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0324 - Duell der Teuflischen

0324 - Duell der Teuflischen

Titel: 0324 - Duell der Teuflischen
Autoren: Rolf Michael
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erstickte Stimme. So hart der blonde Junge innerlich war, auch in seinen Augenwinkeln glänzten Tränen, als er sich einen - Ruck gab und das Flugboot auf Kurs brachte.
    »Tina!« bebte es von seinen Lippen. »Tina ist irgendwo da unten. Oh, mein Gott. Wir konnten sie nicht retten!«
    »Unzählige Menschen sterben heute, die niemand retten kann!« flüsterte der Parapsychologe tonlos. »Ich will nur noch fort… nach Hause… zu Nicole…!«
    Mit größtmöglicher Geschwindigkeit raste das Flugboot dem hohen Berg zu, der jetzt von den Fluten des Meeres wie eine Insel umspült wurde.
    Durch die Stollen, in denen die Titanen das glutflüssige Metall ausgruben, rasten die Wasserfluten. Ein kurzer Kampf zwischen dem roten Flammenelement und den Wassern des Ozeans - dann war es vorbei.
    Gurgelnd stieg das Wasser hinauf und überflutete die Zentrale und den Raum, in denen die Schaltungen für die Ternacs waren. Dhyarraenergie verzischte in den Meeresfluten. Stollen brachen ein und langsam rutschte der unterhöhlte Berg in sich zusammen.
    Als Tina Berner aus dem Tor ins Freie trat, war sie in einem Inferno zerbröckelnder Felsen und zerfallender Steine.
    ***
    »Fürchtest du dich vor dem Tode, Amun-Re!« fragte der Alptraumdämon mit sadistischer Freundlichkeit. »Wie du weißt, bringt er uns zusammen, für alle Ewigkeit. Auf Erden war ich dein Diener - dort drüben bist du mein Sklave!«
    Amun-Re erkannte, daß er verloren hatte. Den Begriff »Erbarmen« kannte der Dämon nicht. Es war aus - vorbei -für immer. Er konnte hier nur abwarten, bis das Wasser eindrang, langsam an ihm emporstieg und über ihm zusammenschlug. Dann folgte das schwere Ende in den gurgelnden Fluten.
    »Möchtest du weiterleben?« fragte Muurgh langsam.
    »Du weißt es, daß ich es will!« Eine neue Hoffnung keimte in Amun-Re auf. Seine Götzen wollten ihn retten. »Bring mich fort von hier und ich werde euch neue Tempel und Altäre errichten!«
    »Fortbringen kann ich dich nicht!« erklärte Muurgh. »Auch den Untergang des Landes kann ich nicht aufhalten. Du wirst hier in tiefen Schlaf fallen, und die Stille des Meeres wird ihn behüten. Versunken ist Atlantis - doch niemals wird man es vergessen. Die Schiffe, die entkommen sind, tragen das Erbe dieses Reiches zu fremden Ufern. Und auch die Erinnerungen an diese Zeit. Über alle Epochen wird Atlantis zur Legende. Tsat-hogguah, unser großer Herr der Tiefe, der das ungeschriebene Buch der Zukunft zu lesen versteht, weiß es!«
    »Dieser Schlaf… dieser Todesschlaf… werde ich jemals daraus erwachen?« fragte Amun-Re der mit den Erklärungen des Alptraumdämons nichts anfangen konnte. Aber an die Hoffnung, weiterzuleben, klammerte er sich wie ein Ertrinkender an einen Strohhalm.
    »Höre die Worte der Weissagung, während du dich auf diesen Altar legst, um zu schlafen… ewig zu schlafen… bis zu dem Tage, da es dir bestimmt ist, zu erwachen!« vernahm Amun-Re die Worte des Alptraumdämons. Im nächsten Augenblick spürte er, wie sein ganzer Körper schwer wie Blei wurde. Es bereitete ihm große Mühe, sich auf den Altarstein hinaufzuziehen und sich lang auszustrecken. Die Lider seiner Augen sanken herab und die Nachtschwärze des Schlafs umschmeichelte sein Bewußtsein. Seine Lippen bebten, doch es formten sich keine Worte mehr.
    Und das leise Flüstern der Stimme, in der Muurgh zu ihm redete, geleitete Amun-Re, den Herrscher des Krakenthrones von Atlantis hinüber ins Reich der dunklen Traumschatten.
    Gurgelnd schlugen die Wasser des Ozeans über der Akropolis von Poseidonis zusammen und jegliches Leben erstarb. Nur die Kammer, in der Amun-Res schlafender Körper lag, wurde von den Wassern nicht genetzt. Auf seinem. Thron ringelte sich der gräßliche Polyp und der gefräßige Hai glitt durch die Tempel von Atlantis - doch Amun-Re schlief inmitten des todbringenden und lebensspendenden Elements dem Tage entgegen, den ihm Muurgh prophezeite.
    Leise flüsterte die Dämonenstimme Worte in sein Bewußtsein, die sich in seinem Innersten verankerten, als seien sie mit glühenden Eisen eingebrannt.
    »Nichts ist beständig unter der Sonne!« flüsterte die Stimme des Dämons. »Doch wie im ewigen Kreislauf des Werdens und Vergehens alles dem Licht des Tages wiedergegeben wird, so dämmert auch die Zeit herauf, wo sich Atlantis wieder aus den Fluten des Meeres erhebt. Die gleiche Macht, die es versinken ließ, erhebt es erneut und die Völker der Welt werden hinströmen um seine Wunder zu bestaunen.
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