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0327 - Vampir-Witwen

0327 - Vampir-Witwen

Titel: 0327 - Vampir-Witwen
Autoren: Jason Dark
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Baron!
    Ein Widerling, ein Vampir, der die Ratten zu seinen Freunden erwählt hatte. Ihnen war es auch gelungen, ihn nach 200 Jahren zu befreien. Er hatte sich eine Tarnexistenz aufgebaut und das Leben eines normalen Menschen geführt. Sogar viermal geheiratet. [3]
    Da konnte man nur den Kopf schütteln, und ich fragte mich, ob er seine Gattinnen auch über sein wahres Leben eingeweiht hatte.
    Bestimmt nicht oder erst später.
    Ich wußte auch nicht, wie diese vier zu Blutsaugerinnen geworden waren. Hatte er sie gebissen? Es wäre der Normalfall gewesen.
    Die Luft wurde schlechter, und ich schwitzte fürchterlich. Auch kam wieder die Todesangst zurück.
    Vorhin hatte ich noch an den Vampir-Baron denken können, nun begann ich, am gesamten Körper zu zittern. Ich wurde fahrig. Es gelang mir nicht mehr, die Ruhe zu bewahren. Ich öffnete und schloß meine Hände, manchmal kratzte ich mit den Fingernägeln über die Innenwand.
    Es waren die gleichen Gefühle, die ich verspürt hatte, als mich Zarcadi begraben wollte.
    Es fiel mir schwer, nicht nach Hilfe zu rufen und einfach liegenzubleiben. Am liebsten hätte ich mich von einer Seite auf die andere gewälzt und in das Kissen gebissen.
    Noch immer schaukelte der Sarg. Die vier Vampirinnen konnten ihn einfach nicht gerade halten. Ich wurde durchgeschüttelt und hörte sie wieder sprechen.
    Mein Name fiel. Auch das Wort verrecken!
    Ja, es stimmte. Wenn mir nicht jemand half, würde ich lebendig begraben und wirklich auf schreckliche Art und Weise umkommen.
    Längst waren meine Augen feucht geworden. Ich weinte, ohne es zu merken.
    Die genau dosierte Wirkung der Spritze hatte nachgelassen. Ich war wieder voll da und bekam alles mit. An das dumpfe Gefühl in meinem Schädel dachte ich dabei nicht. Es würde auch vergehen.
    »Vorsichtig!« Es war Violetta, die ihre drei Freundinnen warnte.
    »Stolpert nicht.«
    Sie gaben zwar acht, dennoch wurde ich geschüttelt. Wahrscheinlich trugen die Frauen den Sarg über eine ziemlich holprige unebene Strecke.
    Und dann war Schluß.
    Ich bekam einen Schreck, als ich merkte, wie der Sarg nach unten fiel und zu Boden prallte.
    Dort blieb er zunächst stehen.
    Ich wagte nicht einmal, Luft zu holen. Mit angehaltenem Atem lag ich da und lauschte.
    Sie sprachen miteinander. Ich hörte irgend etwas von Stricken, die geholt werden mußten. Es lag auf der Hand, wofür die Stricke benötigt wurden. Sie wickelte man um den Sarg, damit die Totenkiste in die Tiefe des Grabs gelassen werden konnte.
    Die Luft wurde weniger. Ich hatte das Gefühl, in einem feuchten Dschungel zu liegen, in dem ich mich kaum bewegen konnte. Die Luft war kaum mehr zu atmen, nur zu »trinken«.
    »So, und jetzt ab!«
    Wieder hatte Violetta das Kommando übernommen. Sie machten sich am Sarg zu schaffen. Etwas schrammte darüber.
    Die Seile…
    Wenn sie jetzt um die Totenkiste lagen, war alles klar. Dann konnten sie mich in die Tiefe lassen und das Grab zuschaufehl.
    Ich würde lebendig begraben sein…
    ***
    Es war hinterrücks, gemein und lebensgefährlich. So etwas konnten sich nur perverse Gehirne ausgedacht haben. Sukos Warnschrei war genau im richtigen Moment erfolgt. Mit einem Reflex konnte sich Bill Conolly noch zur Seite drehen.
    Sehr dicht an seinem Körper vorbei fiel die Axt nach unten und traf den Steinboden.
    So hart, daß Funken flogen und auch Steinstaub aufspritzte. Die schwere Axt stand für einen Moment auf der Kippe, bevor sie nach rechts fiel und neben Bill liegenblieb.
    Der Reporter war leichenblaß geworden. Er mußte ein paarmal schlucken, hob die Hand, wischte sich über die Stirn, und um seine Lippen zuckte ein fahriges Lächeln.
    »Verdammt!« flüsterte er. »Das war knapp.« Er schielte in die Höhe und sah über der Tür eine kleine Nische in der Wand. Dort hatte die Axt gestanden. Verbunden mit einem Kontakt, den Bill Conolly erst beim Verlassen des Kellers gelöst hatte.
    Wie dies zusammenhing und alles funktionierte, interessierte beide Männer nicht. Die Axt war für sie Warnung genug gewesen.
    Wenn sie weitergingen, mußte sie mit weiteren Fallen dieser Art rechnen.
    Bill schüttelte sich, als hätte er einen Wasserguß abbekommen.
    Dann öffnete er die Tür bis zum Anschlag, schielte hoch zur Decke, wo aber nichts geschah.
    Er verließ den Raum.
    Suko folgte ihm. Auch er war vorsichtig und schaute sich ein paarmal genau um.
    Es gab keine weiteren Gefahrenquellen. Ungehindert erreichten sie den Kellergang und wandten sich der Treppe zu.
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