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0327 - Wer die Blutfrau lockt

0327 - Wer die Blutfrau lockt

Titel: 0327 - Wer die Blutfrau lockt
Autoren: Rolf Michael
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keinen Zentimeter. Von drinnen hörte sie die Entsetzensschreie der Jungen. Sie mußte helfen. Aber wie? Sheena, die Königin des Dschungels, hatte einen Weg gefunden. Vielleicht einen Elefanten gerufen - oder kräftigen Männer von einem Negerstamm geholt - oder die Dschungel-Polizei…
    Die Polizei! Die konnte helfen. Flippy hatte ihr doch Geld gegeben. Damit konnte sie telefonieren. Sie mußte zurück und ans Telefon.
    Was schrien die da drinnen? Vampire?
    - Komisches Wort. So was hatte Melanie noch nie gehört. Na, vielleicht wußte die Polizei was damit anzufangen.
    Melanie nahm die brennende Kerze auf, die von den Jungen abgestellt worden war. Sonst hätte sie sich hier in dem dunklen Gang sicher zusammengekauert und zu Tode geängstigt. Aber mit dem Licht, so klein es war, traute sie sich zu, den Weg zurück zu gehen.
    Hinter ihr verklangen die Schreie der Jungen, die einem schrecklichen Schicksal ins Auges sahen…
    ***
    »Die… sind… echt…!« preßte Charly bibbernd hervor und drückte sich in die hinterste Ecke des Raumes. Die Scheinwerfer ihrer Taschenlampen beleuchteten die Wesen, die mit starren Augen und hölzernen Bewegungen langsam aber unaufhaltsam näher kamen.
    »Die haben so große Zähne. Wollen die uns etwa damit beißen?« fragte Flippy entsetzt. Die Wasserpistole, die er in Anschlag gebracht hatte, zitterte in seiner Hand.
    »Das sind Vampire!« stammelte Joey. »Ich habe mal meinem großen Bruder heimlich eine Videocasette geklaut und mir angesehen, als niemand zu Hause war. Handelte von so einem Typen, der Dracula hieß. Der ist immer nachts aus dem Grab gestiegen und hat die Leute gebissen. Nur vor einem Kreuz hat er Angst gehabt! Und dieser Dracula hatte genau solche Zähne wie diese Kerle da. Und so weiß im Gesicht war er auch!«
    »Wenn dieser Dracula vor einem Kreuz Angst hatte, vielleicht haben die hier auch vor so was Bammel!« überlegte Charly. »Wenn es wirklich Vampire sind, wissen wir es gleich!«
    »Und wo willst du jetzt ein Kreuz hernehmen?« fragte Flippy. »Die lassen uns doch nicht durch, damit wir in die Kirche gehen und eins beschaffen!«
    »Wir müssen uns was einfallen lassen!« rief Joey. »Denkt nach. Vielleicht kann ich sie abwehren!« Er sprang vor die Freunde und hielt des Holzschwert seitwärts zum Schlag. Dabei kreuzte es sich mit dem Rohrstock, den Charly abwehrbereit hochhielt. Der Kegel von Flippys Taschenlampe ließ es zu einem hellen Kreuz zusammenfließen.
    Die Vampire reagierten sofort. Sie prallten zurück wie vor einer unsichtbaren Wand, die ihnen Schmerz bereitete. Heulend wandten sie sich ab.
    »Ein Kreuz… bleibt so stehen, Leute… ein Kreuz… da, der Schatten!« brüllte Flippy begeistert als er sah, daß sich ein dunkles Schattenkreuz an der gegenüberliegenden Wand aufbaute.
    »Er hat recht!« erkannte Charly die Situation. »Wir sind gerettet, wenn wir so stehen bleiben und sie das Kreuz sehen!«
    »Und was ist, wenn die Batterie unserer Taschenlampe leer sind?« fragte Joey. »Dann sehen die Burschen kein Kreuz mehr!«
    Darauf wußte niemand eine Antwort…
    ***
    Melanie konnte zwar nicht richtig lesen, aber das Wort »Polizei« entzifferte sie recht gut. Doch die Vermittlung, die sich auf den angewählten Notruf meldete, konnte von ihrem Gestammel nichts erkennen. Man nahm an, daß es sich um einen Kinderscherz handelte und legte auf.
    Melanie schimpfte mit Worten, die ihr Bruder immer gebrauchte, wenn etwas schief ging. Aber dann hatte sie einen Einfall. Sie mußte ihre Stimme verstellen, damit man sie ernst nahm.
    Mit bedauerndem Blick steckte Melanie die nächsten zehn Pence in den Schlitz des Tefonapparates. Wieder meldete sich die stereotype Stimme am anderen Ende.
    »Ich möchte Scotland Yard!« verlangte sie mit tiefer Stimme. Es knackte einige Male in der Leitung, dann meldete sich der Yard.
    »Hier ist jemand eingeschlossen und hat Angst vor Vampiren!« piepste Melanie aufgeregt. »Ich weiß zwar nicht was Vampiere sind, aber so was hat mein Bruder gerufen. Der ist im Keller eingeschlossen, wo Vampire sind!«
    »Sag mal. Ihr spielt doch das nicht bloß!« vergewisserte sich die Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Nein, Nein«, rief Melanie aufgeregt. »Sie müssen mir glauben!«
    »Wo bist du jetzt?« fragte die Stimme des Beamten in der Rufzentrale. Er notierte Melanies aufgeregtes Gestammel und schaltete gleichzeitig zum Apparat von Inspektor Scandler durch.
    »Hallo, George!« sagte er nebenher, während auf der anderen
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