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0327 - Vampir-Witwen

0327 - Vampir-Witwen

Titel: 0327 - Vampir-Witwen
Autoren: Jason Dark
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der beiden Männer zu sehr überrascht. Plötzlich befanden sie sich nur zwei Schritte von den anderen entfernt. Bill und Suko sahen die Gesichter deutlicher.
    Sie alle waren bleich, fast wie bei einer Leiche, und die Männer stellten, auch fest, daß die Frauen sich in einem unterschiedlichen Alter befanden.
    »Bleiben Sie…«
    Bill hörte nicht darauf, was die Jüngste ihm sagte. Er streckte kurzerhand seinen Arm aus und schob die Person zur Seite.
    Dann stand er am Grabrand, schaute nach, unten und entdeckte den schweren Sarg.
    Also doch!
    Bill fuhr herum. »Wer liegt darin?«
    ***
    Ich merkte, wie der Sarg angehoben wurde und wußte auch, was folgen würde, denn sehr oft hatte ich Beerdigungen beigewohnt. Sie würden die Totenkiste über dem Grab schweben lassen, um ihn dann in die Tiefe zu senken. Kaum hatte ich mich mit diesem Gedanken befaßt, als die Vampir-Witwen ihn schon in die Tat umsetzten.
    Der Sarg fiel!
    Obwohl er von Stricken und auch den Händen der Frauen gehalten wurde, spürte ich den plötzlichen Ruck, als er in die Tiefe fiel.
    Instinktiv versuchte ich, mich irgendwo festzuklammern, doch da war nichts, woran ich mich halten konnte. Meine schweißfeuchten Hände glitten an der Innenseite der Wände ab.
    Der Magen lag wie ein Klumpen im Körper, das Herz pochte überschnell, ich kam mir vor wie im freien Fall – und hatte im nächsten Moment Bodenkontakt.
    Jetzt war ich unten.
    Allein dieses Wissen beschleunigte meinen Herzschlag noch einmal.
    Die Kehle wurde enger, es fiel mir schwer, überhaupt noch Luft zu bekommen, und ich hatte das Gefühl, allmählich zu ersticken.
    Das Atmen glich einem Röcheln und Keuchen. Dabei erschrak ich über die dabei entstehenden Geräusche, wollte noch mehr Luft bekommen, doch es ging nicht.
    Wo nichts vorhanden war, konnte man auch nichts einatmen.
    Es war grauenhaft… Etwas fiel nach unten und prallte dumpf klatschend auf den Sargdeckel. Wahrscheinlich die Seile.
    Sie wurden nicht mehr gebraucht…
    Ich wartete.
    Bisher hatte ich in der absoluten Dunkelheit gelegen. Die hielt auch an, aber es kam etwas anderes hinzu. Farbige Wellen, die vor meinem geistigen Auge entstanden. Regelrechte Schleier. Sie wischten herbei, berührten mich, kreisten mich ein, und vor meinen Augen schien die Welt allmählich zu explodieren.
    Den Mund hatte ich aufgerissen. Meine Kiefer standen starr. Schon jetzt wirkte ich fast wie ein Toter, dessen Bewegungen beim letzten Luftholen eingefroren waren.
    Noch lebte ich, aber mit jedem Atemzug verbrauchte ich mehr an Restsauerstoff.
    Nicht mehr lange, dann würde der Punkt kommen, wo mich die Panik überschwemmte und ich nicht mehr an mich halten konnte.
    Dann würde ich schreien, um mein Leben flehen, mich herumwälzen und vom Grauen überschwemmt werden.
    Noch blieb ich ruhig…
    Vielleicht war dies schon der erste Anfall von Wahnsinn, aber ich wollte hören, was sich die vier Witwen erzählten. Ohne es eigentlich zu bemerken, hatte ich mein Hemd aufgeknöpft und umklammerte mit der rechten Hand mein Kreuz.
    So fest, daß die Knöchel hervorsprangen. War das Kreuz ein Rettungsanker?
    Sie redeten miteinander. Zwar verstand ich kein Wort, aber der Klang ihrer Stimmen ließ auf einen gewissen Triumph schließen. Sie hatten ihre Rache gehabt, der Tod des Barons war gesühnt worden.
    Es sollte derjenige leiden, der ihn vernichtet hatte.
    Manchmal fiel auch mein Name. Das hörte ich heraus, und ich vernahm noch etwas anderes.
    Ebenfalls eine Stimme.
    Die eines Mannes!
    Im ersten Augenblick glaubte ich, mich verhört zu haben. Die Luft war immer weniger geworden, meine körperlichen Funktionen auf ein Minimum reduziert. Das Unterbewußtsein konnte also hervorkommen und dafür Sorge tragen, daß ich mir die Männerstimme einbildete, weil ich mir so sehr die Rettung wünschte.
    Ich merkte mein Zittern, konnte es nicht mehr unterdrücken und stellte fest, daß es keine Täuschung gewesen war.
    Da sprach tatsächlich jemand.
    War dieser Mann ein Hoffnungsfunke? Aber wie sollte er gegen vier Vampirinnen ankommen?
    Nein, unmöglich, das war einfach…
    Mitten in meinen Gedanken hinein traf es mich wie der berühmte Hammerschlag.
    Ich hatte die Stimme erkannt.
    Sie gehörte Bill!
    Bill Conolly, meinem Freund. Nicht irgend jemand war gekommen, sondern er. Und möglicherweise nicht allein. Vielleicht hatte er Suko auch noch mitgebracht.
    Es war Wahnsinn!
    Ich klammerte mich da an einen winzigen Strohhalm, denn nichts war bewiesen. Hinzu kam, daß der
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