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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt
Autoren: Rolf Michael
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Leitung Melanie alles erzählte, was sie wußte. »Ich habe hier einen Fall mit Vampiren. Sinclair ist nicht da und ich habe gehört, daß Zamorra bei dir zu Besuch ist. Fahr doch bitte mal hin und sieh nach, was an der Story der Kleinen dran ist. Der Stimme nach zu urteilen ist das kein Scherz. Hier ist die Adresse!«
    Professor Zamorra und Nicole sahen, wie Inspektor George Scandler kreidebleich wurde. Sie hatten über den Telefonverstärker alles mitgehört.
    »Es ist die Telefonzelle in der Nähe des Hauses, wo wir damals Marenia Melford gefunden haben!« sagte der Inspektor brüchig.
    »Dann ist höchste Alarmstufe!« nahm ihm Professor Zamorra das Kommando aus der Hand. »Veranlassen Sie über Funk, daß alle verfügbaren Streifenbeamten sich sofort dorthin begeben. Sie sollen sich irgend was beschaffen, was sie zu Kreuzen machen können, um die Vampire in Schach zu halten.«
    »Und was unternehmen wir?« fragte Inspektor Scandler.
    »Lassen Sie einen Wagen Vorfahren. Wir fahren sofort hin. Aber ich muß wissen, was los ist. Haben Sie einen Raum, wo ich total ungestört bin?« fragte Professor Zamorra.
    »Der Vernehmungsraum!« rief Brown. »Ich werde dafür sorgen, daß niemand hinein kommt!«
    »Gut!« nickte Zamorra und nahm seinen Koffer. Klickend öffneten sich zwei Schlösser. Professor Zamorra entnahm ihm ein Bündel von schwarzem Samtstoff. Als er es öffnete, blinkte den beiden Beamten eine faustgroße, klare Kristallkugel entgegen.
    »Hellseherei?« fragte Scandler mit Skepsis.
    »Es gibt verschiedene Namen dafür!« Professor Zamorra hatte keine Lust, lange Erklärungen abzugeben. »Bringen Sie mich jetzt nach nebenan. Nici, du bereitest bitte alles weitere vor. Ich muß mich konzentrieren… !« Mit einer Handbewegung schnitt er dem Inspektor jedes weitere Wort ab.
    Achselzuckend machte sich Scandler daran, für die Polizei von London-East-End Großalarm zu geben.
    ***
    Im Vernehmungsraum stellte Professor Zamorra die Kristallkugel auf einen kleinen Ständer auf den Tisch. Für den Kundigen ist es nicht besonders schwer, durch einen Kristall Geschehnisse zu verfolgen, die sich an anderer Stelle abspielen. Doch es kostet viel geistige Kraft, und Professor Zamorra wußte auch, daß er seine Künste nicht für eigensüchtige Zwecke benutzen durfte. Denn jede Art von Weißer Magie, die man zum Selbstzweck benutzt oder um sich damit zu bereichern, wird automatisch dadurch zur Schwarzen Magie. Doch hier ging es um Menschenleben und den Kampf gegen die Schwarzen Mächte. Daher konnte Professor Zamorra den Blick in den Kristall wagen.
    Professor Zamorra nahm das Amulett von seinem Hals, setzte sich an den Tisch und hielt die Hände so, daß Merlins Stern den Hintergrund für die Kugel bildete. Normalerweise dauerte der Versuch, ohne die Mitwirkung irgendwelcher Geister, die überall herumschweben, die Kräfte des Kristalles zu wecken, erheblich länger. Doch Professor Zamorra hoffte, durch das Amulett als Verstärker nicht nur die Dinge zu sehen, sondern auch zu spüren und gewisse Gedankengänge zu erraten.
    Mit aller geistigmentaler Kraft konzentrierte er sich auf Merlins Stern. Er brauchte ihm nichts zu befehlen. Die Kraft in der Silberscheibe las in seinem Inneren nur zu gut, was er wollte. Die geistigen Strömungen mußten nur die Bahnen bereiten, in denen die Informationen zugeleitet werden konnten. Zamorra hatte sich lange nicht mehr mit der Kristallkugel beschäftigt, und eine Koordination mit dem Amulett war über ein Versuchsstadium noch nicht hinausgekommen. Aber eine andere Chance hatte er nicht.
    Vor Zamorras Blick verschwamm der klare Kristall und das durchscheinende Amulett zu einer Einheit. Allmählich erkannte der Meister des Übersinnlichen Konturen. Eine Telefonzelle… ein Polizist der darauf zueilte. Dann ein kleines Mädchen mit langen, blonden Haaren, das auf den Beamten einredete. Zamorra sah, wie das Mädchen den Polizisten bei der Hand nahm und vorwärts zerrte.
    Streifenwagen kamen in schnellem Tempo gefahren und Polizisten sprangen heraus. Fenster der umliegenden Gebäude flogen auf und verschlafen sahen die Leute zu, wie ein kleines Mädchen offensichtlich einen Großeinsatz kommentierte. Alles, was den Beamten unter die Finger kam, wurde in Kreuzform zusammengebunden.
    Das Bild wechselte…
    Ein düsterer Keller. Drei bibbernde Jungen, die einen Stock, ein Holzschwert und eine Taschenlampe hatten und mit diesem seltsam geformten Kreuz eine Horde sich windender
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