul«, unterbrach ihn der Jüngere grob. »Ich mache dir einen Vorschlag, Evy. Und ich rate dir, darauf einzugehen. Du hast eben nicht die Wahrheit gesagt. Du steckst mitten in einer Sache drin, wahrscheinlich in einer dicken, wie man das bei dir erwarten kann. Und da tauchten auf einmal die G-men auf. Dein Unternehmen geriet in Gefahr. Wenn dich die G-men nur lange genug beobachteten, mussten sie dahinterkommen, dass der alte Jackson wieder mobil wird, dass er wieder irgendwo sein Süppchen kochen will. Und es muss schon ein sehr, sehr teures Süppchen gewesen sein, wenn du deinen Bruder dafür auf den elektrischen Stuhl schicken willst. Das kannst du mir nicht ausreden. Und deshalb mein Vorschlag: Wenn mein Leben dir weniger wert ist als ein Haufen Geld, dann ist mir dein Leben auch weniger wert als ein Haufen Geld. Ich wollte dich umlegen, weil du uns verpfiffen hast. Aber ein Haufen Geld ist mir wertvoller. Nun such aus, was dir wertvoller ist!«
    »Du bist verrückt! Ich lasse mich von dir nicht erpressen! Du kommst nicht mehr an mich heran!«
    »Ich kann sehr geduldig sein, Evy. Dem FBI ist es noch nicht gelungen, mich zu erwischen. Das sollte dir zu denken geben. Ich werde täglich ein anderer sein, und wenn es nötig wird, dreimal täglich ein anderer. Aber ich werde immer in deiner Nähe sein und auf die günstige Gelegenheit warten. Und dann, Evy, werde ich dir eine Kugel verpassen. Eine einzige. Und so wird dein Leben aussehen, Evy: Du wirst niemandem mehr trauen können. Im nächsten Friseurladen - ich könnte der neue Gehilfe sein; in der U-Bahn -ich könnte als Schaffner dicht an dich herantreten. Wie lange, glaubst du, wird die Angst brauchen, bis sie dich aufgefressen hat? Bist du in eine Heilanstalt geschickt werden wirst, weil du vor Angst anfangen wirst, Gespenster zu sehen? Wie lange wird das dauern, Evy? Ein halbes Jahr oder nur drei Monate? Vier Wochen oder drei Jahre? Ich weiß es nicht, Evy, aber ich weiß, dass ich dich zermürben werde. Denn du hast Angst vor dem Sterben und noch mehr Angst vor Schmerzen. Deshalb werde ich deine Todesangst schüren. Das, Evy, mein lieber Bruder, ist dein Schicksal. Du hast es selbst gewählt.«
    »Nun sei vernünftig, Junge! Wenn du mich umbringst, änderst du für dich auch nichts.«
    »Nein. Aber für dich. Für dich ändert sich sehr
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