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0326 - Dämonen-Paradies

0326 - Dämonen-Paradies

Titel: 0326 - Dämonen-Paradies
Autoren: Jason Dark
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schon als Sieger.
    Conrad gab nicht auf.
    Der Mann, der wie Christopher Lee in dessen Dracula-Tagen aussah, sammelte noch einmal seine Kräfte und schaffte es tatsächlich, die Knie wieder durchzudrücken.
    Er kam hoch!
    Irgendwie brachte ich es nicht fertig, noch einmal auf ihn zu schießen, blieb stehen und schaute zu.
    Zuerst verlor er das Schwert.
    Seine Hände waren kraftlos geworden. Die schwere Waffe konnte er nicht mehr halten, sie klirrte zu Boden. Mit der Spitze zuerst kam sie auf und fiel mir entgegen. Fast wäre der Griff noch auf meine Fußspitzen gefallen, so dicht vor mir blieb es liegen.
    Conrad kämpfte!
    Er wollte nicht sterben. Bisher war es lautlos geschehen. Nun öffnete er den Mund, so weit es ging. Er keuchte, stöhnte und sackte wieder tiefer.
    Noch konnte er sich halten, aber ich sah, daß es ihm von Sekunde zu Sekunde schlechter ging.
    Gnadenlos leuchtete der schmale Lampenstrahl in seinem Gesicht, das sich allmählich verfärbte. Die einst so bleiche Haut bekam Risse, aus der eine gelbliche Flüssigkeit tropfte. Auch die Augen wurden vorgedrückt, dann sackte der Kopf nach vorn und schlug, mit dem Gesicht zuerst, zu Boden. Bewegungslos blieb er liegen.
    Ich war sicher, daß ich Conrad nicht mehr zu fürchten brauchte. Ihn gab es nicht mehr.
    Ich mußte aus dieser verdammten Gruft entkommen.
    Conrad hatte sie auf demselben Wege betreten wie ich. Aber würde er es jedesmal wenn er der Gruft einen Besuch abstattete, auf diese Art und Weise versuchen?
    Das wollte ich einfach nicht glauben, deshalb bückte ich mich und begann, seine Taschen zu untersuchen.
    Der Prozeß der Auflösung war noch im vollen Gange. Wenn ich meine Hand gegen seinen Körper drückte, spürte ich kaum Widerstand, so weich war die Haut inzwischen geworden.
    In der Hosentasche fand ich, was ich gesucht hatte: einen Schlüssel. Er war ziemlich lang und besaß noch einen einfachen Bart. Ich nahm die kleine Lampe wieder an mich und bewegte mich auf die Tür zu.
    Unterwegs sammelte ich auch das Feuerzeug und die paar Münzen ein.
    Beides ließ ich verschwinden.
    An der Tür probierte ich den Schlüssel aus.
    Er paßte nicht nur, er ließ sich auch bewegen, denn das innere Schloß war gut geölt worden. Glatt und sicher konnte ich den Schlüssel umdrehen und auch die Tür öffnen. Sie schabte nicht nur über den Boden, auch die Angeln protestierten. Es machte mir nichts.
    Ein muffig und modrig riechender Gang nahm mich auf. Sehr bald sah ich eine Treppe, die nach oben in die normale Welt führte. Ich hatte es sehr eilig, nahm die Stufen mit mehreren Sprüngen und stand wenig später in dem menschenleeren Rittersaal.
    Das kalte Büfett wirkte ein wenig deplaziert. Die Speisen standen dort und vergammelten. Von den Gästen würde wohl keiner mehr Appetit darauf haben.
    Ein paar Flaschen sah ich ebenfalls, auch Gläser. Ich spürte den Durst, beherrschte mich, denn andere Dinge waren wichtiger.
    Wenn man so viel mit finsteren Mächten und Dämonen zu tun gehabt hatte wie ich, dann fühlt man oft, wenn etwas nicht stimmt. Man bekommt einen gewissen Sinn für Strömungen und Atmosphären. Bei mir war dieser Fall eingetreten, und mein innerer Alarmwecker schlug an, als ich, vom Rittersaal kommend, die Schloßhalle betrat.
    Niemand hielt sich dort auf.
    Bis auf den toten Ed Selby, der noch immer abgedeckt vor dem Kamin lag. Und dort spürte ich, daß sich etwas verändert hatte. Es war für mich nicht zu erklären, nicht zu fassen. Vielleicht lag es an der ungewöhnlichen Stille, denn auch von oben her, wo die Zimmer der Gäste lagen, vernahm ich keine Geräusche.
    Und keine Spur von Maxi Mandix!
    Sollte Conrad seine blutigen Taten schon hinter sich gehabt haben?
    War ich vielleicht der einzige Überlebende in dem Schreckensschloß?
    Der Gedanke daran trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Ich ging längst nicht mehr so schnell wie zu Beginn und streifte mir auch die Kette wieder über den Kopf. Das Kreuz wollte ich griffbereit haben.
    Es gab eine Gefahr, da war ich mir sicher. Und sie lauerte irgendwo im Unsichtbaren.
    Aber wo?
    Die Lösung lag eigentlich auf der Hand, denn ich dachte wieder an die drei noch übriggebliebenen Dämonenwesen. Sie würden bestimmt nicht aufgeben.
    Kaum hatte sich der Gedanke in meinem Kopf festgesetzt, als ich ihn als eine Initialzündung ansehen konnte, denn plötzlich erschienen die drei.
    An verschiedenen Stellen der Halle entstanden aus dem Nichts die bläulichen Nebelwolken, und zur selben Zeit
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